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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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etwas bedeutet, anzutun, um diejenigen zu schützen, die ich liebe.«
    Der Mann öffnete den Mund und wollte etwas sagen. Wir erfuhren nicht, ob es ein Fluch oder ein Geständnis werden sollte, denn er schloss den Mund erneut, ohne ein Wort von sich zu geben.
    Church lehnte sich zurück und betrachtete zwei Minuten lang sein Gegenüber. Das war eine lange Zeit, um angestarrt zu werden, vor allem von jemandem, der eine so intensive Ausstrahlung besaß wie Church. Der Gefangene wurde unruhig und schwitzte noch stärker als zuvor.
    »Ich glaube nicht, dass Sie viel mit dem Militär am Hut haben«, fuhr Church schließlich fort. »Soldaten werden über Jahre hinweg darauf trainiert, hart und widerstandsfähig
zu sein. Sie können unter Umständen sogar Folter aushalten. Aber an Ihrem Gesicht, Ihren weichen Händen kann ich sehen, dass Sie der Folter nicht gewachsen sind. Wir besitzen Chemikalien und Gerätschaften. Wir können wirklich fürchterlich geschmacklos sein. Bisher hat noch jeder geredet – Soldat oder kein Soldat. Auch ich wäre nicht in der Lage, einigen Methoden lange zu widerstehen. Und ich bin nicht weich. Dieser Mann hier …« Church nickte in meine Richtung. »… ist ein kampferfahrener Soldat. Sie haben ihn im Einsatz erlebt, gesehen, wie er töten kann. Er ist ein Soldat, ein Anführer, ein hartgesottener Killer. Selbst er würde um Hilfe flehen, wenn wir einen entschlossenen Folterknecht einsetzten.«
    »Ich … Ich … Ich kann nicht!«, stotterte der Gefangene mit einer heiseren Stimme.
    »Doch, Sie können. Und Sie werden. Niemand kann uns widerstehen. Unsere Wissenschaftler gehören zu den besten der Welt. Ich habe übrigens Folter studiert, ich verstehe, worauf es ankommt. Es bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als mit uns zu reden, zu kooperieren und zu helfen, dieses Monster zu bekämpfen.«
    »Meine Kinder …«
    »Sehen Sie mich an«, befahl ihm Church mit wachsender Intensität. »Sie können mir glauben. Wenn Sie mir die nötigen Informationen hier und jetzt mitteilen, werde ich meine Leute anweisen, Ihre Familie ausfindig zu machen und zu beschützen. Wenn nicht, werde ich mir die Informationen trotzdem von Ihnen beschaffen. Gleichzeitig aber werde ich sicherstellen, dass jeder, der schon einmal Ihren Namen gehört hat, gejagt und ausgerottet wird, so dass Sie und Ihre Familie für immer vom Angesicht dieser Erde verschwinden.«
    Ich spürte, wie es mir eiskalt den Rücken hinunterlief und ich so schnell wie möglich aus der Reichweite dieses Mannes wollte. Wenn Church sein Gegenüber nur verunsichern
wollte, dann machte er es gut – verdammt gut, denn auf mich hatten seine Worte die gleiche Wirkung.
    Der Gefangene öffnete erneut den Mund, schloss ihn dann wieder. Dann öffnete er ihn erneut. »Sie müssen mir versprechen, dass Sie meine Kinder in Sicherheit bringen. Erst wenn sie in Sicherheit und in Ihren Händen sind, dann …«
    Churchs Gesicht bewegte sich keinen Deut, und sein Blick schnitt dem Mann das Wort ab. »Sie missverstehen mich, mein Freund. Die Teams werden erst entsandt, wenn ich von Ihnen Informationen bekommen habe. Jede Sekunde, die Sie verschwenden, gibt Ihren Kidnappern Zeit, zu merken, dass Sie sich in Gefangenschaft befinden. Folglich bringen Sie Ihre Kinder dem sicheren Tod näher. Sie verschwenden also das Leben Ihrer Kinder. Wenn das Ihr Ziel ist … Wollen Sie Ihre Kinder töten?«
    »Nein! Im Namen Allahs, nein!«
    »Dann reden Sie mit mir. Retten Sie Ihre Kinder. Seien Sie ein Held. Nicht nur für Ihre Kinder, sondern für den Rest der Welt. Retten Sie uns alle, indem Sie mit mir reden.« Er hielt einen Moment lang inne und fügte dann hinzu: »Und zwar jetzt.«
    Der Mann schloss die Augen, und Tränen traten hinter seinen Lidern hervor. Er senkte den Kopf und schüttelte ihn langsam. Dann sagte er: »Ich heiße Aldin.« Er unterdrückte ein Schluchzen. »Ich werde Ihnen alles sagen, was ich weiß. Aber bitte lassen Sie meine Kinder nicht sterben.«

71
    Crisfield, Maryland Mittwoch, 1. Juli / 06:47 Uhr
     
    Als ich aus dem Van stieg, fühlte ich mich beschmutzt. Ich verstand zwar, warum Church so vorgehen musste, aber deswegen fühlte ich mich nicht besser. Er hatte sich selbst ein Monster genannt, und ich war mir sicher, dass er es ernst gemeint hatte.
    »Joe!« Ich drehte mich um. Rudy lief über den Parkplatz auf mich zu. Er blieb vor mir stehen und sah mich forschend an. » Dios mio! Major Courtland hat mir alles erzählt und … Joe, mir fehlen

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