Passagier nach Frankfurt
versichere allen hier Anwesenden: Wir tun, was wir können. Wir haben Mitarbeiter in allen Ländern.
Wir haben Agenten, Leute, die Nachforschungen anstellen, Informationen sammeln und uns übermitteln –»
«Das ist auch dringend notwendig», sagte Oberst Pikeaway. «Erst einmal müssen wir wissen, wer ist wer, wer ist für uns und wer gegen uns. Und dann müssen wir sehen, was man tun kann, wenn das überhaupt möglich ist.»
Horsham fuhr fort: «Unsere Bezeichnung für das Diagramm lautet ‹Der Ring›. Hier ist eine Liste mit allem, was wir über die Bandenführer wissen. Zum Teil wissen wir nur den Namen, unter dem sie bekannt sind – oder wir nehmen nur an, dass sie diejenigen sind, die wir suchen.»
Der Ring
F
Die große Charlotte
Bayer
A
Eric Olafson
Industrieller, Schweden, Waffen
D
angeblich unter dem Namen Demetrios bekannt
Smyrna, Drogen
S
Dr. Sarolensky
Colorado, USA. Physiker/Chemiker – nur ein Verdacht
J
eine Frau.
Hat den Codenamen Juanita.
Ist angeblich gefährlich.
Wirklicher Name unbekannt.
Kapitel 15
Tante Matilda fährt zur Kur
I
« V ielleicht eine Art Badekur?», wagte sich Tante Matilda vor.
«Eine Kur?», fragte Dr. Donaldson. Für einen Augenblick sah er etwas verunsichert aus, verlor die Aura medizinischer Allwissenheit. Das ist einer der Nachteile, überlegte Lady Matilda, wenn man einen jüngeren Hausarzt hat und nicht einen von der alten Sorte, an den man schon seit Jahren gewöhnt war.
«So haben wir das früher genannt», erklärte Lady Matilda. «In meinen jungen Jahren ging man zur Kur, verstehen Sie? Nach Marienbad, Karlsbad, Baden-Baden und so weiter. Gerade neulich habe ich von einem dieser neuen Kurorte in der Zeitung gelesen. Ganz neu und modern. Alles soll nach völlig neuen Prinzipien aufgezogen sein. Nicht, dass ich neuen Ideen gegenüber so aufgeschlossen wäre, aber ich hätte zumindest keine Angst davor. Es wäre wahrscheinlich sowieso nur wieder dasselbe. Wasser, das nach faulen Eiern schmeckt, die neueste Diät, und morgens, zu ungemütlicher Zeit, Spaziergänge, um das Wasser zu trinken oder wie immer das heute heißt. Ich glaube, man bekommt auch Massagen verschrieben. Früher waren es Meeresalgen oder Seegras. Aber dieser Ort liegt irgendwo in den Bergen. In Bayern oder Österreich oder irgendwo da. Deshalb glaube ich nicht, dass es Seegras ist. Hängendes Moos oder vielleicht auch Zottelmoos – das klingt wie ein Hund. Und vielleicht gibt es auch ein sehr angenehmes Mineralwasser, außer dem schwefligen Eierwasser. Es soll dort wunderbare Gebäude geben, habe ich gehört. Das Einzige, was einen heute beunruhigen könnte, ist die Tatsache, dass in den modernen Gebäuden nirgendwo Treppengeländer angebracht sind. Ganze Treppenfluchten und nichts, woran man sich festhalten kann.»
«Ich glaube, ich weiß, welchen Ort Sie meinen», sagte Dr. Donaldson. «Er wird gerade sehr angepriesen in der Presse.»
«Nun, Sie wissen, wie man ist in meinem Alter», sagte Lady Matilda. «Man probiert gern etwas Neues aus. Einfach nur, um sich zu amüsieren. Man hat nicht wirklich das Gefühl, dass es der Gesundheit dient. Sie halten es aber trotzdem nicht für eine schlechte Idee, oder, Dr. Donaldson?»
Dr. Donaldson sah sie an. Er war gar nicht so jung, wie Lady Matilda vermutete. Er ging gerade auf die vierzig zu. Er war ein taktvoller und freundlicher Mensch, bereit, seinen älteren Patienten ihren Willen zu lassen, soweit es in Ordnung war. Solange keine Gefahr bestand, dass sie etwas unternahmen, das ihnen schadete.
«Ich bin sicher, dass es Ihnen guttun würde», sagte er. «Die Reise ist natürlich ein bisschen anstrengend, obwohl man heute ja mit dem Flugzeug schnell und leicht überallhin gelangt.»
«Schnell, ja. Leicht, nein», erwiderte Lady Matilda. «Mit all den Rampen und Rolltreppen, dem Ein- und Aussteigen in Busse und aus Bussen, vom Flugplatz zur Maschine, in die Maschine zu einem anderen Flugplatz und von dort wieder in einen Bus. All das, verstehen Sie. Aber ich glaube, man kann mittlerweile sogar Rollstühle auf dem Flughafen bekommen.»
«Aber sicher doch. Eine ausgezeichnete Idee. Wenn Sie versprechen, das auch zu tun, und nicht glauben, Sie könnten überall zu Fuß hingehen –»
«Ich weiß, ich weiß», unterbrach ihn seine Patientin. «Sie verstehen schon. Sie sind wirklich ein verständnisvoller Mann. Aber man hat doch seinen Stolz, und solange man noch mit einem Stock oder ein wenig Hilfe umherhumpeln kann, möchte man
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