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Pasdan

Pasdan

Titel: Pasdan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Einwanderung in das Isthmus-Gebiet von außerhalb des Planeten ist möglich… Die dortige Bevölkerung erhält auf Antrag innere Autonomie mit dem Recht, eine Versammlung in allgemeiner, freier und geheimer Wahl zu bilden und im Rahmen des Abkommens Institutionen zu schaffen… In Konfliktfällen ist durch den Gouverneur vorrangig Commonwealth-Recht durchzusetzen…
    8. Zur Durchführung des Abkommens… sperrt das Gouvernement Shilgat… für jeglichen Technologie- und Kulturtransfer… Ausgenommen sind lediglich die zur Erhaltung des Territoriums und zur Funktionsfähigkeit der dortigen Einrichtungen notwendigen… Maßnahmen.
    …19. Das Abkommen verliert seine Gültigkeit, wenn die Völker von Shilgat, das Commonwealth der Menschheit oder beide vertragschließenden Parteien es kündigen…
    Beschlossen - Unterfertigt - Ratifiziert – Verkündet
    für das Commonwealth: Atenoa, Gaia, 24. April 198 CT (16. Juni 2683 AD)
    Lemuel al-Hariri, Sekretär für Dominien und Protektorate
     
    für die Völker von Shilgat: Cadhras, Shilgat, 83. Tag der Spätzeit (83. III.) im Jahr 29.240 von Sa’orq
    Gorostil, Sprecher der Heiler
    Tibobhe, Fürstin der Banyashil
    Tartagatrak, Fürst der Banyashil
    Vigalta LXXVL, Erbgott von Sa’orq
    Chumbast, Königin von Kelgarla
    Breqbez, Obfrau der Taggashil
    Hevxhyxhy-ath, Ältester der Bilshil
    Lyshan, Stadtsklavin von Golgit
    Tobtingo, Blutgraf von Vagaván
    Vagra, Älteste der Arugushil
    Ubba-bul, Fischfisch von Arameq.
     

VII
     
    Vom Hügel der Nordstadt führten kleinere Straßen hinab zum Ylagas-Ufer, wo sie die Avenu Traversal erreichten, die hier zur Küstenstraße wurde. Der Fluß markierte die Grenze der Stadt; jenseits begann die große, im Norden stark bewaldete Ebene zwischen den Küstenhügeln und den fernen Bergen des Binnenlandes.
    Die steinerne Ylagas-Brücke stammte noch aus der Zeit vor der Einrichtung des Gouvernements; sie war ein einfaches, solides Stück Shil-Arbeit. Der Fluß mündete in einer halbkreisförmigen Bucht; rechts und links der Mündung erstreckte sich feiner Sandstrand. Dahinter begann die langgezogene Steilküste. Auf dem ersten Hügel lag das Palais der Gouverneure. Ein begabter Architekt hatte es als Nachbildung eines altirdischen Tempelchens entworfen; die weißen Steine und hellen Säulen des Portals schienen aus dem Küstenfels gewachsen zu sein.
    Barakuda kürzte ab; er nahm statt der Zufahrt, die weiter nördlich von der Küstenstraße abzweigte, einen schmalen Fußweg, der zum Nordende der Bucht führte und dann in engen Serpentinen den Hügel erklomm. Es war noch immer drückend heiß. Atemlos und verschwitzt erreichte Dante das Tor und preßte die Hand auf den Abtaster. Die Kamera schwenkte auf sein Gesicht; die Tür öffnete sich.
    Ein Mädchen mit der Brosche des Diplomatischen Hilfsdiensts wartete zwischen den Säulen, bis er die Treppe erstiegen hatte. Sie führte ihn über den mit Shil-Teppichen ausgelegten Korridor in einen kleinen Konferenzraum.
    Unmittelbar darauf trat die Gouverneurin des Protektorats ein, eine schlanke Frau von 40 Jahren mit feinem ovalen Gesicht, betonten Backenknochen und kurzem blonden Kraushaar. Lydia Hsiang trug einen Kaftan aus weißem Baumwollstoff und ging barfuß.
    »Trinken Sie einen Tee mit mir?«
    Ihre rechte Hand war leicht und kühl; Barakuda nickte und murmelte »Danke«. Das dunkelhaarige Mädchen deutete eine knappe Verneigung an und schloß die Tür.
    Hsiang setzte sich Barakuda gegenüber. Trotz der bloßen Füße und des Kaftans wirkte sie kühl, gepflegt, souverän und unnahbar. Einen intensiven Moment fühlte Dante sich deplaciert in seinem verschwitzten Zeug.
    »Ich weiß, daß es draußen heiß ist.« Die Gouverneurin lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Die Ärmel des Kaftans fielen bis zu den Schultern. »Wenn Sie rauchen wollen, bitte sehr.«
    Barakuda zündete sich eine Zigarette an; eher ein Verlegenheitsstäbchen. Der Aschenbecher war aus dem rauchigen Pharlit. Das Mädchen brachte den Tee; auch Kanne und Tassen waren aus dem kostbaren Material gebrannt.
    Lydia Hsiang nickte ihrer Assistentin zu. Als diese gegangen war, übernahm sie selbst das Eingießen.
    »So, nun werden wir nicht mehr gestört. Was gibt es denn?«
    Barakuda nahm die Papiere aus seiner kleinen Mappe und legte sie auf den niedrigen Tisch; desgleichen die Fotos. Dann erklärte er die Funde der letzten Tage: das fehlende Grün in den exportierten Teppichen, die unheimlichen

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