Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
Merv um. Sein Gesicht war angespannt und nervös, und sein starrer Blick huschte unwillkürlich zur Bildschirmreihe.
Ich musterte die Displays und entdeckte Glorious in einem der ’Doirs. Es sah nicht danach aus, als hätte sie Spaß. Ich wusste es, weil Dazzle bewusstlos in der Ecke lag.
»Wo ist Glorious, Merv?«
Lavish fauchte mich warnend an: »Das ist meine Angelegenheit. Wenn nötig, befasse ich mich damit. Jetzt hau hier ab, bevor jemand meinen Club in Trümmer legt, nur um dich in die Hände zu bekommen.«
Ich fuhr herum und betrachtete die Bildschirmreihe an der anderen Wand. Sie zeichneten jeden Winkel außerhalb des Clubs auf und zeigten den Auflauf, der sich dort bildete. Ich sah die beiden Bodyguards, die im Globe auf den Befehl der Rothaarigen hin Interesse an mir gezeigt hatten, und auf einem anderen Schirm ein Milizkontingent.
Ich konnte nicht sagen, wie viel davon tatsächlich mit mir zu tun hatte und was normal für Viva war. Dennoch neigte ich nicht mehr zum Konservatismus, wenn ich abschätzen musste, wie viel Ärger ich anzog.
Irgendetwas sagte mir, dass ich mich im Kreuzfeuer wiederfinden würde, wenn ich mich nicht vorsah.
Werd klug oder tot.
Das Klügste wäre wahrscheinlich gewesen, auszubrechen und zu fliehen, während Monk noch heiß auf mich war. Doch leider ergab es sich, dass gerade Glorious in einem nahen Zimmer zu Tode gefoltert wurde und Lavish nichts dagegen unternahm.
»Okay.« Ich nickte ihm zu. »War mir ein Vergnügen.«
Ich ging an ihm vorbei. Merv zerrte ich mit mir. Wie ein Fisch am Haken wand er sich, um sich zu befreien, aber ich schleppte ihn in die Bar und lehnte ihn gegen die Tür.
»Versperr sie«, sagte ich.
Er starrte mich an.
»Ich weiß, dass du das kannst. VERSPERR SIE!«
Er tippte eine Kombination in seinen P-Assistenten. Das Schloss klickte.
Lavishs Kreischen durchdrang die Geräuschdämmung.
Ich drehte mich um und stand vor Lam, der auf mich wartete.
Was jetzt?
Er nickte mir knapp zu, um mir zu verstehen zu geben, dass er sich nicht einmischen würde, und ging davon.
Wenn man die Neigungen eines Kerls ändern möchte, braucht man ihm nur die Arme zu brechen; ein besseres Mittel gibt es nicht.
Mein antwortendes Nicken traf nur seinen Rücken, dann wandte ich mich an Merv.
»Wo ist Glorious?«
Merv wies auf einen der Korridore, der in der anderen Richtung zum Heliport-Ausgang führte.
Ich schob ihn sanft an. »Hol mir meine Tasche aus meinem Zimmer… und sag Monks Pilot, er soll auf mich warten.«
Ich rannte den Korridor in Richtung ’Doirs entlang und blieb stehen, als Tae vor mir auftauchte und warnend die Hand hob. Offensichtlich teilte er Lams neue Ergebenheit mir gegenüber nicht.
»Mach die Tür auf«, sagte ich.
Er atmete schnell, in leichten, katzenhaften Stößen.
Stirn.
Ich sprang vor, warf ihm mein ganzes Gewicht entgegen. Dann trat ich rasch zurück und schleuderte ihn an die Tür gegenüber. Er prallte davon ab, ohne eine Delle zu machen, und brach zusammen.
Ich sprang an die Tür und fummelte an ihrem Schloss herum, als ein Alarm aufheulte. Dann sprang mich Tae von hinten an, und ich ließ mich nach hinten fallen, drückte ihn zu Boden. Seine Finger ertasteten meine Luftröhre.
Wir rollten über den Boden.
Die Bewusstlosigkeit kam näher.
Dann erschlafften Taes Finger an meiner Kehle, und er glitt von mir herunter.
Hinter uns kauerte Merv mit einem Messer in der einen und meiner Reisetasche in der anderen Hand. »Der ’Kopter ist da, Parrish«, sagte er… und verlor das Bewusstsein.
Ich stand auf und trat gegen die Tür des ’Doirs, doch das war sinnlos.
Alles hier ist völlig sinnlos.
Merv war bewusstlos, und ich hätte schon in dem ’Schrauber sitzen sollen, der jeden Moment vom Heliport abheben konnte. Stattdessen trat ich gegen eine Tür, die nicht nachgab, weil ich eine Frau retten wollte, die wahrscheinlich schon tot war.
Ich stieß ein frustriertes Heulen aus.
Es öffnete die Türen aller ’Doirs auf dem ganzen Korridor.
»Glori steckt in der Klemme«, bellte ich. »Wie lautet der Türcode?«
Keine antwortete; alle waren sie von Misstrauen wie gelähmt. Ich packte mir den nächsten, einen Kerl, der ganz in Geschenkpapier gehüllt war.
»Hilf mir.«
Er schüttelte mich ab und wich schwankend zurück.
Ich konnte es ihm nicht verdenken.
Wie bescheuert ich wohl aussah? Bondage-Brokat war vermutlich nicht sehr vorteilhaft für mich.
Ein halbwüchsiges Mädchen, das einen Kerl bedient hatte, der
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