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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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alles sagen, was Sie spüren: Schmerzen in
den Gelenken, Atemnot, Störung des Sehsinns oder anderer Sinne sowie alle
anderen Details, die unsere Instrumente nicht so präzise auffangen können.«
    »Sie spritzen mir den Schläfer«, sagte Kira. Sie geriet schon wieder
in Panik und hatte Mühe, tief und ruhig zu atmen. »Das Partikel, das Ihre Körper
produzieren, das inaktive Stadium von RM . Was
wollen Sie damit erreichen?«
    »Ein inaktives Stadium von RM ? Wie ich
schon erwähnte, ist Ihr Wissen nutzlos für uns.« Die Ärztin stach Kira die
Nadel in die Brust. Sie spürte, wie das Metall eindrang, es tat weh und
drückte, und es war eine feindliche Invasion. Das Schmerzmittel wirkte nicht!
Dr.   Morgan leerte die Spritze, und Kira keuchte, als es tief in ihrem Brustkorb
brannte. Die Ladung landete direkt im Herzen und wurde von dort aus binnen
Sekunden in den ganzen Körper verteilt. Sie hielt den Atem an und umklammerte
unwillkürlich mit beiden Händen die Tischkanten, weil sie das Bedürfnis hatte,
sich irgendwo festzuhalten. Die Injektion schien ewig zu dauern. Als Dr.   Morgan
die Nadel endlich herauszog, wimmerte Kira und stellte sich vor, die
Flüssigkeit noch immer im Oberkörper zu spüren.
    »Bisher keine Reaktion«, berichtete eine maskierte Ärztin, die die
Bilder auf der Wand beobachtet hatte. Eine andere leuchtete Kira in die Augen,
prüfte die Pupillenreaktion und fühlte den Puls.
    »Alles normal.«
    »Wir wissen nicht genau, wie rasch es wirkt«, erklärte Dr.   Morgan,
die den Blick nicht von Kira abwandte. »Seit dem Partialkrieg haben wir nicht
mehr mit Menschen experimentiert.«
    Kira holte tief Luft und sammelte sich nach dem gewaltsamen
Eingriff. Auf den Bildschirmen standen die langsam rotierenden Partikel. Muss
ich sterben?, fragte sie sich. Die Ärztin behauptet, der Schläfer sei kein Stadium
von RM . Was ist es dann? Und was hoffen sie zu
sehen?
    Sie erinnerte sich an einen geflüsterten Gesprächsfetzen, den sie
aufgeschnappt hatte. Das Virus und der Schläfer, der einem Virus so ähnlich sah
und doch kein Virus war. Das hatte sie von Anfang an verwirrt, zumal sie nur
über unzulängliche Informationen verfügt hatte. Inzwischen wusste sie mehr,
denn sie hatte die Partials darüber reden hören.
    »Sie haben es ein Pheromon genannt«, sagte Kira.
    Dr.   Morgan hielt inne und musterte Kira neugierig, die immer noch
auf die Bildschirmwand starrte. »Kennen Sie dieses Partikel?«
    »Wir hielten es für ein neues Stadium von RM ,
weil es dem anderen so sehr ähnelt, aber Sie nannten es ein Pheromon. Deshalb
produziert Samm es – es ist ein Teil Ihrer Linkdaten.«
    Dr.   Morgan spähte zu einer Stelle im Raum, die Kira nicht einsehen
konnte, und runzelte die Stirn. Dann richtete sie den Blick wieder auf Kira.
»Ihr Wissen ist umfassender als erwartet. Ich muss gestehen, dass ich es nicht
ernst nahm, als Sie – ausgerechnet Sie, ein Mensch – behaupteten, Sie hätten
eine medizinische Ausbildung.«
    Kira kämpfte einen Anflug von Übelkeit nieder, die offenbar von der
schmerzhaften Injektion herrührte. Sie sammelte sich und sah Dr.   Morgan an.
»Was bewirkt es?«
    »Das versuchen wir gerade herauszufinden.«
    »Ist es ein Teil des Links?«, fragte Kira. »Ist das RM -Virus nur ein Nebeneffekt Ihrer Fähigkeiten?«
    »In den vergangenen zwölf Jahren habe ich jedes Pheromon
katalogisiert, das die Partials produzieren«, erklärte Dr.   Morgan. »Ich habe
alle Partikel isoliert und das Organ ermittelt, das sie produziert, sowie den
Reiz gefunden, der die Produktion auslöst. Ich kenne ihre Aufgaben und
Funktionen. Mit einer einzigen Ausnahme.« Sie nickte in Richtung der Wand.
    Kira schüttelte den Kopf. »Warum haben Sie ein Pheromon, das nichts
bewirkt? Alles in Ihren Körpern dient einem bestimmten Zweck.«
    »Oh, es gibt durchaus einen Zweck«, entgegnete Dr.   Morgan. »Wie Sie
schon sagten, überließ ParaGen nichts dem Zufall. Wie wir vor Kurzem
feststellen mussten, zählt auch ein Verfallsdatum zu unseren Eigenschaften. Wir
hatten gehofft, dieses geheimnisvolle Pheromon sei irgendwie dafür
verantwortlich oder habe auf irgendeine Weise mit dem Prozess zu tun. Wenn wir
eine Reaktion beobachten, dann können wir sie untersuchen und das Partikel
ausschalten.« Sie deutete auf die Darstellungen. »Wie Sie aber auf dem
Wandbildschirm erkennen können, reagiert das Pheromon nicht auf andere Partials
und offenbar auch nicht auf Menschen. Es reagiert auf RM .«
    Auf einmal sah

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