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Passwort: Henrietta

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Titel: Passwort: Henrietta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava McCarthy
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ganz unten ein Feld für Johnson, der gegenzeichnen musste. Sie begann mit dem Ausfüllen und kopierte die Kontonummer von ihrem Fax.
    »Sie hatten also früher mit Philippe Rousseau zu tun, nehme ich an«, sagte Johnson. Es klang wie eine Anklage.
    »Ja, das ist richtig.« Harry sah nicht auf, trotzdem spürte sie regelrecht, wie sich sein Blick in ihren Schädel bohrte.
    »Sie haben ihn letzten Abend getroffen, hat man mir gesagt.«
    Ihre Finger erstarrten. »Ja, ich bin ihm zufällig im Atlantis Casino über den Weg gelaufen.«
    »Ich weiß. Er hat es mir erzählt.«
    Harry sah auf. »Oh?«
    »Als ich heute Morgen Ihre Akte aus dem Tresorraum holen wollte, musste ich feststellen, dass er sie bereits entnommen hatte. Als autorisierter Kontenbetreuer wollte ich natürlich den Grund dafür wissen.«
    »Natürlich.« Harry bemühte sich um einen unverfänglichen Tonfall. »Und was hat er gesagt?«
    »Dass er sie getroffen und mit Ihnen Poker gespielt hat. Er sagte, er sei neugierig zu erfahren, wie sich Ihre Investments entwickelt haben, deshalb hätte er in Ihrer Akte nachgesehen. Natürlich entgegen aller Sicherheitsbestimmungen.« Zum ersten Mal lächelte Johnson und ließ eine dicht gepackte, weiße Zahnreihe aufblitzen. »Aber Mister Rousseau neigt hier sowieso dazu, das zu tun, wonach ihm gerade ist.«
    Harry zog den Kopf ein und wandte sich wieder dem Formular zu. »Na, ich weiß sein Interesse zu schätzen.« Der Stift fühlte sich glitschig an. »Er kennt meine Familie schon lange.«
    Sie war bei dem Feld angekommen, bei dem »Überweisungsbetrag« stand. Sie zögerte.
    »Es ist schon eine Weile her, dass ich mir den Kontostand angesehen habe«, sagte sie. »Könnten Sie mir den exakten Betrag nennen, damit ich ihn eintragen kann?«
    Johnson grunzte und wandte sich seinem Laptop zu. Er klickte auf einige Tasten. Zum ersten Mal kam Harry der Gedanke, dass das Konto leer sein könnte. Was, wenn ihr jemand anderes zuvorgekommen war?
    Johnson nahm sich einen Stift und kopierte einige Zahlen vom Bildschirm. Dann schob er ihr das Blatt hin.
    Die Zahlen tanzten vor ihren Augen. Ihr Herz wurde leicht, kurz nahm sie keinen Laut mehr wahr. Fast zwanzig Millionen Dollar. Auf das Konto waren in den vergangenen neun Jahren Zinsen gezahlt worden.
    Es war also da. Sie war ihm so nahe. Das war es, hinter dem alle her waren: der Ring, ihr Vater, der Prophet. Sie dachte an die Menschen, die gestorben waren: Jonathan Spencer, Felix Roche. Bilder blitzten auf: ein dröhnender Geländewagen, sich drehende Berge, ein kreischender Zug. Alles verschwamm vor ihr. Aber jetzt würde es mit den Morden ein Ende haben. Sie würde alles dem Propheten aushändigen, und keiner würde mehr sterben müssen.
    Eiskalt lief es ihr über den Rücken. Außer, er nahm sich das Geld und ließ sie trotzdem umbringen. Wie konnte sie jemandem trauen, der versucht hatte, ihren Vater zu töten?
    Sie umfasste den Stift fester. Sie sah auf die Uhr. Drei Minuten vor zwölf.
    Das Geld war das einzige Druckmittel, das sie hatte.
    Sie sah zu Johnson. »Ich habe es mir anders überlegt.«
    »Wie bitte?«
    »Ich will das Geld nicht überweisen.«
    Johnson zwinkerte. »Sie wollen es also auf dem Konto lassen?«
    »Nein. Ich will es in bar abheben. In großen Scheinen.«
    Johnson beugte sich vor. »In bar? Aber Sie können doch nicht mit so viel Bargeld herumlaufen, das ist höchst riskant. Wenn Sie wirklich das Geld woandershin schaffen wollen, dann empfehle ich Ihnen dringendst einen elektronischen Transfer.«
    Harry schüttelte den Kopf. »Ich will es in bar.«
    Der Prophet hatte schon einmal Zugang zu ihrem Konto gehabt. Sie wollte sich nicht mehr auf die Technologie verlassen. Sie musste das Geld selbst in den Händen spüren.
    Johnson seufzte. »Aber diese Summe können Sie unmöglich tragen. Die größte Einheit sind Scheine zu hundert Dollar. Dafür bräuchten Sie fünf Koffer.«
    Harry überlegte. »Und die höchste Euro-Einheit?«
    Johnson rutschte auf seinem Stuhl nach unten. »Fünfhundert.«
    »Also. Dann reicht ein Koffer.«
    »Aber Euros sind hier schwerer zu bekommen.«
    »Wollen Sie mir sagen, die Bank kann diese Summe nicht aufbringen?«
    »Natürlich kann Rosenstock die Summe aufbringen«, erwiderte Johnson entrüstet. »Aber Ihnen muss klar sein, dass es Zeit braucht, um eine so große Summe Bargeld bereitzustellen.«
    »Wie lange dauert es?«
    »Na ja, ein, zwei Tage vielleicht. Wir könnten …«
    Harry schnitt ihm das Wort ab. »Das ist zu

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