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Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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schieße.«
    Gerstäcker erfasste die neue Situation nach einer kurzen Schrecksekunde blitzartig – und leider auch die einzige Möglichkeit, die Ellen daran hindern konnte, ihre Warnung umzusetzen. Er griff erneut Danas Arm, den er losgelassen hatte, richtete die Waffe auf sie und sagte: » Sie legen die Waffe hin, oder die Frau stirbt.«
    Ellen schluckte trocken. Sie zweifelte keine Sekunde, dass Gerstäcker es ernst meinte. Er hatte nichts zu verlieren. Dana stand neben ihm, leichenblass und starr.
    »Schon gut«, sagte Ellen und ließ den Griff ihrer Waffe los, so dass diese nur noch an ihrem Zeigefinger baumelte. Sie hockte sich langsam hin, legte die Waffe auf den Boden und schob sie mit dem Fuß von sich. »Bleiben Sie ganz ruhig, Herr Gerstäcker. Es gab genug Tote.«
    »Ich werde jetzt in meinen Wagen steigen, mit ihr «, sagte der. »Und Sie werden mich nicht verfolgen. Dann lasse ich sie später laufen.«
    Wer’s glaubt. Ellen beobachtete besorgt, wie Gerstäcker Dana in den Wagen bugsierte und seinerseits auf der Fahrerseite einstieg. Der Motor heulte auf, Reifen drehten kurz durch, dann rauschte Gerstäckers BMW mit Dana davon.
    Ellen hastete zu ihrer Waffe, hob sie auf und war mit drei Sätzen bei Danas Wagen. Noch während sie hineinsprang, griff sie nach der Sprechanlage. »Marco?«
    »Hab alles mitbekommen.«
    »Dran bleiben, aber Abstand halten.«
    »Was sonst.«
    Ellen drückte aufs Gaspedal.
    »Sie sind gerade an mir vorbeigefahren, ich häng mich ran«, meldete Marco jetzt.
    »Ich bin in Kürze hinter dir. Halt mich auf dem Laufenden, was bei Dana los ist.« Ellen lenkte den Wagen die Auffahrt hinab, wobei sie der Wand des Tunnels in den engen Kurven gefährlich nahe kam. Sie musste sich zwingen, etwas langsamer zu fahren. Unten angekommen, trat Ellen sofort wieder das Pedal durch. »Wo bist du?«, fragte sie Marco per Funk.
    »Auf der Grazer Straße, stadtauswärts.«
    »Alles klar.« Ellen bog rechts in die Grazer ab. »Erzähl, was macht Gerstäcker? Was sagt er?«
    »Nichts.«
    »Und Dana?«
    »Hat es tatsächlich die Sprache verschlagen. Ist wohl auch besser so. Oh.«
    »Was?«
    »Jetzt spielt sie die Heldin. Das sollte sie lieber lassen. Hörst du? Warte, ich dreh mal die Lautstärke auf.«
    Ellen lauschte. Und tatsächlich. »Diese halsbrecherische Flucht bringt doch nichts, Gerstäcker«, hörte Ellen Danas durch die Übertragung verzerrte Stimme. »Sie können nirgendwo hin. Der Tank ist nur noch viertelvoll. Wie lange reicht das? Oder wollen Sie an der nächsten Tankstelle aussteigen und gemütlich volltanken? Es läuft längst eine Fahndung gegen Sie. Geben Sie auf.«
    Ellen musste Danas Geistesgegenwart bewundern: Sie gab einen Hinweis über Gerstäckers möglichen Fluchtradius. Das war schlau, aber auch riskant. Nämlich dann, wenn Gerstäcker es mitbekam.
    »Was sind das eigentlich für komische Karten, die hier rumliegen?«, fragte Dana jetzt. »Da sind gar keine Straßen drauf. Was bedeuten all diese Kreise?«
    »Finger weg davon.«
    »Sieht aus wie . . . wie der Flugsimulator auf meinem alten PC. Ich war keine gute PC-Pilotin, das weiß ich noch.«
    »Klappe!«
    »Ich rede nun mal viel, wenn ich nervös bin.«
    »Klappe. Ich sag’s nicht noch mal.«
    Für einen Moment herrschte Stille. Plötzlich hörte Ellen das Geräusch von quietschenden Reifen, gefolgt von einem heftigen Fluch Marcos.
    »Was ist bei dir los?«
    »Gerstäcker hat direkt vor mir ’ne Vollbremsung gemacht und ist auf die Bundesstraße abgebogen. Ich musste ausweichen und bin in der Böschung gelandet. Ich versuche rauszukommen.«
    »Mist«, fluchte Ellen. Der Schrei eines aufheulenden Motors und fortgesetztes Fluchen des Kollegen kündeten durch die Sprechanlage von seinem Kampf.
    »Bist du wieder an ihm dran?«, fragte Ellen. Sie fuhr gerade an dem Schild vorbei, das die Bundesstraße in fünfhundert Metern ankündigte.
    »Nein, ich . . . verdammt . . . ich sitze fest.« Erneut hochtourige Geräusche. »Jetzt komm schon«, presste Marco hervor. Ein Krachen und Marcos brummiges »Na endlich« sagten Ellen, dass er freigekommen war. Jetzt konnte sie auch sehen, wie hundert Meter vor ihr ein Wagen mit Warnblinkanlage auf die Straße rollte und beschleunigte. Sie bogen fast gleichzeitig auf die Bundesstraße und brausten nacheinander die Straße entlang, Ellen direkt hinter Marco.
    »Da vorn, ich sehe Rücklichter«, sagte Marco.
    »Ich höre nichts von Dana. Stell mal wieder lauter.«
    »Ich habe

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