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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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jemanden organisiert, der Ihre Katze füttert. Aber lenken wir nicht vom Thema ab – Sie sind jetzt Teamleader, tun Sie also Ihre Pflicht.«
    »Ich will Rudy sehen.«
    »Dr. Sanchez und ich müssen uns erst unter vier Augen unterhalten. Ich werde Sie später zusammenbringen.«
    »Können Sie mir zumindest noch eines verraten?«
    »Wenn es schnell geht.«
    »Wer zum Teufel sind Sie?« Als er nicht antwortete, fügte ich hinzu: »Sagen Sie mir zumindest, wie Sie mit Vornamen heißen.«
    »Was Sie angeht, so heiße ich ›Mister‹.« Es war nicht leicht, diesen Kerl aus der Reserve zu locken. »Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Kennenlernen Ihres Teams, Captain Ledger«, meinte er. »Ich bin mir sicher, dass jeder Einzelne darauf brennt, Ihnen Ihr Kompliment von heute Mittag zurückzuzahlen.«

    »Hurensohn«, murmelte ich und drehte mich dann zu meiner Bande um.

35
    HMS Hecla / Lazarettschiff der Royal Navy Vier Tage zuvor
     
    Der MediVac-Helikopter verließ das Lazarett in Bastion mit drei britischen Verwundeten an Bord. Er flog durch pakistanisches Hoheitsgebiet zum Golf von Oman, wo es auf dem Helipad der HMS Hecla , einem Lazarettschiff der Royal Navy, landete. Eine Stunde später nahm das Schiff Kurs auf das Arabische Meer und von dort aus gen Westen in Richtung Golf von Aden, ehe es auf das Rote Meer zusteuerte.
    Von dem Zeitpunkt an, als die Verwundeten der Hecla übergeben wurden, dauerte es keine vierzig Minuten, bis Lieutenant Nigel Griffith auf dem OP-Tisch lag. Er überlebte die Operation, brach dann aber auf der Genesungsstation zusammen. Das Team der Intensivstation brachte sein Herz wieder zum Schlagen – einmal, zweimal. Dann war Schluss. Griffiths Herz wollte nicht mehr.
    Corporal Ian Potts wurde sofort behandelt und ruhiggestellt, aber die Ärzte planten bereits die Amputation seines Beines und seiner Hand.
    Der dritte Überlebende des Hinterhalts, Sergeant Gareth Henderson – so hieß es in einem späteren Bericht – starb an den Folgen eines Kopftraumas. Krankenschwester Rachel Anders und Dr. Michael O’Malley waren bei seinem Tod anwesend und protokollierten alles genau. Beide waren für einen Zeitraum von sechs Monaten freiwillig vom Roten Kreuz zur Armee übergewechselt. Schon bald sollten sie die Hecla verlassen, um zu einem internationalen Team von Experten für Infektionskrankheiten in der Gegend der
Bitterseen in Ägypten zu stoßen. Die Überreste von Sergeant Gareth Henderson wurden in einen Leichensack gehüllt und im Kühlraum des Lazarettschiffs zusammen mit einundvierzig anderen, aus dem Irak und Afghanistan stammenden Leichen vorübergehend aufbewahrt.
    Um 02:55 Uhr am folgenden Morgen landete ein weiterer Helikopter auf der Hecla , und Schwester Anders und Dr. O’Malley kletterten mit einem Cargo aus vier großen metallenen Kisten, in denen sich Arzneien und Materialien für das internationale Team befanden, an Bord. Der Helikopter stieg wieder in die Luft und flog in Richtung Bitterseen. Als er dort landete, wurden die Neuankömmlinge herzlich begrüßt. Die Experten kannten einander zwar noch nicht, waren aber froh, dass ihr Team größer wurde und Gestalt annahm.
    Dr. O’Malley persönlich beaufsichtigte die Entladung der vier Container, während Schwester Anders um die Zelte strich und eine Zigarette rauchte. Sie schien nach dem Flug eine kleine Erholung zu brauchen. Zwei Männer näherten sich ihr. Einer war groß, hatte rotblonde Haare und trug einen leichten weißen Anzug, während der andere etwas kleiner war, dunkle Haare hatte und eine braune Hose sowie ein Polohemd anhatte. Der Große beugte sich herab, um sie auf die Wangen zu küssen. »Freut mich, dich zu sehen, Rachel. Ich hoffe, ihr hattet einen angenehmen Flug.«
    »Alles ist nach Plan gelaufen«, antwortete sie und stieß den Rauch aus der Nase aus.
    »Wunderbar«, meinte der Mann, blinzelte ihr zu und verschwand in einem Zelt. Der Kleinere der beiden blickte sich um, ehe auch er das Zelt betrat. Dr. O’Malley war mit den großen Boxen beschäftigt. Er schaute alarmiert auf, als er hinter sich Schritte vernahm. Sobald er die beiden Männer erkannte, die sein Zelt betreten hatten, hellte sich sein Gesicht auf.

    »Gentlemen! Sie sind aber früh da«, sagte er und richtete sich auf, um seine Gäste zu begrüßen.
    »Ja. Wie man weiß, ist es der frühe Vogel, der den Wurm fängt, nicht wahr?«, erwiderte der Größere der beiden. Dann nickte er in Richtung der Container. »Immer noch sicher und

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