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Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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abgelenkt, um seinen Job machen zu können.«
    Dana gluckste. »Ich würde jedenfalls alles in meiner Macht Stehende dafür tun.«
    »Das wäre aber sehr leichtsinnig«, tadelte Ellen mit sanfter Stimme.
    Marcos Räuspern ließ Ellen zu ihm schauen. Er machte ein deutliches Zeichen, das Gespräch zu beenden. Natürlich. »Wir müssen die Leitung frei machen. Ich . . . wir reden später, okay? Sei vorsichtig.«
    Sie klappte ihr Handy zu und schaute Marco schuldbewusst an.
    »Ich glaube, ich bin dabei, das Rätsel zu lösen«, meinte der lakonisch. »Hast es spannend gemacht.«
    »Rätsel?«
    »Was du für einen Typen bevorzugst . . . na ja, Typ. Typ Frau. Es ist doch das, was ich glaube, das es ist?«
    Ellen musste sich zusammennehmen. Sie wollte vor ihrem Kollegen nicht schwachsinnig grinsen. Aber so etwas Ähnliches würde unweigerlich passieren, wenn sie ihrem Gefühl nachgab. »Hast du ein Problem damit?«, fragte sie nur kurz.
    »Mache ich den Eindruck?«, antwortete Marco mit einer Gegenfrage.
    »Eigentlich nicht.«
    »Na also.«
    Der Anruf kam eine halbe Stunde später, und er lief auf Marcos Festnetzapparat auf. Er nahm ab, hörte konzentriert zu, nickte ein, zwei Mal und legte wieder auf. »Das war unser Kollege. Es geht los. Gerstäcker hat Dana Wegener auf die Baustelle des Einkaufszentrums geordert. Sie soll auf das zukünftige Parkdeck fahren und dort warten.«
    »Mist«, fluchte Ellen, während sie nach ihrer Jacke schnappte und ihrem Kollegen folgte, der schon in der Tür stand. »Von dort aus kann er ziemlich gut beobachten, was sich in der Umgebung abspielt.«
    »Aber so ein Parkdeck ist ziemlich groß«, warf Marco ein. Während sie im Laufschritt zum Wagen eilten, analysierte er die Situation. »Er hat zwar die freie Fläche im Blickfeld, doch, egal an welcher Ecke des Daches er steht, nur zwei Seiten im Einblick. Er wird auf alle Fälle die Seite mit der Einfahrt zum Parkdeck im Auge behalten. Wir können uns also auf der entgegengesetzten Seite dem Gebäude nähern.«
    »Aber nicht im Wagen. Den könnte er hören«, sagte Ellen.
    »Schon klar. Wir teilen uns auf. Einer von uns bleibt im Wagen beim Empfangsgerät und hört mit, was zwischen Gerstäcker und Dana gesprochen wird. Der andere schleicht sich über den Treppenaufgang an die beiden ran, für den Notfall.«
    »Notfall«, wiederholte Ellen und fand, dass Marco diesen Teil des Einsatzes etwas zu locker betrachtete. Die Situation war doch folgende: Ein Zugriff auf dem Parkdeck war unmöglich, weil sie sich Gerstäcker nicht unbemerkt nähern konnten. Sobald Gerstäcker sie sah, würde er in sein Auto springen und abhauen. Sie mussten in ausreichender Entfernung ausharren, bis das »Geschäft« zwischen Gerstäcker und Dana abgewickelt war, ihn dann vom Parkdeck fahren lassen, und erst dann konnten sie ihn festnehmen. Der Plan hatte aber einen entscheidenden Haken. Was, wenn es zwischen Gerstäcker und Dana auf dem Dach zu einer Auseinandersetzung kam? Was, wenn er Dana verletzte – oder Schlimmeres? Genau das war der Notfall!
    »Ich übernehme den Treppenaufgang«, sagte Ellen entschlossen.
    Sie waren am Wagen angekommen. Marco fuhr.
    »Gerstäcker wird den natürlich auch im Auge haben«, bemerkte Marco.
    »Ich rufe Dana an. Sie soll Gerstäcker möglichst die Sicht zur Tür versperren.« Ellen zückte ihr Handy und wählte Danas Nummer. In kurzen Worten unterrichtete sie sie von dem Plan, den Marco und sie entwickelt hatten. »Halte immer reichlich Abstand zu Gerstäcker«, instruierte sie Dana am Schluss noch. »Und sei um Himmels Willen vorsichtig.«
    Dana bejahte nur. Auch sie war spürbar nervös. Die Freisprechanlage im Wagen des Kollegen, mit dem Dana unterwegs war, übermittelte ihre Anspannung. Dass sie diesen Wagen fuhr, war nicht nur wegen der Verkabelung sicherer, sondern auch wegen des zusätzlich im Wagen eingebauten Verstärkers, der die Reichweite ihres Senders vergrößerte.
    »Bist du sicher, dass du da hochgehen willst?«, fragte Marco, nachdem Ellen das Gespräch beendet hatte. »Ich meine, vielleicht ist es besser, wir machen es umgekehrt. Ich geh rauf, und du wartest im Wagen.«
    Ellen drehte ihren Kopf abrupt zu Marco. »Ich gehe hoch. Ich habe eindeutig mehr Erfahrung als du. Das wirst du doch wohl nicht abstreiten.«
    »Ich meine ja nur. Kannst du nachher auch ruhig Blut bewahren?«
    »Keine Sorge«, entgegnete Ellen nur.
    Marcos Gesicht drückte allerdings genau die aus.
    Das Gebäude des Einkaufszentrums

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