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Partitur des Todes

Partitur des Todes

Titel: Partitur des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Seghers
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hatte.»
    «Ich weiß, dass erAchim zweihundertfünfzigtausend Euro in bar gegeben hat. Damit sollte er der Französin die Partitur abkaufen.Aber Stipe hatAchim nich getraut.»
    «Und Sie meinen, er hatte nie dieAbsicht, auf dieses Geld zu verzichten? Er hat es Morlang gegeben und ihn als Lockvogel eingesetzt. Dann hat er sich die zweihundertfünfzigtausend auf dem Boot wiedergeholt.»
    Sie zuckte müde mit den Schultern.
    «Meinen Sie, Ihr Ex-Mann hört auf Sie? Meinen Sie, Sie können ihn überreden, aufzugeben?»
    «Ich weiß nich.»
    «Wie auch immer. Wir haben keine andere Wahl, als es zu versuchen. Ziehen Sie sich an und kommen Sie mit. Wir müssen uns beeilen.» Um 21.23Uhrkamen Barbara Pavelic und Robert Marthaler an derAbsperrung an. Der gesamteAbschnitt der Kaiserstraße, in dem sich das Yuan Fa befand, war inzwischen geräumt worden. Selbst die Streifenwagen und Rettungsfahrzeuge hatte man in die umliegenden Straßen gebracht. Nur der Vito der Einsatzleitung und der Wagen des SEK standen noch in der Nähe.
    An der Kreuzung von Weser- und Elbestraße hatte sich jeweils eine dichte Reihe Uniformierter postiert, die die Fahrbahn und den Bürgersteig über ihre gesamte Breite blockierten.
    Die Menge der Reporter und Schaulustigen war auf mehrere Hundert Leute angewachsen. Trotzdem herrschte eine seltsam angespannte Ruhe über dem Platz. Nur manchmal hörte man das Knarzen eines Funkgerätes von den Polizeimotorrädern.
    Drei Beamte in Kampfanzügen bahnten einen Weg für Marthaler und die Frau in seiner Begleitung. Rundum wurde geflüstert.
    Plötzlich sah Marthaler, wie Sven Liebmann und Kerstin Henschel hinter dem Vito Deckung suchten. Sie hatten ihre Waffen gezogen und lugten hinter dem Heck des Wagens hervor.
    Liebmann schaute herüber und gab Marthaler ein Zeichen, stehen zu bleiben.
    «Ich gehe zu ihm», sagte Barbara Pavelic. «Lassen Sie mich mit Stipe reden.» Dann machte sieAnstalten, loszulaufen.
    Marthaler hielt sie fest.Als er seine Hand um ihren Unterarm legte, merkte er, dasssie beide vorAufregung schwitzten. «Sie bleibenhier! Irgendetwas ist dort im Gange. Ich werde versuchen, Informationen zu kriegen, dann sehen wir weiter.»
    Die Tür des Yuan Fa war noch immer verschlossen. Im Erdgeschoss des gegenüberliegenden Hauses waren ein Grillrestaurantund ein Schuhmarkt untergebracht. Darüber lagen die Räume einer Reinigungsfirma. Die beiden äußeren Fenster waren geöffnet. Marthaler sah, dass sich hinter jedem ein Scharfschütze postiert hatte.
    Barbara Pavelic war seinen Blicken gefolgt. «Was soll das? Was haben die vor?», fragte sie und versuchte, Marthalers Hand abzuschütteln.
    «Bleiben Sie ruhig, verdammt nochmal!»
    Sven Liebmann löste sich aus seiner Deckung und kam geduckt auf sie zugerannt.
    «Was ist los?», fragte Marthaler. «Barbara Pavelic ist bereit. Sie will mit ihm reden.»
    «Wir wissen nicht, was passiert. Wir vermuten, dass er die beiden Angestellten in den Kühlraum gesperrt hat. Es waren Kampfgeräusche zu hören. Zwei unserer Leute sind im Hinterhof. Das Blöde ist, dass die Kellertür nur von innen zu öffnen ist. Wenn man von außen rein will, braucht man einen Schlüssel. Die Fenster sind alle vergittert; da ist nichts zu machen.»
    «Also?»
    «Jetzt etwas zu unternehmen, ist zu gefährlich. Wir haben versucht, ihn anzurufen, aber es nimmt niemand ab. Zwei Lautsprecherdurchsagen hat er ebenfalls ignoriert. Wir dürfen die Situation nicht weiter anheizen. Wir müssen warten, bis sich die Lage beruhigt hat.»
    «Habt ihr ihn durch die Fensterfront nicht orten können?», fragte Marthaler.
    «Doch.Aber er ist ständig in Bewegung. Er achtet darauf, dass ihm immer eine der Geiseln Schutz gibt, wenn er sich der Tür nähert. Ein Zugriff von außen ist noch nicht zu verantworten. Finde ich jedenfalls.»
    «Und was sagt das SEK? Es fängt bereits an, dunkel zu werden…»
    Liebmann verdrehte dieAugen.«Mir scheint, dass im Moment alle etwas ratlos sind. Wir müssen auf Zeit spielen. Wenn wir nichtagieren können, müssen wir reagieren. Etwas anderes fällt mir auch nicht ein.»
    Plötzlich hob Liebmann die Hand, als wolle er sich selbstzum Schweigen bringen.«Warte, da passiert gerade irgendwas. Verdammt,ich glaube, er kommt raus.»
    Die gläserne Eingangstür des Yuan Fa wurde von innen geöffnet. Sofort ging ein Raunen durch die Menge der Journalisten und Neugierigen.
    Ein Mann und eine Frau erschienen auf dem Bürgersteig. Sie streckten ihre Hände in die Höhe.

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