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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Zähnen. Kira hielt sich die Hände vor den Mund und atmete
gedehnt aus, während sie ihn wie gebannt beobachtete. Bitte, Marcus, bitte sag
Ja!, flehte sie im Stillen.
    Er stand auf und wandte sich halb ab. Kira schloss die Augen und
weinte lautlos.
    »Ich mach’s«, sagte er.
    Kira riss die Augen auf.
    »Wirklich?«
    Er wandte sich zum Tisch um. »Ich helfe dir, ihn zu befreien und
nach Hause zu bringen. Ich tue alles für dich. Für dich.«
    »O Marcus …«
    »Als du das letzte Mal gegangen bist, bin ich vor Kummer fast gestorben.
Ich lasse dich nicht wieder allein gehen.« Liebevoll und sehnsüchtig sah er sie
an, dann wandte er sich ab und hob hilflos die Hände. »Aber wie sollen wir die
Sache anfangen?«
    Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder. Sie hatte keine Ahnung.
»Was wir auch tun, es muss heute Nacht geschehen.«
    »Wir brauchen Xochi«, überlegte Marcus. »Mindestens Xochi und
Isolde. Jayden und Haru, wenn wir sie überzeugen können.«
    Kira schüttelte den Kopf. »Einem Partial werden sie nie vertrauen.
Wir müssen es ohne sie schaffen.«
    Marcus pfiff leise durch die Zähne. »Das ist wirklich verrückt.« Er
hob die Schultern. »Dann hol Xochi und Isolde und gib mir etwas Zeit, ein paar
Sachen zu besorgen. Wir treffen uns in zwei Stunden bei dir.«
    »Abgemacht«, stimmte Kira zu. »Und nun geh wieder hinüber und nimm
anhand der Aufnahmen, die das Gerät gerade gemacht hat, irgendwelche Analysen
vor. Ganz egal, was – wir müssen nur so tun, als hätten wir eine MRT durchgeführt.«
    Marcus nickte und eilte zum Computer, um einige Eingaben zu machen.
Kaum eine Minute später steckte ein Soldat den Kopf zur Tür herein. Kira lag
still auf dem Tisch, und Marcus saß im Nebenraum am Bildschirm. Der Soldat sah
sich um, nickte und verschwand.
    Marcus wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte, dann trat er auf
Kira zu und suchte ihren Blick.
    Ihnen blieben zwei Stunden.
    Kira bewegte das Bein. Sie war in Versuchung gewesen, noch
einmal die Regenerationsbox zu benutzen, aber anscheinend heilte die Wunde
ausgezeichnet. Nur die Schmerzen quälten sie weiterhin, dabei hatte sie sich
bereits eine großzügige Dosis Schmerzmittel verabreicht. Ein letztes Mal
überprüfte sie den Verband auf der Brandwunde, vergewisserte sich, dass er gut
saß, und zog sich die Hose an. Sie humpelte und war recht benommen, konnte aber
immerhin gehen.
    Dann spähte sie aus dem Zimmer. Nach wie vor wurde sie nicht
bewacht. Entweder die Senatoren glaubten tatsächlich, dass sie dem Plan nicht
im Weg stehen wollte, oder sie hielten Mkeles Überwachung für ausreichend, um
sie an der Kandare zu halten. Dies bedeutete aber keineswegs, dass im Flur überhaupt
keine Wächter zu sehen waren. Es waren mindestens zehn, vielleicht sogar mehr.
Alle waren bis an die Zähne bewaffnet und bewachten eine Tür am hinteren Ende
des Flurs. Wenigstens wissen wirnun, wo Samm
festgehalten wird, dachte Kira. Sie huschte auf den Flur und humpelte rasch in
die andere Richtung. Kira hatte Glück, denn Sandy war nicht im
Schwesternzimmer.
    Es dämmerte schon. Nach langen Arbeitstagen war Kira oft im
Zwielicht nach Hause gegangen. Die Erinnerung schnürte ihr die Kehle zu. Sie
fragte sich, ob dies ihr letzter Abend in East Meadow war – das letzte Mal,
dass sie den Turnpike überquerte und an dem großen blauen Haus an der Ecke
vorbeiging, das letzte Mal, dass sie die Sushiverkäufer auf den Gehwegen sah.
Sie bog in ihre Straße ab, betrat das Haus und packte leise alles in den
Rucksack, was er fassen konnte: Taschenlampen und Batterien, mehrere Paar
trockene Socken, ein Messer und Werkzeug. Sie zerlegte das Gewehr und verstaute
es ebenfalls. Dies war keine militärische Operation, daher konnten sie nur die
eigenen Waffen benutzen. Isoldes Pistole trug sie an der Hüfte, wie es in
diesen Zeiten auch viele andere taten. Sie vergewisserte sich, dass sie
reichlich Munition für beide Waffen hatte. Zuletzt griff sie zu ihrer
Sanitätstasche, verschloss alle Beutel und stellte die Sachen an der Vordertür
ab. Dann wartete sie auf die anderen. Sie setzte sich und runzelte die Stirn.
Nandita war immer noch nicht von ihrem Ausflug zurückgekehrt.
    Diese Exkursion dauerte ungewöhnlich lange. Besorgt betrat Kira die
Küche. Dort wirkte alles wie immer. Dann ging sie nach hinten, und als sie auch
dort niemanden fand, suchte sie das ganze Haus ab, obwohl sie längst wusste,
dass es nutzlos war. Nandita war nicht da.
    Hatte die Polizei sie verhaftet? War

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