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Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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in spe lag in fast völliger Dunkelheit. Die wenigen Laternen beleuchteten hauptsächlich den Eingang des Gebäudes und die Bauwagen. Vom Dach des Gebäudes ließen sich die Konturen nur erahnen. Marco parkte so, dass ihr Wagen von einem abgestellten Baufahrzeug gedeckt wurde. Ellen sprang sofort hinaus und lief in einem großen Bogen zur hinteren Seite des Gebäudes. Außer Atem kam sie an der Tür zum Treppenhaus an. Drückte die Klinke herunter. Verschlossen – was sonst. Mit nervösen Fingern kramte Ellen ihr Werkzeug hervor und machte sich am Türschloss zu schaffen. Dieses hier war eines der sicheren Sorte und ließ sich auch im dritten Versuch nicht öffnen. Und nun, Ellen?
    Durch den Haupteingang! Sie musste es riskieren. Wenn sie sich dicht an der Mauer hielt, konnte Gerstäcker sie nicht sehen. Zumal er sicher nicht damit rechnete, dass jemand diesen Weg nahm. Der Code für den Schlüsselkasten war kein Problem, den hatte Ellen sich gemerkt. 55555. Da war jemand nicht sehr einfallsreich gewesen. Ellen schloss die Eingangstür auf und betrat den dunklen Flur. Aus ihrer Jackentasche zog sie eine kleine Stabtaschenlampe, mit der sie vor sich her leuchtete. Die Tür zum Treppenaufgang war schnell gefunden und diesmal zum Glück auch unverschlossen. Eilig nahm Ellen die Stufen nach oben. Dann stand sie endlich vor dem Ausgang zum Parkdeck.
    Ein kurzes Leuchten auf ihre Uhr zeigte Ellen, dass, seit sie sich von Marco mit einem kurzen Kopfnicken verabschiedet hatte, zehn Minuten vergangen waren. Da hatte Gerstäcker Dana gerade gefragt: »Haben Sie das Geld?«
    Und Dana antwortete: »Fünftausend Euro. Obwohl das weit über das übliche Honorar für einen Informanten hinausgeht.«
    Gerstäcker hatte gefeixt. »Dafür bekommen Sie auch alles aus erster Hand.«
    Nun drückte Ellen vorsichtig gegen die schwere Tür. Neue Türen quietschten gern. Diese hier Gott sei Dank nicht. Ellen hielt inne, als der geöffnete Spalt etwa fünf Zentimeter breit war. Sie lauschte, konnte aber nur undeutlich etwas vernehmen, das wie Stimmen klang. Also befand sie sich offenbar in einiger Entfernung von der Stelle, wo Gerstäcker und Dana standen. Im Moment war das ein Vorteil, weil Ellen so ungesehen aufs Dach schlüpfen konnte. Dunkelheit umfing sie. Was sie ebenfalls begrüßte – auch wenn es ihr die Orientierung erschwerte, zumal sie sich vorsichtshalber dicht an die Tür presste. Die Stimmen kamen von rechts und waren jetzt, da Ellen nicht mehr hinter einer dicken Tür stand, bereits sehr viel deutlicher zu hören. Es trennten sie etwa zwanzig Meter von Dana und Gerstäcker, die im Licht der Autoscheinwerfer immer noch miteinander redeten. Und nun wurde aus dem Vorteil ein Nachteil. Denn es gab auf dem Dach nichts, hinter dem Ellen Deckung suchen konnte, um sich der Position von Gerstäcker und Dana zu nähern. Einzig und allein die Tatsache, dass Gerstäcker mit dem Rücken zu ihr stand, beruhigte Ellen ein wenig.
    Das hatte Dana wirklich gut hinbekommen. Hatte sie ihn derartig ins Gespräch gezogen, dass er die Vorsicht vergaß? Oder war es Zufall? Egal.
    »Ich war immer die zweite Geige«, sagte Gerstäcker gerade: »Tu dies, tu das. Ich war Kesslers Laufbursche. Und glauben Sie, er hat jemals danke gesagt? Als ich seine Hilfe brauchte, lachte er mich aus, dieser Mistkerl.«
    »Haben Sie geplant, ihn umzubringen?«
    »Nein, aber als sich die Gelegenheit so plötzlich bot, habe ich einfach gehandelt. Ich war mir sicher, man würde Gruber alles anhängen. Diesem Loser.«
    »Aber warum Frau Bergrath?«
    »Die geläuterte Simone.« Gerstäcker lachte bitter auf. »Sie wusste von allem. Dem Unfall vor zehn Jahren. Damals haben wir sie das erste Mal gerufen, aber es war schon zu spät. Der arme Kerl starb unter ihren Fingern. Schon da wollte sie gleich zur Polizei rennen, aber Kessler konnte sie davon abhalten. Na ja, damals war sie noch verknallt in ihn. Ein Glück für uns. So konnten wir sie bei der Stange halten. Kessler bequatschte sie, und sie kam immer an, wenn einer der Schwarzarbeiter ärztliche Hilfe brauchte. Damit saß sie mit drin im Boot. Auch als es vorbei war mit der Liebe.« Gerstäcker lachte hämisch.
    »Aber als Kessler tot war, wollte sie sich nicht länger erpressen lassen. Damit hatten Sie nicht gerechnet«, sagte Dana kühl.
    »Diese dumme Kuh. Selbst im besten Fall, wenn ich den Richter hätte überzeugen können, dass alles auf Kesslers Mist gewachsen war, hätte ich ein Jahr für unterlassene

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