Party Prinzessin
Augen meines Freundes mit einem anderen Jungen sexy getanzt habe.
Aber ich kann es mir nicht leisten, Michael das zu schenken, was er sich wirklich wünscht, nämlich einen Flug im Spaceshuttle.
Nachdem ich das Keks bestellt hatte und aus meinem Zimmer kam, hab ich entdeckt, dass Rocky im Wohnzimmer saß, beide Fäuste in Fat Louies Fell verkrallte und »Tatte! Tatte! Tatte!« brüllte.
Der arme Fat Louie sah aus, als hätte er gerade eine Socke verschluckt.
Was er in Wirklichkeit verschluckte, war sein Impuls, meinen kleinen Bruder in Fetzen zu reißen. Fat Louie ist ein so lieber, braver Kater, er hat einfach erduldet, dass Rocky sich in ihm festkrallte.
Aber das bedeutet nicht, dass sein oranges Gesicht nicht vor schierer Panik verzerrt gewesen wäre. Ich hab sofort gesehen, dass er es vielleicht noch zehn Sekunden aushält, bis er wie eine Bombe platzt.
Natürlich kam ich ihm zu Hilfe und schrie: »Mom! Kannst du nicht mal eine einzige Sekunde auf dein Kind aufpassen?«
Aber Mom hatte ihren Morgenkaffee noch nicht getrunken und war deshalb nicht in der Lage, ihr Kind unter Kontrolle zu halten, geschweige denn auch nur irgendetwas von dem wahrzunehmen, was um sie herum passierte, außer im Morgenmagazin im Fernseher.
Sie hat keine Ahnung, was für ein Glück es war, dass ich noch rechtzeitig dazugekommen bin. Wenn Fat Louie die Gewalt über sich verloren hätte und auf Rocky losgegangen wäre, hätte er die Katzenkratzkrankheit bekommen und sterben können. Rocky, meine ich. Die Katzenkratzkrankheit ist wahnsinnig schlimm und leider noch viel zu wenig bekannt. Man kann davon sogar magersüchtig werden, wenn man nicht aufpasst.
Nicht dass das in Rockys Fall irgendwem auffallen würde, weil er schon jetzt ungefähr so groß ist wie ein durchschnittlicher Vierjähriger, obwohl er noch nicht mal ein Jahr alt ist.
Wenn Rocky so orange wäre wie Fat Louie, würde er aussehen wie ein Oompa Loompa aus »Charlie und die Schokoladenfabrik«.
Ich weiß echt nicht, wie ich mich mit meinem kleinen Bruder, meinen Freunden, meinen Eltern, der Prinzessinnensache, meiner Großmutter und jetzt auch noch der SexyTanz-Affäre jemals erfolgreich selbstaktualisieren soll.
Montag, 8. März, Sport
Ich stand gerade unter der Dusche, als Lana kam und nach ihren Einladungen für die »Aide de Ferme«-Benefizgala fragte. Ich war so erschöpft und hab so schlimmen Muskelkater in den Unterarmen, weil ich Boris so oft erwürgen und dann auch noch diesen blöden Volleyball schlagen musste (auch wenn ich nur einmal nach ihm geschlagen hab, die anderen Male hab ich mich immer schnell geduckt, wenn er angeflogen kam), dass ich sie genervt anraunzte: »Mach dir mal nicht ins Hemd, ja? Ich hab dem Sekretär meiner Großmutter Bescheid gesagt. Du und Trish, ihr steht beide auf der Gästeliste. Ihr braucht bloß zu kommen.«
Sie sah ziemlich erstaunt aus. Okay, kann sein, dass mein Ton etwas scharf war. Mir wird mit jedem Tag klarer, dass Schauspielerinnen echt ein hartes Leben haben. Von vielen von ihnen wird ja behauptet, sie seien »zickig« – von Cameron Diaz zum Beispiel. Aber wenn Cameron nur HALB so viel Stress hat wie ich, ist es kein Wunder, dass sie ausrastet und Fotografen in die Schienbeine tritt und ihnen die Kameras entreißt und auf den Boden wirft.
Das beweist nur, dass das, was andere »schlechte Manieren« nennen, in Wirklichkeit vielleicht totale Frustration ist, weil man bis an die Grenzen seiner körperlichen und geistigen Leidensfähigkeit getrieben wird.
So sehe ich das jedenfalls.
Montag, 8. März, Wirtschaft
Elastizität:
Elastizität ist ein Maß, das angibt, wie eine abhängige Größe auf eine Änderung einer ihrer Einflussgrößen reagiert. Beispielsweise gibt die Preiselastizität des Angebots wieder, wie sich das Angebot eines Wirtschaftsguts ändert, wenn sich der Preis des Gutes ändert.
Die Elastizität eines Gutes bemisst sich nach der Wichtigkeit des Gutes für den Konsumenten.
Ich glaub, ich habe in Michaels Augen eine Menge an Elastizität verloren, nachdem er mich sexy tanzen gesehen hat.
Aber vielleicht lag es auch an der Baskenmütze.
Montag, 8. März, Englisch
Alle sind zu erschöpft, um sich zu unterhalten oder auch nur Briefchen zu schreiben.
Außerdem hat anscheinend keiner von uns am Wochenende weiter in »Neue Erde« gelesen.
Ms Martinez hat gesagt, sie sei sehr enttäuscht von mir.
Stellen Sie sich bitte hinten an, Ms M. Am Ende der Schlange.
Montag, 8. März,
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