Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
Körperwärme und Pupillenverengung beobachten können. Glaub an das, was du machst, oder er weiß sofort, dass du falsch bist.« Lavishs Stimme klang durch den Filter leise.
Auf der Suche nach Merv blickte ich mich im Raum um.
Er saß auf seinem Sessel und berührte in einer Reihenfolge, die nicht verändert werden durfte, seine Talismane.
»Die Übertragung ist live und verschlüsselt, aber trotzdem wird der eine oder andere sie abfangen und lesen können. Mir reicht das schon; damit kann ich die Börse bereits beeinflussen. Mach es richtig, Plessis, oder ich werfe dich den Wölfen vor. Einmal habe ich dich gerettet, und bei einem Mal wird es bleiben.« Kaum hatte Lavish seine Homilie beendet, knallte er die Klappe zu.
Ich gelobte mir, dass ich, wenn ich Monk erst einmal am Haken hatte, so wütend auf Lavish sein könnte wie ich wollte.
Darauf freute ich mich schon.
Das Sensorium aktivierte sich, und tausend winzige Sensoren strichen mir über die Haut und nahmen Ablesungen vor. Ich schloss eine Sekunde lang die Augen und versuchte, an etwas zu denken, das mich anturnte.
Sei authentisch, hatte Lavish gesagt.
Persönliche Note, hatte Glorious gesagt.
Das einzig Authentische, das ich in diesem Augenblick empfand, waren Wut, Frustration und Klaustrophobie. Im Tert hatte ich einen Haufen Opfer zurückgelassen, die ausgelöscht werden würden, wenn ich mich nicht zusammenriss und stoppte, wer in dem makellos verrotteten Viva auch immer die Fäden in der Hand hielt.
Und in dem verdammten Sexsarg, in dem ich lag, stank es nach abgestandenem Parfüm.
Ich grub in mir nach etwas, mit dem es gehen würde – so wie ich es getan hatte, als ich an den Grenzposten vorbeimusste.
Ich dachte an Glorious – ihr Haar, und wie sie sich unter mir bewegt hatte. Kurz regte sich die Erinnerung an Verlangen. Ich versuchte, darauf aufzubauen, doch es flackerte nur einmal kurz auf und starb.
Eine Stimme erfüllte das Sensorium.
»Sie kommen mit besten Empfehlungen, Jales Belliere. Nur brauche ich leider ein bisschen mehr als das, um die Aufmerksamkeit zu riskieren, die Sie wecken. Das Ganze hat mich bereits einen höchst zuverlässigen Intimaten gekostet.«
Monk? Oder ein Angestellter?
Sprechen konnte ich nicht, zu sehr war ich mir der Sensoren unter meinen Lidern, im Mund und zwischen den Beinen bewusst.
Mehr bedeutete irgendwohin zu gehen, wohin ich auf keinen Fall wollte.
Loyl-me-Daac.
Ich ließ die Bilder zu mir vor, wie er nackt unter den Lampen des Fleischstegs stand. Die selbstvergessene Konzentration auf seinem Gesicht, während er sich in Erregung streichelte. Woran hatte er gedacht, dass er vor so vielen Menschen so hart werden konnte? Ein leiser Seufzer hob meine Brust, und dann dachte ich unweigerlich an seinen Kopf zwischen meinen Schenkeln…
… erwartete, dass er Flügel hatte und in einem Fluss aus Blut schwamm. Ich tauchte kopfüber ins Blut und schwamm auf ihn zu. Die Wellen warfen mich herum und hielten ihn gerade außer Reichweite.
Er griff nach mir und zog mich auf einen roten Strand, wo er ohne zu warten in mich eindrang. Ich hatte einen Orgasmus nach dem anderen, während ich mich im Sand wund scheuerte und das Krachen der Wellen zu Hilferufen wurde…
Nach Luft schnappend und desorientiert brach ich aus der Halluzination hervor.
»Interessant«, sagte die Stimme. »Hinreichend interessant, dass wir uns persönlich kennen lernen sollten.«
Ich nahm meine ganze zerstreute Schlagfertigkeit zusammen. »Ja. Jetzt. Aber nicht hier«, wisperte ich.
Kurzes Schweigen. »In zehn Minuten steht auf dem Heliport des Luxoria ein Transportmittel für Sie bereit.«
Zu Lavishs Füßen fiel ich aus dem Sensorium.
»Du Aas«, quietschte er. »Er kommt nicht hierher!«
Ich war ausgelaugt und stinksauer und hatte seinen Laden satt. Lavishs Erklärung war reines theatralisches Gehabe. Ihm wurde eine Riesenpublizität zuteil, weil Monk eines seiner Mädchen engagieren wollte, ganz egal, wo es nun stattfand.
»Du hast das Geschäft verpfuscht!«, lärmte er.
Ich erhob mich taumelnd und packte ihn bei der Kehle. »Das hast du dir selber zuzuschreiben, du Dreckschwein. Probier nie wieder, mich zu erpressen.«
Mit einer Mischung aus Wut und Angst quollen ihm die Augen aus dem Kopf. »Mach, dass du hier wegkommst«, keuchte er.
Ich ließ ihn fallen. Ich war erstaunt. Kein tränenreicher Abschied? Führte er mich nicht zur Tür und in die Arme der Miliz?
Irgendetwas stimmte nicht.
Ich wandte mich zu
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