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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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so sagt, viele Opfer.«
    »Sind die Mütter unverletzt? Wie viele Menschen sind umgekommen?«
    »Die Entbindungsstation ist unversehrt, und ich habe leider keine
genauen Zahlen«, erklärte Tovar. »Wahrscheinlich sind es weniger, als der Senat
behauptet, aber mehr, als Sie vermuten würden.«
    »Was verbreitet der Senat denn?«, wollte Kira wissen.
    »Zweihundert Opfer.« Tovars Stimme war hart wie Feuerstein. »Das ist
ein hoher Preis für das Leben eines Partials.«
    Das war es wert, fluchte Kira im Stillen, obwohl ihr schier das Herz
brach, wenn sie daran dachte. Zweihundert. Sie musterte Tovar und war immer
noch nicht sicher, ob sie ihm anvertrauen konnte, warum sie bereit gewesen
waren, so extreme Maßnahmen zu ergreifen. Sie waren immer noch Gefangene. Außer
Informationen hatte er ihnen nichts angeboten und nichts versprochen.
    »Welche Senatoren haben überlebt?«, fragte Xochi. »Anscheinend meine
Mutter, aber wer sonst noch?«
    »Man sollte besser fragen, was vom Senat noch übrig ist«, erwiderte
Tovar. »Die paar Senatoren, die überlebt hatten, erklärten einen Notstand, verhängten
das Kriegsrecht und ließen die Soldaten der Abwehr in die Stadt und in die
Umgebung einrücken. Die Wahlen, mit denen die Toten ersetzt werden sollen, sind
verschoben. Bis ein Mindestmaß an
Ordnung und Frieden wiederhergestellt ist. Eine
umständliche Art und Weise, Niemals zu sagen. Es ist
ein totalitäres Regime.«
    »Ja«, sagte Kira, »aber wer ist es denn nun? Welche Senatoren?«
    »Oh, das können Sie sich doch denken.« Tovar schüttelte sich. »Die
Hardliner wie Kessler und Delarosa. Hobb ist ein Wiesel und versteht sich
durchzuschlagen, also ist er natürlich auch dabei, und außerdem der Mann von
der Abwehr, Senator Weist. Deshalb konnten sie so schnell die Unterstützung des
Militärs gewinnen.«
    »Also diejenigen, die von Anfang an die Fäden gezogen haben«, stellte
Kira fest. Ihr wurde kalt, und sie ergriff Xochis Hand, um Unterstützung zu finden.
»Sie haben das alles geplant. Samm, die Explosion, sogar den Aufstand. Es ist
keine Übergangsregierung infolge einer nationalen Katastrophe, sondern es war
ein geplanter, kalkulierter Staatsstreich.«
    »Samm konnten sie nicht einplanen«, widersprach Marcus. »Sie konnten
nicht wissen, dass du losziehst und ihn holst.«
    »Wer ist Samm?«, fragte Tovar.
    »Der Partial«, erklärte Kira. »Nein, sie konnten seine Entführung
nicht voraussehen, aber sie konnten ihn gut brauchen, sobald er einmal da war.
Vermutlich planten sie schon eine ganze Weile die Machtübernahme, und als wir
mit Samm auftauchten, gaben wir ihnen das Werkzeug dazu in die Hand.«
    »Sie haben nur das Sagen, bis die Stadt wieder auf die Beine kommt«,
wandte Jayden ein, »und sie tun es nur wegen des Aufstands, den wir ausgelöst
haben. Wie sollten sie denn sonst reagieren?«
    »Glaubst du das wirklich?«, fragte Xochi.
    »Sie haben zu schnell eingegriffen«, widersprach Kira, die
allmählich wütend würde. Die Wut war ihr inzwischen sehr vertraut, gehörte zu
ihr und lauerte jederzeit unter der Oberfläche. »Sie hatten die Pläne schon in
der Schublade liegen und konnten sich mühelos auf die Situation einstellen, die
wir schufen. Wir haben den Aufstand ausgelöst, und sie haben Plan F oder was
auch immer umgesetzt und die ganze Insel übernommen. Selbst als wir dachten,
wir könnten sie aufhalten, waren sie uns noch voraus.«
    »Sie versuchen, die Menschheit zu retten«, widersprach Jayden. »Ja,
sie sind etwas extrem, aber vielleicht funktioniert nur diese Methode – ein
eiserner Griff, der die ganze Insel umschließt, und eine einzige Vision, wie
sie geführt werden muss. Dazu die Armee, mit der es durchsetzbar wird.«
    »Vergessen Sie nicht, wo Sie sind!«, warnte Tovar ihn.
    »Ich mag das so wenig wie Sie«, erwiderte Jayden. »Aber sie haben
nicht die …« Er unterbrach sich und warf Kira einen Blick zu. »Für sie ist es
der einzige Weg, uns vor RM zu retten. Sie setzen
das Zukunftsgesetz durch und hüten uns wie Vieh, bis ein Kind mit natürlicher
Immunität geboren wird.«
    Kira dachte an ihre Freunde in der Stadt. »Delarosa war
Zoowärterin«, sagte sie leise.
    Tovar schnaubte. »Ehrlich?«
    Sie nickte. »Sie rettete bedrohte Arten. Ich glaube, wir sind auch
nur seltene weiße Nashörner.« Kira schluckte den Zorn hinunter und holte tief
Luft. »Mister Tovar.« Sie suchte seinen Blick. »Wir müssen nach East Meadow
zurück.«
    »Sie sind verrückt«, antwortete

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