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Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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nicht leise gestellt. Der Empfänger muss was abbekommen haben.«
    »Na prima, das auch noch!«
    Sie näherten sich den Rücklichtern viel zu schnell, als dass es sich um Gerstäcker hätte handeln können. Kurz darauf überholten sie einen VW Passat, einen unbeteiligten Verkehrsteilnehmer. Nach ihm zwei weitere.
    »Er hat einen größeren Vorsprung als ich dachte«, meinte Marco.
    »Oder er hat uns abgehängt.«
    »Wo? Da war nirgends eine Straße.«
    »Er kann einen Waldweg reingefahren sein und die Lichter ausgeschaltet haben. Dann sind wir an ihm vorbeigerast.«
    »Sollen wir umkehren?«
    »Fahr du noch zehn Kilometer weiter, ich drehe um.«
    Fünf Minuten später mussten sie sich eingestehen, dass sie Gerstäcker verloren hatten.
    »Verdammt, das gibt’s doch nicht.« Ellen hieb mit der Hand aufs Lenkrad. »Marco, wo könnte Gerstäcker hinwollen?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    Stille. Ellen rieb sich die Schläfen. Denk nach, Ellen! Denk nach.
    »Ich veranlasse Straßensperren«, hörte sie Marco sagen.
    »Hm.« Das würde kaum was bringen. Bis die standen, konnte Gerstäcker sonstwo sein. Wo war sonstwo? Wie sah Gerstäckers nächster Schritt aus? Wollte er sich verstecken und in ein paar Tagen seine Frau oder einen Freund kontaktieren? Wohl eher einen Freund. Da war die Chance größer, dass der nicht überwacht wurde, besonders wenn es einer war, der nicht im Blickfeld der Ermittlungen stand. Irgendein alter Schulfreund, ein Sportkamerad, ein . . .
    Moment mal. Sport – da klingelte etwas bei Ellen.
    Sport. Pokal. Findeisen! Gerstäckers Squashpartner und Clubkollege im Flugverein. Gerstäcker war Pilot! Und Dana hatte vorhin Karten erwähnt, die merkwürdig aussahen. Flugkarten! Gerstäcker wollte mit dem Flugzeug fliehen, mit einem Motorflugzeug des Vereins.
    Wo ist dieser verdammte Flugplatz?
    »Marco!«
    »Ja?«
    »Hast du Findeisens Nummer?«
    »Nein, was willst du jetzt mit dem?«
    Ellen zückte ihr Handy, wählte die Nummer der Auskunft.
    »Findeisen, Anwalt, Lenzer Straße. Ich verbinde«, tönte nur eine halbe Minute später die beflissene Stimme einer freundlichen Dame an Ellens Ohr. Ellen schickte ein Stoßgebet ab, dass Findeisen zu den Leuten gehörte, die ihr Firmentelefon aufs Handy umstellten, wenn sie nach Hause gingen. Und hatte Glück. Sie hielt sich nicht mit Erklärungen auf, kam gleich auf den Punkt und erhielt die Information, die sie brauchte.
    »Marco, Flugplatz Bregau«, teilte sie dem Kollegen kurz und bündig mit.
    »Wo ist das denn?«
    Ellen hatte das Ziel bereits ins Navi eingegeben und konnte Marco nur dasselbe raten.
    »Was ist dort?«, fragte Marco jetzt.
    »Erinnerst du dich? Gerstäcker ist Motorflieger.«
    »Ach ja!« Dann ein: »Verdammt.«
    »Genau.«
    »Ich bin schon unterwegs.«
    Ellen kam vor Marco am Flugplatz an. Sie stoppte den Wagen. Das Tor der Flugzeughalle stand offen. Das Grasareal davor lag im Scheinwerferlicht und verlor sich außerhalb des Lichtkegels in der Dunkelheit. Wenn Gerstäcker hier starten wollte, dann musste er ein guter Flieger oder verrückt sein, denn es gab nur eine Graspiste in stockfinsterer Nacht.
    Ellen suchte Gerstäckers Wagen, konnte ihn aber nicht ausmachen. Dem Geräusch nach lief irgendwo hinter der Halle ein kräftiger Motor. Ellen gab Gas und jagte den Wagen in diese Richtung. Auch auf der Rückseite der Halle leuchteten Scheinwerfer einen Teil des Areals aus. Ellen erkannte eine Tanksäule und daneben ein Motorflugzeug, dessen Maschinen brummten. Gerstäcker musste es noch betankt haben. Im Halbschatten, an der Grenze zwischen ausgeleuchtetem Areal und Dunkelheit, stand sein BMW. Gerstäcker drückte gerade die Klappe des Kofferraumes zu. In der Hand hielt er eine Sporttasche.
    Offenbar hatte Gerstäcker beschlossen, dass ihm seine Geisel jetzt hinderlich war, denn im Näherkommen konnte Ellen Dana hinter der Frontscheibe des BMW erkennen. Sie war eingeschlossen. Dennoch atmete Ellen erleichtert auf: Dana schien auf den ersten Blick unversehrt.
    Natürlich war Gerstäcker nicht entgangen, wer da um die Halle gebogen kam. Den Blick auf Ellens Wagen geheftet, schien er für einen Moment unentschlossen. Dann öffnete er die eben geschlossene Kofferraumklappe wieder. Ellen konnte nicht sofort sehen, womit er hantierte, nur, dass er es tat. Erst als sie wenige Meter neben Gerstäcker hielt, erkannte sie den kleinen Kanister in seinen Händen, aus dem das Benzin in den Kofferraum platschte.
    Ellen sprang aus dem Wagen, zog

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