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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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An einem Sommerabend wie diesem waren die Straßen sonst selbst nach
Sonnenuntergang voller Menschen, die redeten, lachten und es sich gut gehen
ließen. Jetzt aber waren vergleichsweise wenige Passanten unterwegs, die es
eilig hatten, wieder nach drinnen zu kommen. Sie wichen jedem Blickkontakt aus.
Trupps der Abwehr und Mkeles Spezialeinheiten patrouillierten regelmäßig in der
Stadt, und mehr als einmal beobachtete Kira, wie ein verängstigt hastender
Bürger angehalten und befragt wurde. Sie suchen uns, dachte sie, aber sie
drangsalieren die Falschen.
    Als sie den Turnpike erreicht hatten, verkrochen sie sich in einem
zerstörten Geschäft und blickten zum Krankenhaus hinüber, das sich praktisch in
eine Festung verwandelt hatte. Vor den Türen standen Wächter, doch noch
wichtiger waren die Streifen, die in gewissem Abstand das Gelände sicherten.
Die Hintertür, die sie benutzen wollten, stand wahrscheinlich noch offen, doch
ohne den Jeep der Abwehr kamen sie dort nicht hinein. Und mit Madison wieder
wegfahren zu können, schien ganz ausgeschlossen zu sein.
    »Das wird interessant«, meinte Xochi.
    »Ehrlich?«, gab Jayden zurück. Farad schüttelte nur den Kopf.
    »Schlechte Neuigkeiten.« Marcus winkte sie ans Funkgerät. Sie versammelten
sich um ihn, und dann hörte Kira die von Knistern und Knacken unterbrochene
Durchsage. »… wiederhole, die Stimme hat sich
Uniformen der Abwehr angeeignet. Die Rebellen sind schon innerhalb der Stadt,
vielleicht kommen sogar noch weitere. Gründliche Personenüberprüfungen sind ab
sofort bei allen Begegnungen vorgeschrieben. Codeprotokoll Sigma .«
Der Sprecher wiederholte die Botschaft. Marcus ließ den Kopf hängen. »Das wird
ja immer schöner.«
    »Protokoll Sigma kenne ich nicht«, gab
Farad zu. Er schritt nervös zwischen den Trümmern auf und ab. »Vielleicht einen
Teil davon, aber nicht genug. Wir kommen nicht weiter.«
    Kira starrte auf das Krankenhaus, um irgendetwas zu entdecken,
irgendeine Möglichkeit, ins Innere zu gelangen. Sie war eine gesuchte
Kriminelle, deren Gesicht so ziemlich jeder in dem Gebäude kannte. Wenn sie
hineinging, dann nur in Ketten. Sie schüttelte den Kopf und überlegte es sich
in Ruhe. Sie war stärker als ihre Prüfungen. Sie konnte die Prüfungen nutzen,
um zu siegen. Sie konnten ihren Zwecken dienen.
    Sag nie, das schaffst du nicht, dachte sie. Sag immer: Wie kann ich
die Situation zu meinen Gunsten verändern?
    Sie betrachtete das Gebäude genauer, zählte die Wachen, die sie sah,
schätzte die Anzahl jener ab, die sie nicht sehen konnte, und rief sich den
Lageplan der Flure vor das innere Auge, um abzuschätzen, wo die Soldaten
postiert waren. Sie zählte die Fenster und markierte im Geist jeden günstigen
Punkt, um einzudringen, musste zu ihrem Entsetzen aber feststellen, dass sie
alle mit Autos versperrt oder mit Metallplatten und Holz verbarrikadiert waren.
Das Krankenhaus war bestens verteidigt. Man hatte an alles gedacht und alles
vorhergesehen, was an Gefahren von außen kommen konnte.
    Schließlich blickte sie zu den Scharfschützen auf dem Dach hinauf,
die einen unvergleichlichen Blick auf die Umgebung hatten. Partial oder nicht,
sie konnten sie mühelos niederschießen, so schnell sie auch rannte …
    Als sie in einem Fenster einen Reflex bemerkte, hielt sie inne. Es
war der dritte Stock, und die Senatoren waren die Einzigen, die diese Etage
benutzten. Hielten sie gerade eine Sitzung ab? Konnte das Kira irgendwie
weiterhelfen?
    »Selbst wenn wir hineinkommen, weiß ich nicht, wie wir wieder
herauskommen sollen«, gab Jayden zu bedenken. »Jedenfalls nicht mit Madison.
Sie untersagen ihr ganz sicher das Aufstehen – und erst recht das Verlassen des
Krankenhauses. Wir haben keinen Jeep mehr, um sie zu verstecken.«
    »Du bist ein richtiger Sonnenschein.« Marcus stand auf. »Phantastisch!
Wir kommen nicht ins Krankenhaus, wir können nicht fliehen, wir können
wahrscheinlich nicht einmal mehr East Meadow verlassen. Die Uniformen nutzen
uns überhaupt nichts mehr. Wir haben nichts gewonnen.«
    »Das stimmt nicht.« Kira blickte wieder zur Klinik hinüber. Im
dritten Stock brannte eindeutig Licht. »Ihr habt mich.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich daraufhin keine Freudensprünge mache«,
gab Farad zurück.
    »Seht ihr das Licht?« Sie deutete auf die Fenster. »Das ist der
Senat. Ihr präsentiert ihnen in Kürze die Person, die sie dringender suchen als
alles andere auf der Welt: mich.«
    »Nein, tun wir nicht«,

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