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Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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versprach ihm eine Million und dann ging ihm dieselbe Million wieder durch die Lappen. Es war nicht gerecht, dass Jerro alles hatte und er gar nichts.
    Schon um zehn Uhr saß er beim Direktor. Als er in der Pause drinnen bleiben musste, stopfte er vier Klorollen in die Mädchentoiletten. Während der Erdkundestunde brachte er Kevin zu Fall, aber der hatte es auch herausgefordert. Er fing Streit mit Mark an, und um die Katastrophe perfekt zu machen, wartete seine Mutter nach Unterrichtsschluss auch noch vor der Schule auf ihn.
    »Ist das Cherry?«, fragte Jeroen. »Kein Wunder, dass du sie geheim halten wolltest.«
    Haha, sehr witzig.
    »Nein, Mann, seine Oma«, mischte sich Roel ein. »Das sieht man doch auf den ersten Blick.«
    Stefan verpasste ihm einen gewaltigen Tritt. »Das ist meine Mutter, du Arsch.«
    Roel jaulte fast. Richtig so!
    Stefan ging eilig zu seiner Mutter. Sie trug diese trostlose alte Regenjacke.
    »Was machst du hier?«, fragte er, ohne die Lippen zu bewegen.
    »Ich gehe mit dir zu Dexter.« Sie nahm seinen Arm. »Warum hast du den Jungen getreten?«
    »Nur so.«
    Er machte große Schritte und zerrte sie fast mit. Es war nicht gerade cool, wenn man von seiner Mutter vor der Schule abgeholt wurde. Es sei denn, sie kam mit einem dicken Schlitten.
    Dexter war nicht einmal erstaunt oder er konnte es gut verbergen.
    »Nel Post«, sagte er. »Willkommen.«
    Er ging ihr und Stefan ins Zimmer voraus. Sie behielt ihre Jacke an und wollte sich nicht setzen.
    Er gab sich große Mühe, sie zu überzeugen: »Aber ich habe gerade Kaffee aufgebrüht.«
    »Ich bin nur hier, um zu sagen, dass wir uns nicht an diesen kriminellen Machenschaften beteiligen.«
    Dexter sah Stefan fragend an. »Hast du ihr nicht erzählt …«
    »Das hat er sehr wohl«, fiel ihm Stefans Mutter ins Wort. »Ich lasse mich nicht erpressen. Wenn du es unbedingt an die große Glocke hängen willst, wie ich an meinen Sohn gekommen bin, nur zu. Du wirst wohl verstehen, dass dann auch alle erfahren, was du für Pläne gehabt hast.«
    »Du hast keinerlei Beweise«, sagte Dexter.
    Sie verschränkte die Arme. »Fürs Erste werde ich mit der Familie Prins über ihre polnische Haushälterin sprechen.«
    »Du weißt nicht einmal, wo sie wohnen.«
    »Das kriege ich schon raus.« Sie machte eine auffordernde Bewegung mit dem Kinn. »Komm, Stefan.«
    »Dir ist klar, dass du gerade eine Million wegwirfst?«, fragte Dexter.
    Stefans Mutter ging mit großen Schritten in die Diele.
    »Was ist dagegen einzuwenden?«, rief Dexter ihr nach. »Bjorge Prins geht es dadurch wirklich nicht schlechter.«
    »Ach nein?« Sie blieb stehen und drehte sich um. »Du glaubst, dass er es prima findet, wenn er seinen Sohn verliert?«
    Dexter wurde still.
    »Ich weiß nicht, was du dir vorstellst«, sagte er dann. »aber Jerro wird überhaupt nichts passieren. Im Gegenteil, ich will, dass du gut für ihn sorgst, bis er gesund und munter zu seinen Eltern zurückkehrt.«
    »Damit er ihnen erzählen kann, was du mit ihm angestellt hast?«, fragte sie ungläubig.
    »Jerro wird sich an nichts erinnern. Also kann er auch nichts erzählen.«
    »Wieso nicht?«, fragte Stefan.
    »Ja«, sagte seine Mutter. »Willst du ihn vielleicht die ganze Zeit im Koma halten, oder was? Als wäre das nicht gefährlich. Vielleicht wird er nie mehr wach!«
    »Kein Koma.« Dexter machte eine einladende Geste zum Wohnzimmer hin. »Setz dich doch mal, dann können wir in Ruhe darüber reden.«
    Ja, los jetzt!, dachte Stefan.
    »Ich rede nicht mit Krimine…« Aus der Tasche ihrer Regenjacke kam ein Klingelton. »Moment.« Sie zog ihr Handy heraus und hielt es sich ans Ohr. »Nathalie?«
    Stefan erschrak, als er seine Mutter beobachtete. Es war, als hätte man sie zusammengeknüllt und wieder glatt gestrichen.
    »Danke dir.« Sie steckte das Telefon ein. »Der Gerichtsvollzieher hat unser Haus räumen lassen und alle Sachen auf die Straße gestellt. Er sagt, sie würden in einer Stunde abgeholt. Nathalie versucht, so viel wie möglich zu retten.«
    »Also können wir nicht mehr in unsere Wohnung.« Das musste Stefan erst einmal verdauen. »Aber wo schlafen wir dann?«
    »Hier«, antwortete Dexter. »Ich habe genügend Zimmer. Es ist sogar Platz genug, um euren Hausrat vorübergehend zu lagern. Soll ich ihn abholen lassen?«
    Stefans Mutter wurde leichenblass. Sie sank auf die Treppe.
    »Ich habe wirklich keine Lust, auf der Straße zu schlafen«, sagte Stefan.
    Sie legte den Kopf auf die Knie und weinte

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