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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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dass wirklich geschah, was sie sahen. Erwartung, dass der Schabernack bald endete.
    Vor einem Hintergrund aus Verwirrung und Panik dehnte sich der Augenblick ins Unerträgliche.
    »Glauben Sie ihr. Sie tut’s.« Laut und rau drang Daacs Stimme aus der Gruppe. Ich merkte an ihr, wie bewegt er war. Ich hatte soeben mein Todesurteil unterschrieben. Dass ihn das nicht kalt ließ, machte mich froh.
    Nun riskierte er sein eigenes Leben, um meiner Drohung Nachdruck zu verleihen – ein Opfer. Dafür vergab ich ihm einiges.
    Lauds Leibwächter hielten direkt auf ihn zu. Ich konnte nichts tun, um ihm zu helfen.
    Seine Entscheidung.
    Stattdessen sah ich nach Monk. Sein Mund bewegte sich: Er erteilte seinen Wachleuten Anweisungen.
    Als er aufheulte, sagte ich mir, dass er nun begriffen hatte, was von der Explosion über den Berghang verstreut worden war. Trotzdem blickte er mich nicht an. Sein Stieren richtete sich ganz auf Kat – die ihn davon überzeugt hatte, mich in sein Allerheiligstes zu lassen.
    Welche Folgen mein Tun für sie hatte, oder für Loyl und Mal, die mich auf dem Berggipfel erwartete – das wusste ich nicht. Doch die Sache war mittlerweile einfach zu weit gegangen. Ich konnte mir um ihr Schicksal keine Gedanken mehr machen. Sie mussten ihre Schlachten selbst schlagen.
    »Das Kleid runter, oder ich schneide Ihnen hiermit Ihr Comm-Implantat raus.« Ich drückte Bau die abgebrochene Flasche an den Hals und ritzte auf der Seite des Transceivers die Haut. Aus der Verwirrung in ihrem Gesicht schloss ich, dass es schon genügt hatte, um den Datenfluss zu unterbrechen.
    Sie keuchte und schluckte; dann zog sie sich das Kleid aus. Die Seide fiel zu Boden wie eine Lache Tequila. Ich trat es beiseite.
    Sie stand dort in ihrer Unterwäsche und bekam eine Gänsehaut. Monks Kameras zeichneten alles auf. Wie lange, bis er live übertragen ließ, was geschah? Oder hatte er schon damit begonnen? Ein echtes Geiseldrama solcher Bedeutung exklusiv auf seinen Kanälen.
    War das genug?
    »Sie beugen sich jetzt vor und schnallen Ihre Schuhe auf. Langsam«, sagte ich.
    Sie nickte hektisch und beugte sich von mir weg.
    Ich beobachtete die Menge so aufmerksam, dass ich Baus Angriff fast nicht bemerkte.
    Mich retteten nur meine Geruchsverstärker. Ich registrierte den Gestank des Giftes in dem Augenblick, in dem ihre Schweißdrüsen es freisetzten. Meine Sicht verschwamm.
    Als ich hinunterblickte, bemerkte ich, dass sie den Atem anhielt, und schlug ihr auf den Rücken. Sie zog unwillkürlich Luft ein.
    »Abschalten«, keuchte ich.
    Sie hustete mehrmals, und der Geruch ließ nach.
    »Noch so etwas, und ich zieh dir die Haut ab.«
    Ich spürte ihr erstes Angstbeben – eine Reaktion darauf, dass ich nicht nur verrückt, sondern verrückt und zu allem entschlossen war.
    »Was wollen Sie wirklich?«, fragte sie.
    »Kommen Sie mit. Ich zeige es Ihnen.« Ich zerrte sie hoch und sprach die Menge um uns herum an, insbesondere Monk. »Wir verabschieden uns jetzt. Ich mache mit Sera Bau einen kleinen Ausflug. Danach bringe ich sie wieder zurück. Ihr wird nichts geschehen. Klar?«
    Monk stand wie erstarrt und verbreitete seine Sehnsucht nach Rache. Ich fragte mich, zu welchem Strafmaß er die Miliz wohl für die Sprengung seiner kostbaren Pflanzen überreden konnte. Ausgedehnt-Lebenslange Haft mit verbessertem Gedächtnis?
    Neben ihm stand Kat und nickte lächelnd, eine kaum wahrnehmbare Bewegung. Ich tat genau, was sie gehofft hatte.
    Was auch immer das sein mochte.
    Wir zogen uns langsam von der Empore zurück. Ich hielt Bau am Hals gepackt und spürte ihre Wut und ihre Verlegenheit ob ihrer Beinahe-Nacktheit.
    Die Stufen und die Knicke im Weg zählend, führte ich uns rückwärts zu Monks Kapsel.
    Kein einziges Stolpern, bis ich mit einem Fuß auf der Schiene der Kapsel umknickte.
    Ich fiel zur Seite und zerrte Bau mit.
    Mehr brauchte ein anständiger Scharfschütze nicht. Er schoss und brachte mir einen Streifschuss am Arm bei, doch ich war so aufgedreht, dass ich kaum das Brennen spürte.
    Ein anderer schoss von hinten. Dieser Schuss streifte mich an der Schulter.
    Ich zerrte uns wieder hoch und schnitt in das Gel, das Baus Comm-Transceiver bedeckte. Sie schrie im Schmerz eines Informationsjunkies auf, dem man den Saft wegnimmt.
    »Aufhören!«, bettelte sie. »Nicht das.«
    Erleichtert hörte ich, dass die Kapsel heranglitt, ganz wie ich sie programmiert hatte. Ich lehnte mich zurück, um die Luke zu öffnen, doch dabei drückte sich mir

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