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Pasta Mortale

Pasta Mortale

Titel: Pasta Mortale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Panademantel oder der panierte Rindslungenbraten waren
etwas, das man wahrscheinlich nur hier in Wien bekam. Zumindest in dieser
Qualität und von Bajazzo bezahlt. Und erst das berühmte Wiener Schnitzel!
Einfach Spitze. Aber auch der Mann hatte Klasse, war die einhellige Meinung der
ausländischen Gäste. Und er hatte seinen Laden, damit meinten sie wohl Wien, perfekt
im Griff.
    Lommel hatte die Brüder hervorragend verarztet und bis an die
Grenzen des Nützlichen beschwipst gemacht. Seine Kommentare zu den einzelnen
Weinen waren gekonnt und perfekt rübergekommen. Kein Mensch wäre auf die Idee
verfallen, dass der Mann absolut nichts mehr riechen konnte. Aber schon gar
nichts.
    Sprossen hatte sich den letzten Teil von Lommels Show nicht
entgehen lassen. Nachdem Werner die euphorische Anerkennung der reichlich
beschickerten Cattiven, dieser Repräsentanten der globalen Schlechtigkeit, über
sich hatte ergehen lassen, tänzelte der mittelgroße Mann zufrieden aus dem
Separee hinaus, und weg war er.
    »Hat er sehr gut gemacht«, lobte selbst der Patron des
Hauses. Ehe er nachdenklich flüsterte: »Ich würde gerne wissen, woran mich dieser
Abgang bloß erinnert hat?«
    Inzwischen machten sich zwei dienstbare Geister der ›Fünf
Ulanen‹ daran, das sehnlichst erwartete Wiener Mehlspeisenbuffet aufzubauen.
Palinski hatte mit Juri vereinbart, den Raum für einige Minuten zu verlassen,
um Malatschew Gelegenheit zu geben, den Ami und den Russen informell über die
mit den beiden anderen getroffene Vereinbarung in Kenntnis zu setzen.
    Bajazzo benötigte dringend etwas frische Luft.

     
    *

     
    Die Wallners waren bereits am Zubettgehen, als
sich der diensthabende Journalbeamte des Koats Döbling telefonisch bei Franka
meldete.
    »Tut mir leid, Chefin, dass ich störe«, entschuldigte er
sich. »Aber ein Martin …«, er musste den Namen offenbar ablesen, »…
Nesselbach hat angerufen. Er war sehr hartnäckig und wollte nur mit Ihnen
sprechen. Angeblich ist es sehr wichtig. Ich soll Ihnen sagen, Valeria hat sich
bei ihm gemeldet.«
    »Helmut, zieh dich an, es gibt Arbeit«, zischte Franka ihrem
Ehegespons zu. Zu dem Beamten am Telefon meinte sie nur, das mit dem Stören
wäre schon in Ordnung, sie würde Nesselbach sofort anrufen. Dann ließ sie sich
noch seine Rufnummer geben.
    Nesselbach hatte sich sofort gemeldet und berichtet, dass ihn
Valeria vor knapp einer halben Stunde von einem Handy aus kontaktiert hatte,
dessen Rufnummer sie nicht kannte. »Sie ist ihren Entführern entkommen und
verbirgt sich jetzt in einer kleinen Hütte, die sie als ›überdimensioniertes
Puppenhaus‹ bezeichnet hat. Sie hat allerdings keine Ahnung, wo sich die
befindet.«
    »Wissen die Arenbachs bereits Bescheid?«, fasste Franka nach.
    »Um Gottes willen nein«, Nesselbach war richtig erschrocken.
»Valeria hat mich ausdrücklich davor gewarnt, die Arenbachs zu verständigen.
Sie meint, dass die hinter der ganzen Angelegenheit stecken. Und sie hat Angst
um Natascha, ihre Tochter.«
    »Gut, dann werden wir sehen, ob wir Valeria über das Handy
finden können«, beschloss die Inspektorin. »Sie haben die Handynummer doch
sicher noch auf dem Display Ihres Gerätes gespeichert. Und dann machen wir eine GMS -Ortung.
Klingt einfach«, stellte sie fest, obwohl sie so was noch nie gemacht hatte.
»Jetzt werden wir ja sehen, was das in der Praxis taugt.«
    Dann vereinbarte sie mit Martin, sich in einer halben Stunde
im Kommissariat auf der Hohen Warte zu treffen.

     
    *

     
    Auf dem Weg zurück vom Luftschnappen lief
Palinski einem hochrangigen Bekannten über den Weg. Es war Dr. Josef
Fuscheé, der Innenminister der Republik, der mit seiner Frau eben das
Restaurant verlassen wollte.
    »Hallo, alter Freund«, Fuscheé schien sich tatsächlich über
diese Begegnung zu freuen und auch Mag. Erika Fuscheé, seine charmante Frau,
lächelte erfreut, küsste ihn sogar auf die Wange.
    Komisch, dachte Palinski, der Mann sieht um Jahre jünger aus
als beim letzten Treffen vor wenigen Tagen. Und die Frau strahlte, wie er es
bei ihr bei den zugegebenermaßen seltenen bisherigen Anlässen noch nie
beobachtet hatte. Die beiden wirkten glücklich und frisch verliebt. Das war
schön, aber warum war das so?
    »Da ist doch irgendetwas mit euch … Täubchen«, das war
frech. Aber wie es aussah, würden sie ihm das jetzt nicht übel nehmen.
    »Ja, da ist etwas«, bestätigte Fuscheé und lachte seine Erika

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