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Party Girl - Roman

Party Girl - Roman

Titel: Party Girl - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Blobel
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ohnmächtig«, sagte Mona. »Das ist nicht schlimm.«
    Sie versuchte nachzurechnen, wann sie zuletzt ihre Tage bekommen hatte. War das schon drei Wochen her? Oder mehr? Zu Hause in ihrem Kalender machte sie immer eine kurze Notiz. Ich muss nachsehen, dachte sie. Und dann dachte sie: Oh Gott, hoffentlich ist es nicht ausgerechnet heute passiert und ich hab keinen Tampon dabei.
    Sie richtete sich mühsam auf. Mirko schob ihr sofort sei ne Hand in den Rücken, um sie zu stützen.
    »Geht es?«, fragte er.
    Mona nickte tapfer. »Klar.«
    Die Wahrheit war, dass sie sich furchtbar schwindlig fühl te, dass sich alles um sie herum drehte, als säße sie wirklich in einem altmodischen Kettenkarussell und ihre Beine bau melten über dem Abgrund, und wenn sie sich nicht an der Kette festhielt, würde sie aus dem Sitz rutschen und ins Bo denlose fallen.
    »Du wirst oft ohnmächtig?« Mirko bewegte seinen Kopf und jetzt sah sie auch das andere Auge. Das beruhigte sie so, dass sie tief und erleichtert aufatmete. Sie wünschte sich, er würde näher kommen, sich herunterbeugen zu ihr und sie küssen.
    Sie überlegte, ob sie ihm das sagen sollte. Sie kicherte, weil der Gedanke so komisch war.
    »Das geht vielen Mädchen so«, sagte Mona, »wenn sie ih re Tage bekommen.«
    »Ach«, brummte Mirko, »so, verstehe.«
    Er schwieg.
    Mona versuchte, sich an das Schwindelgefühl zu gewöh nen. Aber wenn sie den Kopf in den Nacken legte und auf die Sterne schaute, bewegten die sich, so als würde die Er de sich zehnmal schneller drehen als gewöhnlich. Kein Mond.
    Manchmal gingen Leute an ihnen vorbei. Es blieb auch mal jemand stehen, murmelte etwas und Mirko gab Aus kunft. Er sagte dann Sachen wie »Kein Problem« oder »Dan ke, Mann, ich komm zurecht«. Und die Leute nickten und gingen weiter.
    In der Ferne hörte man vorbeifahrende Bahnen. Das An fahren von Autos und Lastwagen, die mit ihrer Container-last über Kopfsteinpflaster fuhren. Möglicherweise wurde es am Horizont schon hell, aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Besser, die Augen wieder schließen, damit das Schwindelgefühl aufhörte.
    »Wie spät ist es?«, fragte Mona.
    »Fast fünf«, sagte Mirko.
    Mona schluckte, sie riss die Augen auf, räusperte sich, schaute sich angestrengt um. »Fünf Uhr morgens?«, flüster te sie. »Oh Gott.«
    »Macht doch nichts«, sagte Mirko. »Morgen ist Samstag. Kannst doch ausschlafen.«
    Der Gedanke an ihr Bett war so verlockend, dass Mona sich augenblicklich von der Mauer gleiten ließ und es schaffte, mit zitternden Knien aufrecht zu bleiben.
    Mirko fasste sie um die Taille. »Geht’s?«
    Sie nickte.
    »Ich will in mein Bett«, murmelte sie. »Bringst du mich in mein Bett?«
    »Klar«, sagte Mirko. »Oder glaubst du, ich lass dich hier stehen?«
    Sie lächelte. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und setzte vorsichtig einen Schritt vor den anderen. Mirko hielt sie fest, er trug sie halb und halb lief sie auf ihren eigenen Beinen. Sie fühlte sich ganz sicher. Sie wusste, sie würde heil nach Hause kommen. Sie hatte einen Beschützer.
    Der stand mit ihr am Bürgersteig einer vierspurigen Stra ße und starrte in die Scheinwerfer der Autos, die ihnen ent
    gegenkamen.
    Plötzlich sagte er: »Stehst du gut? Bleib so stehen, ja?«
    Er hielt ihre Schultern einen Augenblick fest, als sie ihren Körper in der Senkrechten justierte, und als er sie vorsichtig losließ, stand sie tatsächlich alleine.
    »Da ist ein Taxi«, sagte Mirko.
    Er ging zwei Schritte auf die Straße und hob die Arme.
    Der Taxifahrer blinkte, bremste und hielt am Bürgersteig. Mirko spurtete zu Mona zurück, fasste ihre Schultern, schleppte sie zum Auto, öffnete die hintere Wagentür, schob Mona vorsichtig hinein und schlüpfte neben sie.
    Mona wurde bei der Aktion erneut so schwindlig, dass sie aufstöhnte.
    Der Fahrer blickte sich misstrauisch um.
    »Was ist mit ihr?«, fragte er.
    »Sie ist okay«, knurrte Mirko. Er nannte Monas Adresse. Mona lächelte, als sie die Adresse hörte. Sie ließ sich gegen Mirkos Schulter fallen.
    Sie dachte an die Wohnung, an ihr Zimmer, an das schö ne Bett mit dem Daunenkopfkissen und der Daunendecke. Fernanda hatte es frisch bezogen, jeden Freitag gab es fri sche Bettwäsche. Die duftete immer ein bisschen nach dem Lavendel, den Fernanda in den Sommerferien getrocknet aus Portugal mitbrachte und zwischen die Wäschestücke legte.
    »Weißt du, was das Tollste ist?«, murmelte Mona.
    Mirko gab nur ein knurrendes Geräusch

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