Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
damit?«
»Ich habe mich nicht verwandelt.« Ich sprach mit tonloser, gemessener Stimme, als tauschten wir uns nur darüber aus, wo man den nächsten Getränkekellner fand. »Du hast gedacht, wenn du mir sagst, was du mir gesagt hast, dann spure ich schon… du hast gedacht, ich… bräuchte dich.«
Nun wandte ich mich zu ihm um. Hitzig. »Halten wir eines mal fest, Loyl: Ich werde dich niemals brauchen. Und ich werde dir niemals gehorchen.«
Wir maßen uns mit Blicken, bis ein Kellner mit einem Drogentablett die Spannung brach.
Ich schluckte eine sprudelnde gelbe Flüssigkeit, die mir in der Kehle prickelte. Loyl griff in eine Schale, die etikettiert war mit ›Phets‹.
»Schlecht für die Standhaftigkeit«, bemerkte ich.
Er machte sich keine Mühe, seinen Hohn zu verbergen. »Wenn es etwas gibt, womit ich keine Probleme habe, Parrish, dann ist es die Standhaftigkeit.« Er knöpfte sich das Jackett zu, damit man die Schweißflecken auf seinem Hemd nicht sah.
Ich hatte ihn verärgert, und der Gedanke befriedigte mich mächtig.
Loyl blickte in die Menge und schenkte den Leuten willkürlich sein schönstes Lächeln. »Ich weiß nicht, was du planst; aber es wäre besser, wenn du damit warten würdest, bis die Party vorüber ist. Sie ist geschäftlich wichtig für mich. Kapiert?«
»Du suchst einen Investor, um Razz zu ersetzen, richtig?«, beschuldigte ich ihn.
»Du hast doch nicht geglaubt, dass ich einfach aufhöre, oder?«, entgegnete er leise. »Jetzt, wo du gesehen hast, was sie haben, verstehst du es doch wohl?«
Jemand in der Menge winkte ihm, und er schob sich in eine Ballung zierlicher Schultern. Ehe ich ihm folgen konnte, ergriff mich jemand am Ellbogen.
Monk stand neben mir, durchaus stattlich anzusehen in seinem teuren Anzug.
Von stattlichen Männern hatte ich die Nase voll.
»Ich habe dir doch gesagt, du sollst dein Gesicht in Ordnung bringen lassen«, fuhr er mich an.
Ich berührte meine Nase, die noch immer geschwollen war. »Ihre Ärztin hatte nicht genug Schönheitsmampfer übrig.«
»Dein Glück, dass ich keine andere Wahl habe. Ich werde dich Lat Lindstrom vorstellen, einem Geschäftsfreund von der Nordhalbkugel, der zur Pan-Sat-Übertragung hierhergereist ist. Du wirst ihn zu seiner Zufriedenheit unterhalten, oder ich finde für dich einen sehr beengten kleinen Wohnsitz.«
Die Drohung kam komplett mit seinem Markenzeichen, dem jungenhaften Grinsen.
Er führte mich in das Gedränge, doch niemand berührte ihn auch nur. Die Menge wich vor ihm zurück, als sei seine unmittelbare Umgebung heilig.
Oder ansteckend.
Wir bewegten uns zu der Empore am Rand der Tanzfläche, wo er einem großen, sportlich gebauten Mann in einem teuren Abendanzug leicht auf die Schulter tippte.
Ich empfand einen Schauder der Erleichterung. Wenn ich schon so tun musste, als wolle ich jemanden unterhalten, dann war ich froh, wenn der Betreffende nicht aussah wie eine Kröte. Der Mann trat zurück, um uns in seinen Kreis zu lassen. Hinter ihm stand ein kleiner, rundlicher Kerl in einem Anzug mit Blumenmuster und Schuhen mit Plateausohlen.
Ich brauchte nur die Dauer eines Blinzeins, bis ich merkte, dass ich einen Fehler begangen hatte. Der sportliche Körper im Anzug gehörte einer Frau. Als sie sich umdrehte, erstarrte ich und bekam Gänsehaut am ganzen Leib.
Kat! Kleine Schwester?
Unwillkürlich streckte ich die Hand vor, um sie zu berühren. Sie nahm sie. Ihr Griff war kräftiger als früher. In keiner Weise überrascht, mich zu sehen, wandelte sie meine Reaktion in ein Händeschütteln um.
»Guten Abend… Jales, richtig? Ihre Dienste sind uns empfohlen worden.«
Ich erwiderte den Händedruck. »Und Sie wären?« Sag schon, Kat, um Himmels willen. Was machst du hier?
»Ich bin Sportlerin auf Genesungs…«
»Du warst einmal eine Sportlerin«, fiel Monk ihr ins Wort. »Katrilla ist nun meine beste Schnüfflerin in der Ausbildung.«
Ich blickte verwirrt zwischen ihnen hin und her.
Kat senkte den Kopf. Ich sah, wie sie die Finger nach innen krümmte. »James meint, ich bin ihm als Raubvogelpilotenschülerin zugeteilt. Ein vorübergehender Berufswechsel.«
Monk schnaubte verächtlich. »Deine Tage auf dem Feld sind vorbei, Kat. Sieh es endlich ein.«
Du warst es. Du hast Wombebe entführt, um mich hierher zu locken.
Sie sah mein Gesicht, mein plötzliches Begreifen, und wechselte rasch das Thema. »Ich möchte Ihnen einen lieben Freund von James und mir vorstellen: Lat Lindstrom.«
›James und
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