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Patientenverfügung

Patientenverfügung

Titel: Patientenverfügung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schuldzinski und Nordmann
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wird aber spätestens dann wichtig, wenn bezweifelt wird, dass Sie beim Verfassen Ihrer Verfügung entscheidungsfähig waren.)
    Ãœbersicht behalten
    Weitere Originale/Kopien dieser Verfügung(en) habe ich in/bei …
(Name, Anschrift)
hinterlegt.
    (Hinweis: In Ihren Verfügungen sollten Sie einen Hinweis aufnehmen, wer im Besitz von Originalen und Kopien von Vollmachten und Verfügungen ist.)

8. Musterbeispiele
Muster Patientenverfügung
    Ich habe vor einigen Jahren bei meiner Großmutter und einer Tante miterlebt, wie sie in hohem Alter bzw. am Ende einer Krebserkrankung mit allen Möglichkeiten der Intensivmedizin am Leben erhalten wurden. Letztlich hat meine Großmutter über ein Jahr in einem Pflegeheim gelegen, war nicht mehr ansprechbar, konnte von ihrer Umwelt nichts aufnehmen und wurde mittels Magensonde ernährt. Ähnliches habe ich bei meiner Tante gesehen, die am Ende ihrer Krebserkrankung, als sie kaum noch ansprechbar war, noch mit einer Chemotherapie behandelt wurde. So möchte ich nicht enden. Andererseits habe ich bei meiner Mutter erlebt, wie auch eine tödlich verlaufende Krebserkrankung im Endstadium dank entsprechender Pflege und Behandlung mit Medikamenten gegen körperliche Beschwerden und Schmerzen zu einem menschenwürdigen Ende kommen kann. Nachdem feststand, dass keine Heilung mehr möglich sein würde, wurden alle Behandlungsmaßnahmen eingestellt und nur noch dafür gesorgt, dass sie die letzten Tage friedlich und ohne Schmerzen in einem Hospiz verbringen konnte. Dies ist auch meine Vorstellung vom Sterben.
    Vor dem Sterben selber habe ich wenig Angst. Dafür umso mehr vor den damit eventuell einhergehenden Schmerzen. Deshalb nehme ich lieber einen früheren Tod in Kauf, wenn dadurch mein Leiden verkürzt wird.
    Ich bin nicht religiös und lege deshalb keinen Wert auf kirchlichen Beistand. Allerdings sind mir dafür meine Familie und Freunde umso wichtiger. Ich möchte sie deshalb soweit wie möglich in mein Leben und auch mein Sterben einbeziehen. Allerdings möchte ich niemandem zur Last fallen, denn bisher habe ich meine Dinge immer selber geregelt. Insofern möchte ich zum Sterben nicht unbedingt nach Hause, sondern mir wäre es lieber, in einer stationären Einrichtung, in der man auf die Pflege kranker und sterbender Menschen eingerichtet ist, versorgt zu werden.
    Nachdem ich mich intensiv mit dem Thema Patientenverfügung befasst und dies auch mit meiner Familie und Freunden diskutiert habe, bin ich zu folgendem Entschluss gekommen:
    Für den Fall, dass ich, Martin Müller, geboren am 23.08.1970 in Dörfchen, wohnhaft Landstraße 25 in 12345 Städtchen, durch Krankheit, Unfall oder Behinderung unwiederbringlich oder vorübergehend zur Bildung und Äußerung meines Willens mich nicht selbst äußern kann, erkläre ich nachfolgend meine Wünsche zur Behandlung. Dies gilt für die folgenden Situationen:
Wenn ich mich am Ende des Lebens und unabwendbar im Sterbeprozess befinde oder
wenn ich mich im Endstadium einer tödlich verlaufenden und unheilbaren Krankheit befinde, auch wenn der Sterbeprozess noch nicht unmittelbar begonnen hat.
    In den oben beschriebenen Situationen möchte ich, dass jegliche lebensverlängernde Maßnahmen unterbleiben bzw. abgebrochen werden. Ich bitte jedoch um ausreichende Behandlung und Pflege, um mir Angst, Schmerzen, Atemnot, Hunger- und Durstgefühle und Übelkeit zu nehmen.
    Ich möchte nicht, dass mein Leiden durch das Ausschöpfen aller intensivmedizinischen Möglichkeiten, auch die Gabe von Antibiotika bei Begleitinfektionen, verlängert wird.
    Falls mein Herz zum Stillstand gekommen ist, möchte ich in den zuvor genannten Situationen nicht mehr wiederbelebt werden.
    In den oben beschriebenen Situationen möchte ich, dass jegliche Zufuhr von Nahrung und Flüssigkeit über Sonden oder Infusionen unterbleibt. Ich weiß, dass ich dann nach einiger Zeit verhungern oder verdursten werde. Dies nehme ich in Kauf, wenn dadurch mein Leiden und das Sterben nicht unnötig verlängert werden. Ich wünsche aber eine begleitende Pflege, um mir Hunger- und Durstgefühle zu nehmen.
    Ich möchte mit wirksamen Schmerzmitteln behandelt werden, um meine körperlichen Leiden soweit wie möglich zu bekämpfen. Dafür nehme ich Bewusstseinstrübungen und auch einen früheren Tod in Kauf.
    In den zuvor genannten Situationen

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