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Password - Zugriff für immer verweigert

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Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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so ein dämliches Krankenhaus. Denk dir was anderes aus.«
    Dexter sah ihn kühl an.
    »Du wirst wohl müssen«, sagte Stefan. »Wenn ich nicht mitmache, könnt ihr euren Wahnsinnsplan nicht einmal ansatzweise durchführen.«
    Dexter sah ihn nur stumm weiter an. Das verunsicherte Stefan. Warum war der Kerl nicht beeindruckt? Es war ihm anscheinend vollkommen egal, was Stefan gesagt hatte.
    »Du verstehst, dass das Konsequenzen hat?«, fragte Dexter.
    Jetzt ging es vermutlich um die Million. Na, die würde Stefan bestimmt kriegen. Sonst konnte Dexter auch sein eigenes Geld in den Wind schießen.
    »Ich vermute, dass Nel verhaftet werden wird und man ihr das Sorgerecht entziehen wird«, sagte Dexter.
    Was schwafelt der Kerl jetzt schon wieder?, dachte Stefan.
    »Wieso?«
    »Sie hat sich in einem illegalen Labor mit Zellmaterial von jemandem befruchten lassen, der dazu keine Zustimmung erteilt hat.« Dexter zuckte mit den Augenbrauen, so à la was soll ich noch dazu sagen?
    Fuck! Dieser Scheißkerl hatte ihn in der Zange. Von wegen, er dürfe selbst entscheiden und könne jederzeit zurückziehen! Eiskalt gelogen!
    »Du erzählst es niemandem«, sagte Dexter übertrieben freundlich. »Ich möchte genauso wenig wie du, dass jemand dahinterkommt. Wir werden doch unseren Plan nicht in Gefahr bringen?«
    Stefan krallte die Finger in die Armlehne, bis sie völlig verkrampft waren. Am liebsten hätte er Dexter mit aller Kraft aufs Maul geschlagen.
    10.
    »Woher hast du die Hose?«, fragte Stefans Mutter.
    »Auf der Arbeit bekommen. Werbung für den Laden, sagt der Chef.«
    Es wurde März. Die Post brachte keine Zahlungserinnerungen mehr, sondern bedrohliche Mahnungen. Stefan hatte das seltsame Gefühl, dass seine Mutter schrumpfte – jedes Mal, wenn sie einen solchen Umschlag öffnete, ein bisschen mehr. Wenn er konnte, nahm er die Briefe von der Fußmatte, bevor seine Mutter sie sah, und ließ alle unheilvollen Mitteilungen im Mülleimer verschwinden.
    Dann kam ein Gerichtsvollzieher mit einer Aufforderung.
    »Ich fürchte, wir müssen unser Haus bald räumen«, sagte Stefans Mutter. Es zerriss ihm fast das Herz, wie sie ihn dabei ansah.
    Dexter konnte ihn mal, Stefan begann zu erzählen.
    Er hatte erwartet, seine Mutter erleichtert und froh zu sehen, weil ihre Geldsorgen bald ein Ende haben würden, aber nein …
    Erst glaubte sie es nicht, bis Stefan ihr das Foto von Jerro zeigte.
    Dann würde sie wütend und rief: »Das hättest du mir früher erzählen müssen, gleich am ersten Tag, als der Mann hier eingedrungen ist! Er hätte genauso gut ein gefährlicher Irrer sein können.« Sie fuchtelte mit der Hand durch die Luft, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Er ist ein gefährlicher Irrer!«
    Dann gingen ihr die Nerven durch. Sie tigerte durchs Zimmer und schaute ständig durch das Fenster, als könnten sie jederzeit verhaftet werden.
    »Er ist dein Zwillingsbruder«, sagte sie. »Wie kannst du ihm so etwas antun?«
    »Ich tue ihm überhaupt nichts an«, sagte Stefan. »Ich nehme nur eine Weile seinen Platz ein. Wir werden ihn bestimmt nicht ermorden oder so.«
    Sie stellte sich vor ihn, die Hände in die Seiten gestützt. »Du denkst also, dass dieser Dexter ihn anschließend einfach wieder nach Hause gehen lässt, damit Jerro seinen Eltern erklären kann, was passiert ist?«
    Oh. Das saß. Stefan lehnte sich zurück.
    »Wo trefft ihr euch immer?«, fragte seine Mutter.
    »Das darf ich nicht sagen.«
    Ihre Augen wurden zu Laserstrahlen.
    »Vloed 45«, sagte Stefan.
    Sie ging zum Telefon. »Ich benachrichtige die Polizei.«
    »Nicht!«, rief er in Panik. »Wenn sie hören, wie deine Schwangerschaft zustande gekommen ist, können sie dich verhaften.«
    Seine Mutter griff nach dem Hörer. Stefan versuchte, ihr zuvorzukommen, aber sie war schneller.
    »Die nehmen mich dir weg!«, rief er verzweifelt. »Jemand vom Jugendamt oder sonst die Familie Prins. Was würdest du denn machen, wenn du wüsstest, dass irgendwo noch ein Sohn von dir herumläuft? Einfach stillschweigend so hinnehmen?«
    Endlich! Sie gab sich geschlagen.
    Stefan schälte ihr das Telefon aus der Hand und legte es oben auf den Schrank.
    »Glaub bloß nicht, dass ich dabei helfe, einen Jungen zu entführen«, sagte sie entschieden.
    Am nächsten Tag war Stefan immer noch sauer. Man sah es ihm nicht sofort an – er tobte nicht die ganze Zeit oder so –, aber in seinem Kopf wütete ein Gewitter. Niemand gönnte ihm etwas. Alles und jeder war gegen ihn. Man

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