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Party Girl - Roman

Party Girl - Roman

Titel: Party Girl - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Blobel
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von sich.
    »Das ist getrockneter Lavendel. Wenn man den zwischen die frische Bettwäsche legt, dann gibt das einen ganz zarten Duft . . .«
    »Toll«, sagte Mirko. Er sagte es in einem Ton, der etwas ganz anderes meinte.
    Aber Mona machte sich nichts daraus. Sie saßen im Auto, das Auto fuhr sie nach Hause, zu Hause wartete ihr Bett.
    »Auf der Finca auf Mallorca gab es ganz viel Lavendel«, sagte sie. »Das waren Büsche, so hoch.« Sie breitete die Ar me aus. »Da hab ich mich immer dahinter versteckt.«
    Mona kicherte. Sie dachte gerade daran, wie ihr Vater mit ihr Verstecken gespielt hatte, wie er sie aus dem Lavendel ge holt und mit ihr auf dem Arm ins Haus gegangen war und zu ihrer Mutter gesagt hatte: »Hier kommt ein Lavendelpaket.«
    Der Taxifahrer blickte wieder misstrauisch in den Rück spiegel.
    Mona hatte die Augen weit aufgerissen, aber das, was sie sah, wirkte alles verzerrt.
    »Wo sind wir?«, fragte sie.
    »Bogenhausen«, knurrte der Taxifahrer.
    »Wie lange dauert es noch?«
    »Zehn Minuten«, sagte Mirko.
    »Ich hoffe, ihr zwei Chaoten könnt auch bezahlen.«
    »Wieso Chaoten?«, kicherte Mona. »Wir haben alles im Griff.« Sie grinste Mirko an. »Haben wir doch, oder?«
    Aber plötzlich wurde ihr so übel, dass sie den Kopf nach vorne warf und gegen die Nackenstütze des Fahrersitzes stieß. Dann krampfte sich ihr Magen zusammen und sie hatte auf einmal das Gefühl, als wenn eine Kugel aus Filz und Federn sich in ihrem Magen zusammenrollte, wie das Gewölle der Eule, das sie einmal im Biologieunterricht untersucht hatten. Der Klumpen arbeitete sich in ihrer Speiseröhre nach oben und Mona keuchte. »Ich muss kotzen!«
    Mit quietschenden Reifen bremste der Taxifahrer, Mirko stieß die Tür auf und zerrte Mona nach draußen und sie fiel auf die Knie auf dem Bürgersteig. Und da kam es schon in einem Schwall aus ihrem Mund, sie musste aufpassen, dass sie sich nicht selber mit dem Zeug beschmutzte, das aus ihr herauskam. Gewölle war es nicht, es war nicht fest und grau, sondern gelb und flüssig.
    Als es vorbei war, gab Mirko ihr ein Taschentuch. Der Ta xifahrer hatte ihm eine Packung Papiertücher zugeworfen. Er wartete mit abgeblendeten Scheinwerfern und laufen dem Motor im Wagen.
    »Besser?«, fragte Mirko.
    Mona nickte. Sie holte tief Luft, es ging ihr wirklich bes ser.
    »Viel besser«, sagte sie.
    Der Taxifahrer stieg aus, kam um den Wagen herum, lehnte sich an die Seitentür und sagte: »Macht acht Euro neunzig.«
    Mirko starrte ihn an. Er hatte den Arm um Monas Schul tern gelegt, Mona lehnte sich mit geschlossenen Augen an ihn.
    »Du willst uns hier doch nicht einfach stehen lassen?«, schrie Mirko.
    Mona verzog ihr Gesicht, weil seine Stimme ihr in den Ohren wehtat.
    Der Taxifahrer verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Und ob ich das will«, sagte er kalt. »Mir haben sie einmal das Taxi vollgespuckt. Ein zweites Mal passiert mir das nicht.«
    »Ich hab nichts vollgespuckt«, sagte Mona.
    »Was nicht ist, kann ja noch werden«, antwortete der Ta xifahrer. Er streckte die Hand aus. »Acht Euro neunzig«, sagte er.
    Mona versuchte, sich zu konzentrieren. »Wo sind wir hier?«
    »Da vorn ist der Prinzregentenplatz«, sagte der Fahrer, »da gibt es einen Taxistand.«
    »Aber der ist doch um diese Zeit nicht besetzt!«, rief Mir ko wütend.
    »Da gibt es auch einen Taxiruf«, erwiderte der Fahrer. Un gerührt streckte er weiter die Hand aus.
    Mirko hatte offenbar keine Lust, sich mit ihm anzulegen. Er gab dem Mann das Geld, der stieg ein und fuhr weg.
    »Scheiße«, sagte Mona. »Ich hab mich so auf mein Bett gefreut.«
    »Wir sind gleich da, kein Problem«, beruhigte Mirko sie. »Du musst jetzt nur ein paar Minuten durchhalten, kriegst du das hin?«
    Mona schaute Mirko an. Es war süß, wie viel Sorgen er sich um sie machte. Es war süß, wie er sich um alles küm merte. Sie nahm seine Hand. Sie holte tief Luft. Und sagte: »Ich reiß mich zusammen.«
    »Danke«, sagte Mirko.
    Mona schloss die Augen, sie hielt Mirko ihr Gesicht hin, sie dachte, dafür hätte sie jetzt einen Kuss verdient, dass sie so tapfer war, dass sie ihm keine Schwierigkeiten machte.
    Es wäre großartig gewesen, wenn er sie in diesem Augen blick geküsst hätte.
    Aber Mirko dachte gar nicht daran.
    Der zweite Taxifahrer war nett, ein richtiger alter Bayer, der sich um Mona Sorgen machte. Er half Mirko, sie bis vor die Haustür zu tragen, und setzte sie vorsichtig auf der Treppe ab.
    »Du wohnst hier, gell?«, fragte er

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