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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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zu, obwohl mir am liebsten gewesen wäre, wenn die Erde sich aufgetan und ihn für sein schlechtes Timing verschlungen hätte. »Ja, die sind das Letzte.«
    Auf meiner anderen Seite wandte sich Monk wieder an Kat. »Geh und flirte mit der männlichen Hure. Damit ärgern wir Laud. Wenn du gut bist, sehe ich es mir nachher vielleicht an«, befahl er ihr so laut, dass ich es hören musste.
    Kats Intimat brachte ihr eine kleine Schachtel. Gehorsam nahm sie eine Pastille heraus und schob sie sich unter die Zunge. Meinem Blick ausweichend, durchquerte sie den Kreis und hakte sich bei Loyl ein.
    Kat und Daac beim Flirten.
    Er schien von ihr gebannt.
    Laud wurde bockig. Monk schien die Vorstellung zu genießen, während er einen stillen Monolog in sein Gomm hielt.
    In mir wallten Gefühle auf, die ich nicht mehr empfunden hatte, seit ich von Zuhause weg war, und die ganze Zeit über betatschte Lindstrom mit schweißiger Hand meinen Rücken.
    Nur noch ein bisschen länger, beschwor ich mich. Lass dir diesen Mist nur noch ein bisschen länger bieten.
     
    Ich trank den Sekt schon direkt aus der Flasche, als Sera Bau gegen ein Uhr morgens ihren Auftritt machte.
    Lindstrom hatte seinen Schritt an meinem Schenkel verkeilt und rieb sich an mir wie ein Kater, der sich freut, einen Baum gefunden zu haben, gegen den sein Konkurrent uriniert hat.
    Besitzdrang. Wie ich ihn hasste.
    Aber bald war es vorbei.
    Ich spürte, wie die Flut von Eskaalim-Adrenalin alle Täuschung und jede Fassade von mir herunterwusch. Noch wenige Augenblicke, und ich war wieder Parrish.
    Ohne Bedauern.
    Egal, was die Folgen waren.
    Endlich.
    Ich verbrachte jene letzten Minuten müßig wie ein Preisboxer, der sich auf den Ring vorbereitet, oder ein Sprinter auf das Rennen. Aus der Entfernung und ohne jede Gefühlsbeteiligung beobachtete ich, wie sich vor mir alles zusammenfügte. Daac und Kat tanzten eng umschlungen, Monk arbeitete, Lindstrom betatschte mich. Die schrillen Töne aus Garter Thins Stimmpack, die Weiße des Fisches auf dem Silbertablett, das der Kellner trug, die Wachdrohne.
    Sera Bau näherte sich dem Gastgeber. Huldvoll, mächtig und schmutzig von Tod.
    Auf einer anderen Ebene ging ich zum letzten Mal meine Planung durch bis hin zu meinen Empfindungen, dass die Schöpferin sich Auge in Auge dem gegenüber sah, was sie geschaffen hatte.
    Einen Fehlschlag zog ich nicht in Erwägung. Welchen Sinn hätte es auch gehabt?
    Sieg oder Tod, so würde ich es spielen.
    Also, jetzt geht’s los…
    Ich tippte die Nummer des kostenlosen Assistenten, den ich im Orchideenhaus versteckt hatte, in Merry 3# und befahl eine Verbindung.
    Als ich den ersten Schritt machte, ließ Daac Kat los und wirbelte zu mir herum, als hätte er die ganze Zeit nur gewartet. Seine Lippen formten meinen Namen.
    Ich zögerte für einen winzigen Sekundenbruchteil ob der Empfindungen, die ich für ihn hegte, und lächelte ihn an. Keine Entschuldigungen. Keine Wut. Keine Selbstgefälligkeit.
    Nur ich. Parrish.
    Sämtliche Künstlichkeit verschwand aus seinem Gesicht. Er griff nach mir, doch dazu war es schon zu spät.
    Viel zu spät.
    Die Explosion warf einzigartige Orchideen und zerfetzte Rindenchips den Berghang hinunter bis auf das Dach des Pavillons. Ich schleuderte Lindstrom direkt gegen Sera Baus nächststehenden Leibwächter und zerschlug die Sektflasche an der Theke. Das gezackte Ende hielt ich Bau an die Kehle, und die gesamte Party versank in Wahnsinn.

 
23
     
     
    Sera Bau war sehr gefasst.
    Gefasster als ich. Ich ritt auf der Adrenalinrakete. Ich versuchte, überallhin gleichzeitig zu blicken. Hinter und über die Wachdrohnen, auf Monk, Loyl und Kat. Auf die Partygäste, die schreiend zu den Seilbahnen rannten oder sich eilig unter einem Tisch versteckten. Jeder lief irgendwohin.
    »Was wollen Sie?«, hauchte Bau.
    »Ich will Ihnen etwas zeigen.«
    »Hätten Sie nicht einfach fragen können?«
    Ihr Parfüm war so subtil und durchdringend, dass ich vermutete, es entströmte den Poren ihrer Haut. Ich fragte mich, welche anderen persönlichen Modifikationen sie noch besaß. Welche Waffen versteckten sich unter den Falten ihres Abendkleides?
    »Ausziehen.«
    Ihre Fassung zerfiel. »Nein.«
    Ich erhob die Stimme, damit mich die Wachleute hörten, die sich um uns geschart hatten. »Wenn irgendjemand mir Schwierigkeiten macht, schneide ich ihr den Kopf ab. Davon erholt sich selbst dieser teure Körper nicht mehr.«
    Ihre Gesichter verrieten Unglauben und Erwartung. Unglauben,

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