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Password - Zugriff für immer verweigert

Password - Zugriff für immer verweigert

Titel: Password - Zugriff für immer verweigert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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und Stefan sah einen großen blauen Schmetterling, der sich auf seine Hand setzte. Der brennende Schmerz verschwand.
    Stefan war vollkommen verblüfft. Solche Spiele gab es nur in Science-Fiction-Filmen. Kein Wunder, dass Dexter es haben wollte. Es war keine Millionen, sondern Trillionen wert. Und er durfte es spielen!
    Wieder sah er sich suchend um. Welches Ziel verfolgte dieses Spiel? War er in Gefahr? Musste er jemanden besiegen oder ging es rein ums Überleben?
    Er beschloss, dem Schmetterling zu folgen, und verlor schon bald jegliches Zeitgefühl. Er wurde zum Entdeckungsreisenden. Er kraxelte über umgefallene Baumstämme, plantschte durch Wasser und pflückte – hoffentlich essbare – Beeren, während die Blutsauger seine Fußknöchel suchten und sich seine Socken rot färbten. Er kletterte in eine stinkende Fledermaushöhle und fand ein Messer, das in einer Nische versteckt war. Er schnitzte Pfeile aus Ästen und tötete eine Schlange. Er tunkte die Pfeile in Schlangengift und benutzte sie, um einen gefährlichen herumspringenden Riesenaffen auszuschalten. Er zog weiter, bis er bei einem Wasserfall einen geeigneten Unterschlupf fand. Es wurde dunkel und die Mücken kamen. Er wurde ausgesaugt und kratzte sich zu Tode.
    Da erklang auf einmal die Stimme von Prins: »Wir hören auf, es ist spät. Ich will nicht, dass du morgen gähnend in der Schule sitzt.«
    Stefan musste erst einmal realisieren, dass nicht der Urwald echt war, sondern das Arbeitszimmer. Noch ziemlich verstört legte er das Band ab.
    Der Urwald war sofort verschwunden, nur der Geruch hing noch im Raum. Stefan schaute erstaunt an seinen Arme hinunter. Alle Mückenstiche waren weg.
    Er verstand nicht, wie es funktionierte. Es war wie virtual reality, aber ohne Spezialkleidung oder Brille. Die Bilder schienen auch nicht von Projektionswänden zu stammen. Hatte sich das Abenteuer denn nur in seinem Kopf abgespielt? Aber das war doch unmöglich ohne Sensoren, die am Kopf befestigt waren? Es sei denn, in dem Band befand sich irgendetwas, das alle Spezialbrillen, Anzüge und Sensoren ersetzte.
    Stefan hätte Prins gern gefragt, aber das ging natürlich nicht.
    »Und?«, fragte Jerros Vater.
    Atemberaubend, unglaublich, wahnsinnig … kein Wort reichte dafür aus.
    Erst als sie mit dem Lift wieder nach oben fuhren, dachte Stefan an den Spy-guy. Er hatte vollkommen vergessen, das Gerät zu benutzen.
    Am nächsten Tag musste Stefan leider wieder ganz normal zur Schule. Bevor er das Haus verließ, flüsterte Kasia ihm das Password zu. Vorläufig brauchte er es nicht. Mick fragte nicht danach und stellte auch sonst keine blöden Fragen mehr.
    Dann wurde es Samstagabend.
    Alfred spielte wie immer den Taxifahrer und brachte ihn zum Kino. Nach dem Film bekam Mick Hunger, also gingen sie zu einer Imbissbude. Gute Wahl! Am Tisch saßen zwei knackige Mädels. Stefan stieß Mick an und summte vielsagend eine bekannte Soap-Titelmusik.
    Sie hatten Glück. Als ihre Bestellung fertig war, saßen die Mädchen immer noch dort. Stefan kam allgemein gut an beim weiblichen Teil der Bevölkerung, und das wusste er. Seine neue Kleidung sorgte für noch mehr Selbstvertrauen, also nahm er, ohne zu zögern, Kurs auf die beiden. »Hey«, sagte er. »Ist euch doch sicher recht, wenn wir uns zu euch setzen.«
    »Ich halte dich nicht davon ab«, sagte das hübschere Mädchen.
    Stefan legte ihr sofort den Arm um die Taille. Normalerweise begnügten sich seine Freunde in solchen Situationen mit den weniger attraktiven Freundinnen, aber es war fraglich, ob Mick überhaupt eine Annäherung gelingen würde. Er stieß Mädchen vermutlich eher ab. Na, Hauptsache, er verdarb Stefan nicht die Chance.
    Die Mädchen wollten Cola. Mick nahm mürrisch ein paar Münzen von Jerro an und ging zum Automaten, um Dosen zu holen. Als er zurückkam, war Stefan schon richtig in Schwung.
    »Bjorge Prins, den kennst du doch bestimmt?«, fragte er. »Von Prince Enterprise.«
    Ha, das wurde ein Volltreffer heute Abend. Die Mädchen hingen an seinen Lippen.
    Dann erst achtete er auch auf Mick. Was guckte der Kerl so komisch? Als würde Stefan frittierte Würmer essen oder so. Und es wurde noch seltsamer. Mick warf seine eigenen Fritten in den Müll!
    Stefan verstand die Welt nicht mehr. Was hatte er denn falsch gemacht?
    Bestimmt war es wegen der Mädchen. Jerro wäre wahrscheinlich nicht auf sie zugegangen.
    Mit einem Mal interessierten die beiden Stefan nicht mehr die Bohne.
    »Sollen wir gehen?«,

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