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Party Prinzessin

Titel: Party Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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erreichen, und dass Menschen wie meine Großmutter und Lana Weinberger, die mit Lüge und Erpressung arbeiten und die Gesetze von Angebot und Nachfrage missbrauchen, niemals spirituelle Erleuchtung finden werden.
    Nachdem ich nun den Eid geschworen habe, auf dem Pfad der Wahrheit zu wandeln, würde ich Sie gerne fragen, ob Sie glauben, dass meine Selbstaktualisierung – wenn ich sie denn erreiche, nachdem ich all meine guten Taten vollbracht habe – bewirken könnte, dass mein Freund mir mein bescheuertes Benehmen verzeiht? Weil ich ihn nämlich ganz schlimm vermisse.
    Ich hoffe, ich verlange nicht zu viel. Ich will nämlich wirklich nicht egoistisch sein. Es ist nur… wissen Sie, ich liebe ihn nun mal so.
    Voller Hoffnung, Ihre Freundin
Mia Thermopolis
    Lilly spricht anscheinend nicht mehr mit mir. Sie hat heute Morgen auch nicht vor ihrem Haus gewartet, als wir sie abholen wollten. Ich bin extra reingerannt und hab bei ihr geklingelt, aber da hat keiner aufgemacht.

Mittwoch, 10. März, gerade in der Schule angekommen
    Ich weiß genau, dass sie nicht krank ist, weil ich sie gerade in Ho’s Deli gesehen hab, wo sie sich einen Soja-Latte gekauft hat.
    Als ich gewunken hab, hat sie mir den Rücken zugedreht. Mit anderen Worten: Die Geschwister Moscovitz ignorieren mich jetzt BEIDE.
    Tja, mein erster Tag auf dem Pfad der Rechtschaffenheit beginnt nicht gerade angenehm.

Mittwoch, 10. März, Sport
    Ich gebe zu, Sport blauzumachen ist wahrscheinlich nicht gerade der direkteste Weg, um mein Ego zu überwinden. Aber ich mache blau, um etwas Gutes zu tun!
    Das sieht Lars auch so. Was ganz praktisch ist, weil ich seine Hilfe brauche, um das ganze Zeug zu schleppen. Ich hab einfach nicht genug Kraft in den Oberarmen, um 3700 Blätter Papier zu stemmen.
    Jedenfalls nicht alle auf einmal.

Mittwoch, 10. März, Wirtschaft
    Oje, allmählich beginne ich zu erkennen, dass ein ziemlich langer Weg vor mir liegt.
    Dabei hab ich wirklich gedacht, ich würde das Richtige tun. Am Anfang jedenfalls.
    Ich hatte die Nummer von Lillys Spind noch von damals im Kopf, als sie mal Grippe hatte und ich ihr ihre Bücher nach Hause gebracht hab.
    Als ich ihn aufmachte, lagen die tausend Exemplare der Erstausgabe von Fat Louies rosa Rosette darin und warteten darauf, heute während der Mittagspause verkauft zu werden. Es war echt superleicht, sie wegzuschaffen.
    Okay, vielleicht nicht superleicht, weil sie ganz schön schwer waren. Aber Lars und ich haben uns die Hefte aufgeteilt, und während ich noch hektisch darüber nachdachte, wo ich sie so verstecken könnte, dass Lilly sie niemals findet (denn dass sie danach sucht, war ja klar), sah ich plötzlich die Jungentoilette.
    Das perfekte Versteck! Ich meine, welches Mädchen kommt schon auf die Idee, auf die Jungentoilette zu gehen?
    Also sind Lars und ich mit den schweren Heften in die Jungentoilette gewankt, wo ich gerade noch bemerkte, dass über den Waschbecken keine Spiegel hängen und dass die Kabinen keine Türen haben (voll sexistisch, wenn man mich fragt, weil Jungs ja wohl auch gucken wollen, wie ihre Haare aussehen und beim Pinkeln Privatsphäre brauchen, oder?), als mir auffiel, dass wir nicht allein im Raum waren.
    An einem der spiegellosen Waschbecken stand nämlich John Paul Reynolds-Abernathy der Vierte und trocknete sich die Hände mit einem Papierhandtuch ab!!!!!
    »Mia?« JP sah erst mich und dann Lars und dann wieder mich an. »Äh… hallo. Was macht ihr denn hier?«
    Lars und ich erstarrten. »Nichts«, sagte ich.
    Was JP mir aber natürlich nicht glaubte.
    »Was ist das?«, fragte er neugierig und zeigte auf die Hefte, unter deren Gewicht wir fast zusammenbrachen.
    »Öh.« Ich suchte verzweifelt nach einer glaubwürdigen Ausrede.
    Aber dann fiel mir ein, dass ich ja von nun an den Pfad der Wahrheit beschreiten will und einen Eid auf Dr. Carl Jung geleistet habe, nie mehr zu lügen.
    Deshalb blieb mir nichts anderes übrig, als zu sagen: »Na ja, ehrlich gesagt ist das die Erstausgabe von Fat Louies rosa Rosette mit einer Kurzgeschichte von mir darin, die ich Lilly aus ihrem Spind geklaut hab und hier auf der Jungentoilette verstecken wollte, weil ich nicht will, dass jemand sie liest.«
    JP zog die Augenbrauen hoch. »Wieso? Findest du deine Geschichte nicht mehr gut?«
    Ich hätte echt wahnsinnig gern »Ja« gesagt.
    Aber weil ich nun mal geschworen habe, fortan die Wahrheit und nur noch die Wahrheit zu sagen, sah ich mich gezwungen zu antworten: »Nicht unbedingt.

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