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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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Stöckelschuhs weggeschossen hätte. »Geht klar. Was ist jetzt mit dem Hacker?«
    »Für ihn arbeitet jemand, der sich Merv nennt. Er ist der Bio-Hacker. E-ein Genie, meiner Meinung nach.«
    »Wieso?«
    »Weil er alles knackt.« Honey senkte die Stimme. »Egal was du rausfinden willst, er kommt dran.«
    »Das behaupten viele von sich«, entgegnete ich trocken.
    »Er hat Militia geknackt, um mich aus Viva rauszuschaffen.«
    Mein Interesse stieg. Militia hatte genauso viel Eis wie Prisons. »Ich bin beeindruckt.«
    Ihr Daumen schlüpfte ein paarmal in den Mund und flutschte wieder heraus; sie war erneut nervös geworden. »Eine Sache solltest du über ihn wissen… er hat da so eine Macke… er glaubt, dass die Schatten die Welt übernehmen wollen. Er führt einen Krieg gegen sie, und wenn er eingelinkt ist, sieht er sie.«
    Hirnüberladung. Die meisten Bio-Hacker litten daran. Ihre Beschäftigung war längst nicht mehr das beliebte, glorreiche Freizeitvergnügen wie früher. Die Zermürbungsrate lag hoch – nach einer Weile brachte Bio-Hacking einem die elektrischen Impulse im Gehirn durcheinander. Die meisten Hacker arbeiteten noch immer am liebsten mit Stimmeingabe und Touchpad und vermieden Vreal. Langsam, aber sicher. Ich unterdrückte einen Seufzer. Wenigstens keine parasitischen Aliens.
    Honey fuhr hastig fort: »Er hat früher für die Medien gearbeitet. Dann ist etwas schief gegangen. Hirnüberladung, schätze ich. Von den besten Hackern kriegen das die meisten. Delly fand ihn, wie er in einem Fleischladen den Screen-Jockey machte, und bot ihm einen Job an. Er ist harmlos, nur komisch. Wenn du ihn überzeugen kannst, dass er dir hilft…«
    Wie stehen da wohl die Chancen? »Reden wir weiter«, sagte ich so freundlich wie ich konnte.
    Wie sich herausstellte, war Honeys Ex-Boss Delly im Innenring ein prominenter Fleischverschieber. Sie sagte, er habe einige Regeln, die ihr nicht gepasst hätten; zum Beispiel bestehe er darauf, dass alle seine Leute Rough fixten. Deshalb sei sie dort verschwunden.
    Ihren Worten zufolge war er nachtragend und sah es gar nicht gern, wenn seine Angestellten den Abflug machten. Er hatte Honey Kopfgeldjäger auf den Hals gehetzt. Teece hatte sie ›entsorgt‹.
    Honey zeigte mir ihren Stent, eine Exxy-Ausführung: dünne Polymerrohre, die sternförmig in ihre Hautoberfläche eingepasst waren. Très chic.
    »Der Stern war Mervs Idee. Es ist ein schützender Talisman. Er ist sehr abergläubisch und sagt, Aberglaube sei der Zwillingsbruder der Intuition. Er findet, wir vernachlässigen die Parapsychologie.«
    »Wie trete ich mit Merv in Kontakt?«
    Sie fuhr sich mit der Zunge über den Bogen ihrer Oberlippe. »Das ist das Schwierige daran. Delly hält ihn eng bei sich, gerade damit sich niemand an ihn ranmacht. Mervs Job besteht darin, die Mädchen im Auge zu behalten und die Systeme des Clubs vor Hackern zu schützen. Er geht nicht viel raus. Er mag keine Leute um sich.«
    Honeys Gesicht fiel in ein Arrangement aus hübschen Grübelfältchen. Ich bekam das Gefühl, der Vorgang des Denkens falle ihr ziemlich schwer. Ich hätte ihr etwa siebzig Prozent Klarheit zugestanden, während der Rest aus Mulch bestand.
    Zickig? Ich?
    »Einmal pro Woche fischt Delly im Foyer des Globe nach neuen Kunden. Regelmäßig verlässt er nur dazu den Glub. Wenn du dort wärst, könntest du ihn vielleicht davon überzeugen, dich einzustellen. Er kauft die Konkurrenz lieber ein, als sich mit ihr rumzuschlagen.«
    Ich sann über ihre Ideen und deren Konsequenzen nach.
    »Wie mache ich das am besten?«
    Honey setzte die Füße auf den Boden und verschränkte die Arme, als fühle sie sich plötzlich wohl. »In Viva läuft es bei der Vergnügungsindustrie anders als hier. In den Vorstädten ist es illegal, Amoratos zu verkuppeln oder für körperlichen Genuss zu zahlen. Das Gesetz schreibt vor, dass man Net-Sex benutzen muss, wenn man keinen Partner hat. Delly sagt, die Gesetze hätten sich geändert, als die Medien die Macht von den Politikern übernommen haben. Teil der Kampagnen für eine sichere Stadt. Ich glaube, ihnen ging es eigentlich nur darum, die Sache exklusiv zu halten.«
    Blitzartig trat mir Irenes Gesicht vor Augen. Es konnte überhaupt kein Zweifel daran bestehen, woher meine Mutter ihr Glücklichsein bezog, und Kevin, mein Stiefvater, hatte nichts damit zu tun.
    »Und dieser Kerl – Delly – führt seinen Fleischladen also nur für die Reichen: Medienleute, Banker und so weiter?«, fragte

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