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Pastworld

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Titel: Pastworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Beck
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Vater, Adam – du warst von Anfang an meine Idee. Lucius hat das Seine dazugetan und der arme Jack hat ihm geholfen. Sie haben dich ins Leben gerufen, aber die Idee dazu stammte von mir«, sagte Buckland. »Komm, noch drei Etagen bis zur Spitze, dann seid ihr beide in Sicherheit. Ich fürchte, dass der Krisenstab uns auf den Fersen ist. Lestrade ist im Augenblick damit beschäftigt, deine zerlumpten Männer zu exekutieren. Für sie ist es zu spät, aber nicht für euch. Kommt jetzt, alle beide.«
    Draußen schwebten zwei Luftschiffe an der Turmspitze, eins davon ein Buckland Corp. Passagierschiff, das andere ein kleineres Sicherheitsmodell. Beide waren mit straffen Ankerketten an den Streben des offenen Dachs befestigt. Buckland ging zum Rand des Gebäudes, hob die Arme und sagte: »Jetzt erfüllt sich ein weiterer Traum von mir und wir haben gleich doppelt Grund zu feiern. Ihr seid zurückgekehrt und dieses hässliche Gebäude wird endlich zerstört und durch eine große Explosion in Schutt und Asche gelegt werden.«

54
     
    Sergeant Catchpole und BibleMac marschierten durch die düsteren Tunnel in Richtung des Bahnhofs Moorgate. Die Polizeilaterne leuchtete ihnen nicht nur zuverlässig den Weg, sondern zeigte ihnen auch die wilde Tierwelt: die Ratten auf Nahrungssuche, die umherhuschenden Mäuse und sogar ein, zwei wilde Katzen, die an diesem modrigen, verlassenen Ort gut zu gedeihen schienen. Catchpole redete leise auf BibleMac ein, während sie mit gezogenen Waffen vorwärtseilten. »Ich habe etwas über das Phantom in Erfahrung gebracht, etwas sehr Verstörendes«, sagte er.
    »Was denn? Dass er Leute ersticht und ihre Herzen herausreißt? Das hätte ich Ihnen auch erzählen können.«
    »Nein, etwas über seine wahre Natur. Über sein Wesen.«
    Aus dem Tunnel vor ihnen ertönte ein Schuss. Catchpole löschte die Laterne und kauerte sich in den Schmutz zwischen den Gleisen. Ein schwankendes Licht kam auf sie zu und beleuchtete die Tunnelwände. Gestalten warfen verzerrte Schatten auf das Mauerwerk – bewaffnete Männer, eine beachtliche Anzahl, wie es schien.
    »Zerlumpte Männer«, zischte Catchpole. »Runter mit dir und keine Bewegung.«
    An der Biegung des Tunnels tauchten drei zerlumpte Männer auf. Als sie das gerade Stück erreichten, gingen sie langsamer, leuchteten mit einer Laterne umher und schon hatten sie BibleMac entdeckt, der mit seinen beiden Pistolen in den Händen trotzig stehen geblieben war. Die Laterne schwang zurück und direkt danach wieder in seine Richtung. Sergeant Catchpole lag bäuchlings zwischen den Gleisen und zielte mit seinem Gewehr auf die Laterne. Mit einem einzigen sauberen Schuss brachte er sie zum Erlöschen und der Tunnel versank erneut in der Dunkelheit. BibleMac feuerte mit seinen beiden Revolvern wild in die Richtung der zerlumpten Männer. Sie schössen zurück, die Kugeln prallten gegen die Wände und eine summte wie eine Wespe dicht an Catchpoles Ohr vorbei. Die zerlumpten Männer zogen sich in den Tunnel zurück. Mit seinem Gewehr eröffnete Catchpole ein Sperrfeuer, das innerhalb der Tunnelwände einen Höllenlärm entfachte. Es klang nach einer ganzen Armee, erst recht, als er aufstand und eine Handgranate tief in den Tunnel hineinwarf, durch den die zerlumpten Männer rannten. Durch die geballte Wucht der Explosion fiel Catchpole zurück zwischen die Gleise. Bruchstücke von Fliesen und Ziegelsteinen flogen ihnen um die Ohren.
    »Das war’s«, sagte Catchpole. »Jetzt weiß er, dass wir kommen. Lass uns weitergehen. Alles in Ordnung, junger Mann?«
    »Mir geht’s prima, ich kann nur nichts mehr hören.«
    Weiter ging es in den Tunnel hinein, wo sie sich zwischen Granatsplittern und abgerissenen Geländern ihren Weg bahnen mussten.
    Sie wurden von keinem weiteren Hindernis aufgehalten, nirgendwo trafen sie auf zerlumpte Männer. Statt des Gewehrfeuers herrschte nun eine Art von ohrenbetäubender, unheimlicher Stille, die die dunklen Tunnelgänge um sie herum auszufüllen schien. Dann erhob sich ein warmer Wind und sie hörten ein lautes Dröhnen und das Rattern von Rädern. Es hörte sich genauso an, als käme ihnen ein U-Bahn-Wagen entgegen, aber die Gleise hier waren eindeutig unbenutzt und das schon seit vielen Jahren. Der schmierige Staub zu ihren Füßen bewegte sich nicht. Catchpole eilte voran, in Erwartung einer unvorhergesehenen Gefahr. Er kam gerade rechtzeitig an eine Kreuzung, um eine Reihe hell beleuchteter U-Bahn-Waggons zu sehen, die auf blanken

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