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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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tief unter einem Haufen, der als Torfmoos etikettiert war.
    Als ich mich aufrichtete, begann die Schuppe auf meinem Jochbein zu brennen.
    Dann zu stechen.
    Sie fühlte sich warm an, als ich sie berührte, wie eine frische Verbrennung.
    Einen Augenblick lang stand ich verwirrt da und dachte an Wombebe.
    Mir war, als hinge mir das kleine wilde Biest am Hals und pickte an der Kante der Schuppe, um mich auf sich aufmerksam zu machen.
    Dämliche Fantasien hast du, Parrish. Beweg dich, bevor dich jemand sieht.
    Mit einem letzten Blick in die Runde machte ich mich auf den Rückweg zum Eingang. Der Wächter war wieder auf seinem Posten. Er hatte eine tragbare Vreal-Maske vor dem Gesicht und stocherte sich in den Zähnen. Nach Einbruch der Dunkelheit gab es hier nicht viel Zerstreuung.
    Als ich mich an ihm vorbeischlich, versprach ich ihm im Stillen eine hübsche Show für den nächsten Abend.
     
    Der Abstieg zur Partyempore kostete mich den Rest der Nacht – und fast die ganze Haut auf meinen Knien.
    Unter der Deckung von Monks manikürten Büschen besah ich mir die Partyempore in dem Licht, das aus den umstehenden Bungalows fiel.
    Das kathedralenhohe Dach bestand aus Strohimitat, das sich an den Seiten abrollen ließ, darunter war eine zirkulierende Bar. Die Nanos waren kräftig bei der Arbeit. Sie polierten den Boden und schlabberten jedes Staubkörnchen auf. Hin und wieder sah ich sie funkeln und aufblitzen. Ein schwaches Leuchten an den offenen Seiten der Empore warnte mich davor, einfach hineinzumarschieren. Die Alarmanlagen waren eingeschaltet.
    Ich kroch durch die modellierten Büsche und Steingärten, bis ich die schlanken Linien von Monks Privatfahrzeug entdeckte. Dann verfolgte ich den Weg zum Baldachin zurück. Mehrmals zählte ich die Stufen und lernte die Kurven auswendig. Beim letzten Mal ging ich ihn rückwärts mit geschlossenen Augen, die Augen ausgestreckt wie eine Blinde.
    Ein paar Meter von der Linie entfernt hörte ich ein neues Geräusch.
    Meine Haut prickelte. Jemand beobachtete mich. Ich drehte mich um und zwang mich, ganz langsam zu der Hauptlinie zurückzugehen. Dort klingelte ich nach der Seilbahnkabine. Ich wartete, während sie sich von einigen Haltepunkten weiter oben herabsenkte. Genau zwischen den Schulterblättern spürte ich den starren Blick meines Beobachters.
    Ich drückte den Knopf zu meinem Bungalow und ließ mich tief in den Sitz sinken, damit ich außer Sicht war. Als der Wagen sich in Bewegung setzte, kroch ich über den Boden und sprang auf der anderen Seite in die Dunkelheit hinaus.
    Ich ließ mich die Böschung hinunterrutschen, bis ich die Station des Baldachins wieder erreichte. Aus einem Gefühl heraus kroch ich mit äußerster Vorsicht zu Monks privater Transportlinie. Dort legte ich mich auf einer Seite der Spur in die Dunkelheit und wartete.
    Nach einer Weile kam eine Gestalt den Weg entlang und duckte sich in die Schatten.
    Mit einem warmen Luftzug glitt Monks Privatkapsel leise an mir vorbei. Der Beobachter ging darauf zu, wobei er über mich hinwegschritt. Ein Stiefel scharrte mir durchs Gesicht.
    Ich spürte eher, als ich sah, wie die Person innehielt und in die Dunkelheit zurückblickte, als hätte sie eine Unregelmäßigkeit gespürt.
    Ich hielt den Atem an und ballte die Fäuste, bereit, sie zu benutzen.
    Dann vibrierte eine Stimme aus dem Comm in der Kapsel.
    »Was machst du?«
    Mein Beobachter ließ sich in den Sitz sinken. »Ich konnte nicht schlafen.« Samtige Stimme. Weiblich.
    »Komm wieder hierher. Sofort.« Monk.
    Ein Seufzer. »Ja«, sagte sie leise und schloss die Tür. Die Kapsel glitt davon.
    Ich lag lange dort, starrte zu den Sternen hoch und fragte mich unablässig, wieso die samtige Stimme etwas in meiner Erinnerung zum Klingen brachte.
    Der Rückweg zu meinem Bungalow dauerte ewig. Ich wagte nicht, die Seilbahn zu benutzen, und die Terrassen wirkten steiler und rutschiger als zuvor.
    Trotzdem hieß mein innerer Zorn die echte Strapaze willkommen. Zu wenig Anstrengung machte mich immer unwilliger und gereizter als gewöhnlich.
    Ich ließ das Licht in meinem Bungalow aus und badete wieder; dann klebte ich Heilpflaster auf meine Hände und Knie. Danach warf ich den Verschluss einer Flasche fort, die etwas Grünes enthielt und mit Warnhinweisen übersät war. Ich setzte mich vor den großen Bildschirm im Wohnzimmer.
    »Zeig mir eine Karte von Monk House.«
    Ich nahm einen Schluck aus der Flasche und spürte sofort die Wirkung. Die Karte waberte kurz,

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