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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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sammelte die Waffen ein und schloss die Tür von innen. Das Haus
sah mehr oder weniger so aus, wie Kira es in Erinnerung hatte, einschließlich
des geduldigen Kamels im Wohnzimmer.
    »Hallo, Dolly!«, rief Marcus. »Lange nicht gesehen.«
    Xochi gab Tovar die Hand. »Anscheinend kennen Sie alle anderen
schon. Ich bin Xochi.«
    »Xochi Kessler.« Tovar übersah die Hand und suchte in seinem Karren
nach Essbarem. »Die berüchtigte Xochi Kessler sollte ich vielleicht sagen. Ihre
Mutter kommt fast um vor Sorge.«
    »Meine arme Mutter kann sich irgendwo aufhängen.«
    »Senatorin Kessler würde ganz gern Sie aufhängen.« Tovar drückte ihr
eine Dose Ravioli in die Hand. »Den Dosenöffner finde ich einfach nicht.« Er
wandte sich wieder zum Wagen um. »Sagte ich schon, dass Sie gesuchte Verbrecher
sind? Auf Sie sind Kopfgelder ausgesetzt, auf allen Plätzen hängen
Fahndungsplakate und so weiter. Ach, da ist er ja!« Er zielte mit dem
Dosenöffner, der Gummigriffe hatte, auf Kira. »Sie ist die große Betrügerin,
die Partial-Geliebte, die Anführerin der ganzen Sache. Die beiden da sind die
Trottel, die sich drangehängt haben.« Er deutete auf Xochi. »Sie sind die
undankbare Tochter. Ein Beispiel dafür, wie jemand auf die Lügen der Stimme hereinfällt und zum Verräter wird.« Er gab ihr den
Dosenöffner. »Ich hole die Löffel.«
    »Wer hat jetzt das Sagen?«, erkundigte sich Kira. »Was ist passiert,
nachdem wir geflohen sind?«
    »Sie meinen, nachdem Sie höchstpersönlich die Insel in die Anarchie
gestürzt haben?« Tovar reichte Löffel herum, die aus unterschiedlichen Bestecken
stammten.
    »Was hat man über uns verbreitet?«, fragte Kira.
    »Ihr habt mit der Stimme unter einer Decke
gesteckt, und die wiederum hat mit den Partials gemeinsame Sache gemacht. Ihr
seid ins Krankenhaus eingebrochen und habt einen Agenten der Partials aus dem
Gewahrsam der Abwehr befreit. Momentan versteckt ihr euch entweder in der
Wildnis oder kampiert auf dem Festland, um die Partials bei einer Invasion zu
unterstützen. Wie viel davon kann ich eigentlich glauben?«
    Kira wählte die nächsten Worte mit Bedacht. »Das kommt wohl darauf
an, wie Sie über die Partials denken.«
    Tovar setzte sich ihr gegenüber auf das Sofa und beäugte sie.
»Abgesehen davon, dass sie alle ermordet haben, die ich kenne, spielen die
Partials in meinem Leben keine große Rolle. Man könnte sagen, ich halte nicht
viel von ihnen. Trotzdem nehme ich an, wir wären längst tot, wenn sie uns
wirklich alle umbringen wollten. Falls Sie also neue Einsichten haben, dann
lassen Sie hören.«
    Kira nickte. »Halten Sie sich für unvoreingenommen, Mister Tovar?«
    »Ich glaube schon.«
    »Sie müssen wirklich sehr unvoreingenommen sein, um das zu
schlucken, was wir Ihnen jetzt sagen müssen«, warf Marcus ein. »Erstens: Die Partials
haben RM nicht geschaffen.«
    »Und sie haben es nicht darauf abgesehen, uns zu vernichten«,
ergänzte Kira. »Zumindest nicht alle und nicht zu diesem Zeitpunkt. Damit
kommen wir zum zweiten Punkt: Ja, wir haben uns mit einem Partial verbündet.
Wir haben ihn befreit und von der Insel weggebracht, und er hat uns geholfen,
wieder herzukommen.«
    »Gütiger Gott!«, stöhnte Tovar.
    »Drittens«, fuhr Marcus fort, »haben wir das Krankenhaus nicht in
die Luft gejagt, sind aber mit Pistolen dort eingebrochen und haben einen
Partial aus dem Gewahrsam der Abwehr entführt.«
    »Und das hat dann den Aufstand ausgelöst?«, fragte Tovar.
    »Es war andersherum«, erklärte Kira verlegen. »Wir haben den
Aufstand als Ablenkung für die Befreiung angezettelt.«
    Tovar pfiff durch die Zähne. »Sie machen keine halben Sachen.«
    »Nein, sicher nicht.«
    »Ist das alles?«, wollte er wissen.
    »Für den Augenblick schon«, bestätigte Jayden. »Jetzt sind Sie an
der Reihe.«
    »Wo soll ich anfangen?«, überlegte Tovar. »Vor zwei Tagen haben Sie
die Gerüchte verbreitet und den Aufstand angezettelt. Sie sind verschwunden,
als es richtig interessant wurde. Die Sporthalle hat gebrannt, ist aber nicht
völlig zerstört. Auch das Rathaus stand in Flammen, und es hielten sich mehr
als eine Handvoll Senatoren darin auf.«
    Kira dachte an Isolde und erbleichte. Und wir dachten, sie sei dort
sicher. Ob sie noch lebte? »Was ist mit dem Krankenhaus?«
    »Dort hat es nicht gebrannt, aber bei den Häusern jenseits des
Turnpike sah es anders aus. Das Krankenhaus war andererseits der Schauplatz der
größten Unruhen in dieser Nacht, und es gab, wie man

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