Party Girl - Roman
meinem Zimmer in eine Scha le.«
Mirko stöhnte. »Du bist scheiße drauf.«
»Nein!« Mona kicherte. »Mir geht’s gut!« Sie konnte plötzlich gar nicht mehr aufhören zu lachen. Unglaublich komisch fand sie das alles auf einmal.
»Du spielst mir was vor«, sagte Mirko, »in dem Zeug, was du genommen hast, war gar nichts drin.«
Mona starrte ihn an. »Was?«
Mirko zog mit einer Hand aus seiner Hosentasche ein kleines Klarsichttütchen mit Pillen, suchte drei verschiedenfarbige heraus und sagte: »Das haben wir gleich. Ich bin jetzt dein Doktor. Gleich geht’s dir besser. Schluck die runter. Nicht kauen.«
Mona presste die Lippen zusammen. Sie schüttelte ver bissen den Kopf, versuchte, sich aus Mirkos Armen zu be freien.
»Komm Süße, stell dich nicht so an. Ich mein es doch gut mit dir. Das Zeug ist teuer! Das schenk ich dir! Du könntest ruhig ein bisschen dankbarer sein. Das ist astrein. Ich würde dir doch keinen schlechten Stoff geben. Du wirst dich da nach fühlen wie auf einer Wolke. Und dann reden wir beide mal Klartext miteinander.«
»Ich will aber auf keine andere Wolke«, sagte Mona trot zig. »Ist doch schön so. Und reden will ich auch nicht.«
»Nicht schön. Sondern scheiße. Also, jetzt mal Schluss mit lustig. Langsam reicht’s mir mit dir. Hörst du?« Er schüttelte sie grob, es tat weh. Sein Gesicht war jetzt rot und ganz nah. Sie wusste nicht mehr, wie sie auf Kastanien gekommen war. Dunkel waren Mirkos Augen, einfach nur dunkel und kalt.
Und dunkel und kalt wurde es auch in ihr drinnen. »Lass mich sofort los! Du tust mir weh.«
Aber Mirko drückte ihre Arme nur noch stärker zusam men. »So ist das Leben, Prinzessin. Willkommen in der Wirklichkeit.«
Er grinste, als sei ihm gerade eine tolle Idee gekommen. »Wenn man mal drüber nachdenkt, ist das doch total unfair, oder? Da rackern sich die einen ab und kommen trotzdem nicht auf einen grünen Zweig und andere baden im Lu xus. Ohne dass sie groß irgendwas dafür tun.« Er war jetzt ganz nah an ihrem Ohr, flüsterte: »Hab ich recht, Baby?«
»Du bist ja verrückt, richtig krank bist du!« Mona spürte, wie Wut in ihr aufstieg. Was bildete der sich eigentlich ein? Sie würde sofort die Polizei rufen, wenn sie die Situation erst wieder im Griff hatte! Mal sehen, ob er dann immer noch so große Töne spucken konnte!
Es gelang ihr, einen Arm freizubekommen. Mit voller Kraft holte sie aus und schlug Mirko ins Gesicht.
Er ließ sie los. Verblüfft hielt er sich die Wange.
»Hau ab!«, schrie sie. » Sofort!« Sie zitterte.
Mirko saß einfach nur da, die Hand im Gesicht, und schaute sie an. Ganz langsam verzog sich sein Mund zu ei nem Grinsen, dann begann er zu lachen. Als sei das Leben ein großer Witz.
Fassungslos starrte Mona ihn an.
»Das war gut, Mann, war das gut!« Mirko schüttelte sich vor Lachen. »Da hast du’s mir aber mal richtig gezeigt, was Baby? Hätte gar nicht gedacht, dass du so eine Power hast!«
Dann, von einem Moment auf den anderen, erlosch das Grinsen. Und seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. »So, und jetzt zum ernsten Teil: unsere Abmachung. Der Deal. Hör mir gut zu.«
»Was?« Wovon zum Teufel sprach Mirko?
Monas Augen suchten das Telefon, sie überlegte, wie schnell sie bei der Haustür sein könnte.
Als sie aufspringen wollte, hielt Mirko sie fest. Drückte sie aufs Sofa zurück. Nicht grob. Fast sanft sagte er: »Jetzt ent spann dich mal wieder. Alles, was ich von dir verlange, ist doch nur eine winzig kleine Gefälligkeit!«
»Und wieso glaubst du, dass ich dir irgendeinen Gefallen tue?« Die Gedanken in Monas Kopf rasten. Ob man es im Stockwerk über ihnen hören würde, wenn sie um Hilfe rief?
»Weil ich weiß, was das Beste für dich ist, Süße. Und weil ich dir dann auch einen großen Gefallen tun werde.«
»Was für einen Gefallen?«, fragte Mona misstrauisch. Mir kos Selbstsicherheit, das Grinsen in seinem Gesicht, das gar nicht mehr verschwinden wollte, machten sie ganz verrückt.
»Na ja, mir fiel ganz zufällig diese Sache ein, die vor ein paar Jahren durch alle Zeitungen ging. Mann, waren das hammerharte Schlagzeilen! Der Killer für deine Mutter, was? Die hat jahrelang keinen Fuß mehr auf den Boden ge kriegt. Oh Mann!«
Mona riss den Mund auf. Und starrte.
»Und jetzt überlege ich mir gerade, was sie wohl von die ser kleinen Erinnerung an gestern Abend hält.«
Lässig zog Mirko sein Handy aus der Hosentasche, deakti vierte die Tastensperre und scrollte durch
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