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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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unterwandern? Kronos? Prometheus? Was planen sie? Oder
sind sie gar nicht hinter mir her?« Aufgeregt wandte sie sich um. »Vielleicht
planen sie etwas ganz anderes, und nun bin ich über etwas gestolpert, das ich
gegen sie verwenden kann.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, protestierte Kira.
    »Sie waren bei den Menschen, bis Samm Sie hergebracht hat.« Dr.
Morgan dräute mit weit aufgerissenen Augen und gebleckten Zähnen über Kira.
»Sagen Sie mir, was Sie da getan haben. Was war Ihr Auftrag?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden!«
    »Sie sind eine Partial!«, rief Dr.   Morgan. »Dort an der Wand ist es
zu sehen. Sie haben kein RM -Virus im Blut, Sie
haben Bionaniten, die Ihr Blut von unseren Sedativa säubern, und Sie haben den
Produktcode von ParaGen in Ihrer verdammten DNA .
Sie sind ein Partial.« Sie hielt inne und starrte Kira an. Auf dem anderen
Wandbildschirm konnte Kira ihr eigenes entsetztes und verwirrtes Gesicht
betrachten. Der Ausdruck der Ärztin wechselte langsam von Zorn zu Faszination.
»Aber Sie haben es nicht gewusst, oder?«, flüsterte sie schließlich.
    Kira öffnete den Mund und brachte kein Wort hervor. Proteste,
Einsichten und Fragen rangen miteinander um die Vorherrschaft und blockierten
einander gegenseitig, bis sie nur noch schreckliche Angst hatte und ein
Rauschen im Kopf wahrnahm. Dann gab es einen lauten Knall. Dr.   Morgan rief
etwas, es gab einen weiteren Knall, und dann meldete sich Samm zu Wort.
    »Explosionen! Wir werden angegriffen.«

33
    Dr.   Morgan sah sich mit wilden Blicken um, als hinter der
geschlossenen Tür Schreie und Schüsse laut wurden. Die Ärztinnen liefen
aufgeregt durcheinander, das medizinische Insekt zog die Gliedmaßen ein, Messer
und anderes tödliches Zubehör klickten, rotierten und rasteten ein. Samm
stürzte zur Tür, sicherte sie und zog sich wieder zurück.
    »Sie sind wegen Kira hier«, sagte er.
    »Natürlich sind sie ihretwegen hier«, fauchte Dr.   Morgan. »Aber wer
sind sie? Welche Fraktion?«
    »Wir müssen hier raus«, drängte eine andere Ärztin.
    »Wir sind unbewaffnet.« Samm schüttelte den Kopf. »Wir sind auf
keinen Angriff vorbereitet. Am besten bleiben wir hier und hoffen, dass die
anderen Soldaten den Angriff abwehren.«
    »Der Raum ist nicht luftdicht«, gab eine Ärztin zu bedenken. Sie
nickte zu der schweren Tür hinüber. »Wer draußen vorbeigeht, verlinkt sich mit
uns.«
    »Sie wissen sowieso, dass wir hier sind«, erwiderte Dr.   Morgan.
»Aber sie wissen nichts von ihr. Das könnte uns kostbare Zeit verschaffen.«
    »Genau das passt nicht zusammen«, wandte Samm ein. »Wie kann sie
eine Partial sein, wenn sie sich nicht verlinkt?«
    »Nur die militärischen Modelle nutzen den Link«, erklärte Dr.
Morgan. »Jedenfalls in der Weise, die wir kennen. Der Link war ein Teil des
Erweiterungspakets für Soldaten. ParaGen hat jedoch verschiedene Partials für
unterschiedliche Zwecke hergestellt.«
    Kira schüttelte den Kopf und bekam kaum mit, was die Ärztinnen
redeten. Sie war keine Partial. Wieder einmal, da sie mit einem Problem
konfrontiert wurde, schien ihr Bewusstsein auf zwei Ebenen gleichzeitig zu
arbeiten: Auf der einen Seite stand die Wissenschaftlerin, die alle Gründe
dafür aufzählte, dass sie keinesfalls eine Partial war. Sie alterte, die
Partials aber nicht. Sie konnte sich nicht verlinken, die Partials taten es.
Sie besaß weder ihre Stärke noch ihre Reflexe, von den wundersamen Selbstheilungskräften
ganz zu schweigen. Dann wurde sie unsicher und stutzte. Das Bein war nach der
Verbrennung ungewöhnlich rasch abgeheilt. Die unangenehmen Nebeneffekte der
Regenerationsbox, mit denen sie gerechnet hatte, waren ausgeblieben.
    Sie schüttelte den Kopf. Vor allem erinnerte sie sich nicht daran,
eine Partial zu sein. Sie war unter Menschen aufgewachsen, hatte einen
menschlichen Vater, war jahrelang in East Meadow zur Schule gegangen. Noch nie
hatten Partials mit ihr Kontakt aufgenommen oder sich an sie gewandt, da war
absolut nichts gewesen. Es passte nicht zusammen.
    Noch während sie ihr Leben analysierte, meldete sich die andere
Seite zu Wort, die emotionale Seite. Das verlorene Kind, das in der Dunkelheit
weinte.
    Heißt das etwa, dass ich überhaupt keine Mami habe?, fragte sie
sich.
    Die Kampfgeräusche näherten sich.
    »Das ist doch lächerlich«, sagte eine Ärztin. »Warum versteckt man
in der menschlichen Bevölkerung eine Partial-Agentin, die nicht einmal weiß,
wer sie ist? Welchen Sinn sollte

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