Passagier nach Frankfurt
Stafford.»
«Nun, das ist schade, denn ich habe auch keine.»
«Soweit Sie wissen, haben Sie gar nichts. Niemand hat Ihnen etwas gegeben, zum Mitnehmen irgendwohin oder zur Aufbewahrung?»
«Rein gar nichts. Wenn sie Mary Ann meinen, so sagte sie, sie müsse ihr Leben retten, sonst nichts.»
«Sie haben ihr Leben gerettet, es sei denn, es stünde etwas anderes in den Abendzeitungen.»
«Dieses Kapitel scheint so ziemlich abgeschlossen zu sein, nicht wahr? Schade. Ich werde immer neugieriger. Ich möchte nur allzu gerne wissen, was als Nächstes passiert. Ihr scheint alle sehr pessimistisch zu sein.»
«Offen gestanden sind wir das. Die Dinge entwickeln sich nicht gerade zum Besten in diesem Land. Wundert Sie das?»
«Ich weiß, was Sie meinen. Ich frage mich manchmal selbst…»
Kapitel 4
Dinner mit Eric
I
« D arf ich dir etwas erzählen?», fragte Eric Pugh.
Sir Stafford Nye sah ihn an. Er kannte Eric Pugh schon viele Jahre. Sie waren nie enge Freunde gewesen. Der gute Eric war – das fand zumindest Sir Stafford – ein ziemlich langweiliger Kerl. Allerdings war er treu. Und er war der Typ Mensch, der, auch wenn er nicht sehr amüsant war, das Talent besaß, alles in Erfahrung zu bringen. Alle möglichen Leute erzählten ihm irgendetwas, und er behielt es und speicherte es ab. Manchmal besaß er nützliche Informationen.
«Du bist also wieder zurück von der Konferenz in Malaysia?»
«Ja», erwiderte Sir Stafford.
«Ist irgendwas Besonderes los gewesen dort?»
«Nur das Übliche», antwortete Sir Stafford.
«Ach. Ich frage mich, ob etwas, na, du weißt schon, was ich meine. Ob irgendwas passiert ist, was die Hühner aufgescheucht hat.»
«Was, auf der Konferenz? Nein, alles war peinlich vorhersehbar. Jeder sagte genau das, was man erwartet hatte, leider nur viel ausführlicher, als man für möglich gehalten hätte. Ich weiß nicht, warum ich überhaupt an solchen Veranstaltungen teilnehme.»
Eric Pugh machte ein oder zwei langweilige Bemerkungen über die wahren Absichten der Chinesen.
«Ich glaube nicht, dass sie wirklich irgendetwas im Schilde führen», sagte Sir Stafford. «Immer die üblichen Gerüchte über die Krankheiten des armen alten Mao, weißt du, und wer gegen ihn intrigiert und warum.»
«Und was ist mit der Arabien-Israel-Geschichte?»
«Das entwickelt sich auch nach Plan. Nach ihrem Plan, heißt das. Und überhaupt, was hat das mit Malaysia zu tun?»
«Nun, ich habe gerade nicht über Malaysia gesprochen.»
«Jetzt siehst du aus, wie die falsche Schildkröte aus Alice im Wunderland.»
«Nun, ich habe mich nur gefragt – vergib mir –, ob du nicht irgendetwas getan hast, was dir einen dunklen Fleck in deiner Akte eingetragen hat.»
«Ich?», fragte Sir Stafford und sah höchst überrascht aus.
«Nun, du weißt, wie du bist, Staff. Du versetzt den Leuten manchmal gern einen Schreck, nicht wahr?»
«In letzter Zeit habe ich mich tadellos verhalten», erwiderte Sir Stafford. «Was hast du denn über mich gehört?»
«Ich hörte, dass es auf deiner Heimreise Unannehmlichkeiten im Flugzeug gab.»
«Ach. Von wem hast du denn das gehört?»
«Na, du weißt doch, ich habe den alten Cartison getroffen.»
«Ein schrecklicher alter Langweiler. Er stellt sich immer Dinge vor, die gar nicht existieren.»
«Ja, ich weiß, dass das so ist. Aber er sagte nur, dass irgendjemand – Winterton, zumindest – zu denken schien, du führtest etwas im Schilde.»
«Etwas im Schilde führen? Ich wollte, es wäre so.»
«Irgendein Spionageschwindel läuft irgendwo, und er war ein wenig in Sorge wegen einiger Leute.»
«Was glauben die denn, was ich bin? Ein neuer Philby oder etwas in der Art?»
«Du weißt, dass du manchmal sehr unangebrachte Witze machst.»
«Manchmal kann ich einfach nicht widerstehen», sagte ihm sein Freund. «All diese Politiker und Diplomaten und diese Leute. Sie sind so verdammt ernsthaft. Von Zeit zu Zeit möchte man einfach ein wenig Unruhe stiften.»
«Dein Sinn für Humor ist sehr schräg, mein Junge. Wirklich. Manchmal mache ich mir Sorgen um dich. Sie wollten dir einige Fragen stellen über eine Sache, die auf dem Rückflug passiert ist, und sie scheinen anzunehmen, dass du nicht – nun –, dass du vielleicht nicht die ganze Wahrheit gesagt hast.»
«Aha, das ist es also, was sie denken? Interessant. Das muss ich, glaube ich, erst mal verarbeiten.»
«Nun, mach nur nichts Unüberlegtes.»
«Ich brauche einfach manchmal meinen Spaß.»
«Hör
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