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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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es nicht ganz so glatt abgelaufen. Skip Tyler und Ollie Brown verschwanden unter ungeklärten Umständen, und ich hatte noch keine Gelegenheit, die Sache mit ihnen zu besprechen. Es gibt da noch einige Ungereimtheiten für mich … Skip behauptet, man hätte ihn überrascht und mit einem Taser erwischt. Da stellt sich mir die Frage, woher dieser unerwartete Angriff gekommen sein soll. Schließlich gab es nur zwei Zugänge: die Tür, durch die wir gekommen sind, und der Gang, den Skip im Auge behalten sollte. Weiter meinte er, dass er in einer Abstellkammer wieder zu sich kam, seine Fesseln lösen und seine Waffe wiedererlangen konnte. Dann erst seien die Wiedergänger auf ihn losgegangen. Ollies Geschichte ist nicht viel anders. Er meinte, dass jemand eine Tür geöffnet und ihn mit einem Taser erwischt habe. Beide weisen Brandspuren im Genick auf, und die meisten Wachen trugen tatsächlich einen Taser bei sich.« Ich verschwieg die Tatsache, dass Ollie mir während des Kampfs beinahe einen Kopfschuss verpasst hatte. Das würde ich erst einmal unter vier Augen mit ihm klären müssen.
    »Sie können den Verbleib der beiden also für eine ganze Zeit nicht nachvollziehen.«
    »So sieht es aus.«
    »Ihren eigenen Angaben nach waren auch Sie für längere Zeit allein unterwegs. Sie hatten also weder Sims noch Rabbit bei sich. Außerdem erwähnten Sie, dass Sergeant Rabbit einen Gefangenen Richtung Ausgang schleppte, von wo aus er Ihnen mitteilte, dass Tyler verschwunden sei. Woher wollen Sie wissen, dass nicht er es gewesen ist, der Tyler außer Gefecht gesetzt hat? Wir besitzen übrigens keinerlei Hinweise darauf, ob der Gefangene durch die Explosion starb oder schon vorher umgekommen ist.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass einer im Echo-Team der Maulwurf sein könnte?«
    »Ich habe keine Ahnung, wo sich dieser Maulwurf befindet oder wer er ist. Ich frage nur bei jedem nach«, erwiderte
Church angespannt. »Ich bin kein großer Fan von allzu schnellen Schlussfolgerungen, Captain. Bis wir die richtige Person haben, werde ich alles und jeden genauestens unter die Lupe nehmen.«
    Wir funkelten einander einen Moment lang gereizt an, doch schließlich nickte ich. »Sie haben ja Recht … Verdammt.«
    Church beobachtete einen vorbeifahrenden Lastwagen. Als er sich mir wieder zuwandte, hatte er sich wieder völlig unter Kontrolle.
    »Vielleicht sollten Sie Ihre Suche ausweiten«, schlug ich vor. »Statt nur das DMS der Spanischen Inquisition zu unterziehen, sollten Sie auch ein Auge auf die Leute werfen, die Ihnen von HR empfohlen werden. Jeder, der für das DMS arbeitet, ist sorgfältig ausgesucht worden, nicht wahr? Aber wer hat sie genau ausgesucht?«
    Church starrte mich an, als ob er mich gar nicht wahrnehmen würde. Ich glaubte, die Rädchen in seinem Kopf rotieren zu hören. »Danke für den Vorschlag, Captain. Es würde mich nicht wundern, wenn der Maulwurf nur eingeschleust wurde, um das DMS in die Knie zu zwingen. Vielleicht hat es überhaupt nichts mit den Terroristen zu tun. Schließlich versucht jeder, der im Geheimdienst tätig ist, seinen Widersacher auszubooten, um sich selbst weitere Gelder zu sichern. Es ist durchaus möglich, dass der eine oder andere neidisch auf die Summen ist, die ihm abgezwackt wurden und jetzt uns zur Verfügung stehen.«
    »Verstehe.«
    »Es herrscht Krieg, und wir befinden uns näher an der Front als die meisten. Man muss zudem bedenken, dass politische Spionage und Intrigen in unserem Geschäft auf der Tagesordnung stehen. Das ist schon immer so gewesen und wird sogar eingeplant. Die Freisetzung der Wiedergänger aus Raum zwölf mag aus terroristischen Beweggründen geschehen sein oder vielleicht nur, um die Arbeit des
DMS zu erschweren beziehungsweise zu verhindern und mich zu diskreditieren.«
    »Massenmord erscheint mir dann aber doch als ein recht schweres Geschütz, wenn es nur darum geht, jemanden bloßzustellen. Sind Sie denn so wichtig?«
    Er zuckte mit den Achseln.
    »Oder anders ausgedrückt: Sind Sie so verletzlich?«, bohrte ich nach.
    Eigentlich erwartete ich keine Antwort und war umso überraschter, als er sagte: »Nicht so verletzlich, wie manche es annehmen.« Dabei beließ er es.
    Sein Handy klingelte. Er klappte es auf, sprach kein Wort, sondern hörte nur zu und legte dann wieder auf. Schließlich meinte er: »Dr. Hu hat den Gefangenen für die Befragung vorbereitet.«
    Als er sich zum Gehen wandte, stellte ich mich ihm in den Weg. »Einen Moment noch. Ich habe da

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