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Pastworld

Pastworld

Titel: Pastworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Beck
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Phantom sich umsah, einen Moment wartete und dann eine Tür in dem Zaun öffnete, der das Gebäude umgab. Caleb blickte auf seine Hand, die die von Eve fest umklammert hielt. Es fühlte sich richtig an, so als würde er sie beschützen, wie eine Schwester, und sie würde ihn beschützen. Sie sah ihn an und dann schauten beide gemeinsam zur Spitze des Turms hoch, der vor ihnen aufragte. Seine eisernen Stützen hoben sich schwarz gegen den verhangenen Himmel ab. Zwei Luftschiffe waren in der Nähe der Spitze festgemacht.
    Kurz darauf folgten sie dem Phantom durch den Zaun in eine offen stehende Eingangstür hinein ins Gebäude und stiegen die breite Treppe hinauf, die fast vollständig im Dunkeln lag. Eves Tempo wurde dadurch nicht verringert, stattdessen schien sie die Dunkelheit fast zu begrüßen, als wäre sie ihr eigentliches Element. Offenbar konnte sie alles so deutlich erkennen wie bei Tageslicht. Sie hielt Caleb fest an der Hand, während sie weiter nach oben liefen.
    Über ihnen waren die schnellen Stiefelschritte des Phantoms zu vernehmen.
    Das Phantom zerrte Lucius hinter sich her. Sie überquerten einen Treppenabsatz und betraten einen dunklen Gang in einer der obersten Etagen. Der Fußboden war mit Staub und Brocken von Zement und Gips übersät. Der Gang wurde von einer Reihe trüber Notleuchten erhellt, die von den Arbeitern hängen gelassen worden war. Sie beleuchteten Kartons und große Mengen von aufeinandergestapeltem explosiven Material, Werkzeuge und Gerüststangen, dicke Metallfässer, Vorschlaghämmer und eingerissene Wände, um deren Stützpfeiler herum noch mehr Dinge lagen. Plötzlich spürte das Phantom, wie sich zu seinen Füßen etwas bewegte. Er sah auf die große braune, Wache stehende Ratte hinunter, mit ihren roten Augen und dem hin und her sausenden Schwanz. »Sperrzone«, sagte sie mit ihrer ausdruckslosen Automatenstimme. »Sperrzone.« Das Phantom hob den Fuß und zögerte. Er dachte an den Mann, den er um den Hals gepackt hielt. Ob Lucius ihn genauso erschaffen hatte wie derjenige, der diese künstliche Ratte erdacht und gemacht hatte? Er besah sich die Ratte aus der Nähe. Ihre Schnauze war geöffnet, die kleinen Kiefer bewegten sich auf und ab, die Stimme wiederholte ihr Mantra immer wieder aufs Neue. Er schaute tief in die roten Augen und dann hörte er plötzlich, wie jemand in die Hände klatschte. Das Phantom blickte auf. Abel Buckland trat aus dem Schatten und kam auf ihn zu.
    »Gut gemacht, mein Lieber, mein ganz besonderer Gentleman«, sagte Buckland. »Du hast dich zurückgehalten. Du hättest deine arme Geisel ebenso dem Vergessen anheimfallen lassen können, wie du das normalerweise tust und getan hast. Aber wie ich sehe, entwickelst du allmählich so etwas wie Mitgefühl. Du solltest es nur nicht übertreiben, wenn ich bitten darf. Aber das wirst du nicht, du bist immer noch genauso temperamentvoll und rücksichtslos wie eh und je«, fuhr er fort. »Vor Kurzem erst haben wir dich vermisst. Ich überlegte, wo du wohl sein könntest, und dann warst du mit deinem unglückseligen zerlumpten Kollegen zugange, dessen Kopf du oben auf diesem Turm abgelegt hast. Dieser Ort scheint dich magnetisch anzuziehen. Kommt jetzt, Adam, und Lucius, mein alter Freund, kommt mit mir.«
    Das Phantom starrte ihn aus seinen leuchtenden Augen unverwandt an. »Sie sind gekommen, um mich und meinen Vater mit seiner schwarzen Seele loszuwerden! Sie versuchen, mich von Eve fernzuhalten, seit vielen Jahren schon«, zischte er.
    »Nein, das ist nicht wahr«, sagte Buckland und probierte, ein beruhigendes Lächeln aufzusetzen. »Ganz im Gegenteil, ich habe dich endlich gefunden. Bist du nicht wenigstens ein bisschen neugierig, wie ich es geschafft habe, hier auf dich zu warten, mein Junge? Du bist ein sehr kluger junger Mann. Wie, glaubst du, habe ich es geschafft?«
    »Keine Ahnung«, sagte das Phantom und hielt Lucius mit einer Hand den Mund zu.
    »Ich verfolge dich schon seit dem frühen Morgen, und zwar mithilfe dieser hier.« Buckland entzündete eine mächtige Fackel, in deren hellem Schein etliche E-Spion-Kameras zu sehen waren, die zwischen den Staubflocken und dem Müll auf dem Gang herumflogen.
    »Siehst du, mein Junge, ich versuche, so wachsam zu sein, wie es von einem guten Paten erwartet wird. Ich bin nicht so sehr in der Vergangenheit verhaftet, wie ich vorgebe. Privat nutze ich die neuen Technologien, wenn es sein muss, und damit meine ich nicht den Dampfantrieb. Ich bin dein wahrer

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