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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Stephanie sah, dass sie aufmerksam zuhörte. Stephanie hatte ihr von dem Orden erzählt.
    »Mein Vater war Ordensmitglied«, sagte Cassiopeia.
    Das hatte sie Stephanie gegenüber nicht erwähnt.
    »Er und Henrik haben die Versammlung jahrelang gemeinsam besucht. Nach seinem Tod entschied ich mich, die Mitgliedschaft nicht fortzusetzen.«
    »Das war eine gute Entscheidung«, sagte Daniels. »Diese Gruppe hat weltweit immer wieder für Instabilität gesorgt. Und die Leute sind gut und hinterlassen keinerlei Spuren. Natürlich sterben die Leute, die die Schlüsselrollen hatten, irgendwann. Wie jede gute Bande haben Sie auch jemanden, der in ihrem Auftrag ihre Interessen durchsetzt. Einen Mann namens Adlerklaue. Das ist typisch europäisch. Ein Auftragskiller mit einem reißerischen Namen. Dieser Orden hat auch Malones Sohn entführen lassen.«
    »Und das sagen Sie mir erst jetzt?«
    »Ja, Stephanie, so ist es. Eins meiner Vorrechte als mächtigster Mann der Welt besteht darin, dass ich verdammt noch mal so ziemlich tun und lassen kann, was ich will.« Er warf ihr einen kalten Blick zu. »Hier geht alles im Moment Schlag auf Schlag. Die Katastrophenmeldungen stürmen aus allen Richtungen auf mich ein, und angesichts dieser Umstände habe ich mein Bestes getan.«
    Sie kam wieder zum Thema zurück. »Was macht der Vizepräsident beim Blauen Stuhl?«
    »Beim Blauen Stuhl? Es freut mich, dass Sie auch Bescheid wissen. Das hatte ich gehofft. Der Vizepräsident verkauft gerade seine Seele. Dieser Orden ist ausgerechnet hinter der Bibliothek von Alexandria her. Sie suchen den Beweis für eine Theorie, die mir anfangs recht absurd vorkam, doch mittlerweile habe ich den Eindruck, dass doch einiges an ihr dran ist.«
    »Was sagen die Israelis dazu?«, fragte Cassiopeia.
    »Sie wollen nicht, dass etwas gefunden wird. Punkt. Alle sollen die Finger davon lassen. Anscheinend erpresst der Orden das Königshaus der Saudis schon seit Jahrzehnten, und jetzt haben sie beschlossen, alles aufzuwirbeln und sowohl die Juden als auch die Araber in helle Aufregung zu versetzen. Ganz schön raffiniert von diesem Orden. Wir haben solche Dinge auch schon gemacht. Aber diese Sache wird eskalieren. Fanatiker sind unberechenbar, ob es nun Araber, Israelis oder« – er hielt kurz inne – »Amerikaner sind.«
    »Und was soll ich Ihrer Meinung nach tun?«, fragte Stephanie.
    »Ich will Ihnen noch etwas sagen, das Sie nicht wissen. Cotton hat noch ein zweites Mal bei Green angerufen. Er hat ihn um einen Gefallen gebeten, und Green hat Malone, seiner Exfrau und einem dritten Mann einen Flug der Luftwaffe zur – es ist wirklich kaum zu glauben, aber er hat ihm wirklich einen Flug zur Sinai-Halbinsel bewilligt. Jetzt sind sie gerade in der Luft. Nach unserer Vermutung ist dieser dritte Mann der Killer, der vom Orden engagiert wurde. Malone hat Green außerdem darum gebeten, die Identität dieses Mannes prüfen zu lassen, was der Justizminister interessanterweise aber unterlassen hat. Er hat keinerlei Nachforschungen anstellen lassen. Deswegen sind wir der Sache nachgegangen. Der Name, den Cotton angab, war James McCollum. Die Personenbeschreibung passt nicht zu ihm, aber es gab tatsächlich einen Mann dieses Namens, einen ehemaligen Soldaten einer Spezialeinheit, der sich inzwischen auf eigene Rechnung als Söldner verdingt und damit einen durchaus passenden Hintergrund hat, um in die Dienste dieses Ordens zu treten. Meinen Sie nicht auch?«
    »Wie kommt es, dass Malone und er zusammenarbeiten?«, fragte Cassiopeia.
    Daniels schüttelte den Kopf. »Das wissen wir nicht, aber ich bin froh, dass gerade Cotton an ihm dran ist. Leider können wir überhaupt nichts tun, um ihm zu helfen.«
    »Wir könnten Funkverbindung mit der Airforce-Maschine aufnehmen«, schlug Cassiopeia vor.
    Der Präsident schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen. Keiner darf merken, dass wir Bescheid wissen. Ich will meine Verräter erwischen. Und um die zu kriegen, müssen wir den Mund halten.«
    »Und die Kandidaten fürs Finale«, sagte Stephanie, »sind Larry Daley und Brent Green.«
    Daniels neigte den Kopf zur Seite. »Der Sieger dieses Wettkampfs bekommt einen Freifahrschein direkt in ein Bundesgefängnis. Aber erst trete ich ihm noch persönlich in den Arsch.«
    Anscheinend fühlte er sich wieder als Herr der Lage.
    »Sie beide sind die Einzigen, die mir die Antwort auf die entscheidende Frage bringen können. Aus naheliegenden Gründen kann ich keinen Geheimdienst einschalten.

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