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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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anderen Worten: Zeit ist nicht auf unserer Seite. Wir glauben, dass Ihr Freund Javad das Biowaffen-Äquivalent eines Selbstmordattentäters war. Sozusagen der ›Patient Zero‹, der Überbringer einer Plage, die die Vereinigten Staaten überschwemmen könnte. Bei dem blauen Container, den wir in der Lagerhalle sichergestellt haben, handelt es
sich übrigens um eine Art klimatisiertes Verwahrungssystem, das wahrscheinlich extra konzipiert wurde, um die anderen Mitglieder der Zelle vor ihrer eigenen Waffe zu schützen. Keiner der anderen Beteiligten in der Lagerhalle wies eine Infektion auf.« Er sah mich an. »Wir glauben , dass wir sie gestoppt haben.«
    »Sie … Sie glauben?« Mir fiel auf, wie er das Wort betonte.
    »Ja, Mr. Ledger. Sicher können wir nicht sein. Doch genau das ist von absoluter Notwendigkeit – genauso, wie wir auf eine Wiederholung eines solchen Falls gefasst sein müssen. Falls es sich bei Javad um den einzigen Multiplikator gehandelt haben sollte, können wir die ganze Sache getrost abhaken und uns auf die Schulter klopfen – allerdings in der Gewissheit, dass der nächste Angriff mindestens genauso schrecklich sein wird. In der Zwischenzeit müssen wir uns darauf einstellen, einen erneuter Versuch so gut und schnell wie möglich abzuwehren. Wenn es allerdings andere Teams mit anderen Javads da draußen gibt … Nun, das ist einer der Gründe, warum das DMS ins Leben gerufen wurde.«
    »An Ihrer Stelle würde ich mich so schnell wie möglich mit dem Commander der Taskforce in Verbindung setzen. In der Nacht, ehe wir das Lager hochnahmen, haben zwei Lastwagen die Lagerhalle verlassen. Einen konnten wir verfolgen, der andere ist uns entwischt …«
    »Ja, das war schlampige Arbeit.«
    Ich kämpfte gegen das Verlangen an, ihm den Stinkefinger zu zeigen. »Wer steckt hinter der ganzen Sache? Hat das mit al-Qaida zu tun? Die Taskforce konnte das bisher nicht herausfinden.«
    »Da sind wir uns auch noch nicht sicher, obwohl wir dem einen oder anderen Hinweis folgen. Die Mitglieder der Zelle stammen aus allen erdenklichen Ländern und Gesellschaftsschichten. Al-Qaida, shiitische Extremisten, zwei
sunnitische Extremisten und sogar einer von Al-Dschihad aus Ägypten.«
    »Schiiten und Sunniten arbeiten Seite an Seite?«
    »Interessant, nicht wahr?«, meinte Church trocken. »Der Name, den Sie im Laufe Ihrer Überwachung aufschnappten – El Mudschahid – macht die ganze Sache noch heikler. Dieser El Mudschahid bevorzugt, mit diversen noch extremeren Splittergruppen zusammenzuarbeiten.«
    »Ich vermute, dass Sie bereits alle Überlebenden der Lagerhallenaktion interviewt haben?«
    Er antwortete nicht.
    »Und?«
    »Sie sind alle tot. Selbstmord.«
    »Was? Wurden die Kerle nicht nach Zyanidkapseln in ihren Zähnen und so gefilzt?«
    Church schüttelte den Kopf. »Sie waren leider etwas cleverer. Jeder Einzelne war mit einem bisher nicht identifizierten Krankheitserreger infiziert. Sie mussten alle acht Stunden ein Mittel einnehmen, um die Erreger zu lähmen. Ohne dieses Mittel wacht der extrem virulente Erreger auf und greift innerhalb kürzester Zeit alle Gefäße an. Zugegebenermaßen überraschte uns die Tatsache, dass einer nach dem anderen innerlich verblutete. Wir hatten kaum Gelegenheit, genügend Informationen aus dem letzten Überlebenden herauszuquetschen. Das Mittel befand sich in einer Tablette, die wie gewöhnliches Aspirin aussah. Sie sehen, die Zelle hat es uns nicht leichtgemacht.«
    »Hat es sich um denselben Erreger gehandelt, den mein Tanzpartner da drinnen hatte?«
    »Nein. Soweit wir wissen, ist dieses Virus auch nicht ansteckend. Innerhalb des DMS stehen mir einige Weltklasse-Wissenschaftler zur Verfügung, und selbst die haben keine Ahnung, womit wir es zu tun haben. Einige sind sogar ziemlich beeindruckt.«

    »Das bin ich auch. Schließlich scheint die Sache bis ins kleinste Detail ausgeklügelt zu sein.«
    »Und doch recht einfach gestrickt. Es bedarf keiner großen Sicherheitsvorkehrungen oder großartiger Drohungen. Das Einzige, was man braucht, um alle zu kontrollieren, ist eine Person mit ein paar Pillen. Sehr einfach zu bewerkstelligen. Diese neue Art der Raffinesse macht uns noch vorsichtiger als sonst. Das Gefahrenpotenzial ist ungemein viel größer.«
    »Und was ist mit den anderen passiert?«, wollte ich wissen. »Ich meine diejenigen, die vor mir den Test machten? Wurden sie gebissen?«
    »Einer von ihnen wurde gebissen – ja. Die beiden anderen

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