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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Haupteingang des Landschlosses zuschlenderte. Doch auf halbem Weg blieb er stehen und drehte sich um.
    Dann kam er direkt auf Thorvaldsen zu, der den Mann mit einer Mischung aus Ärger und Abscheu betrachtete. Dieser ehrgeizige Narr schien wirklich zu allem bereit.
    »Kein Wort, mein Junge«, ermahnte er Gary. »Denk dran, die Ohren weit auf, aber den Mund verschlossen.«
    »Das hab ich mir auch schon gedacht.«
    »Sie müssen Henrik Thorvaldsen sein«, sagte der Vizepräsident im Nähertreten.
    »Richtig. Ich freue mich sehr, Sie einmal persönlich kennen zu lernen, Sir.«
    »Ach, lassen Sie doch diesen Sir weg, okay? Sie sind einer der reichsten Männer der Welt, und ich bin nur ein Politiker.«
    »Wie sagt man noch? Nur einen Herzschlag vom Präsidentenamt entfernt?«
    Der Amerikaner kicherte. »Genau. Aber trotzdem ist es ein ziemlich langweiliger Job. Allerdings bietet er viel Gelegenheit zum Reisen, und ich genieße es, Orte wie diesen hier zu besuchen.«
    »Und was führt Sie heute hierher?«
    »Alfred Hermann und ich sind befreundet. Daher gebe ich mir die Ehre.«
    Ein weiterer Wagen kam über die Zufahrt gefahren. Ein heller BMW mit einem uniformierten Chauffeur. Thorvaldsen winkte, und der Wagen rollte auf ihn zu.
    »Brechen Sie auf?«, fragte der Vizepräsident.
    »Wir müssen in die Stadt.«
    Der Amerikaner zeigte auf Gary. »Und wer ist das?«
    Thorvaldsen stellte die beiden einander vor. Er verwendete Garys richtigen Namen.
    »Ich bin noch nie einem Vizepräsidenten persönlich begegnet«, sagte Gary.
    Der BMW hielt an, und der Fahrer stieg aus, ging um das Auto herum und öffnete die Hintertür für Thorvaldsen.
    »Und ich bin noch nie persönlich dem Sohn von Cotton Malone begegnet«, gab der Vizepräsident zurück.
    Da begriff Thorvaldsen, dass sie in Schwierigkeiten steckten. Und seine Vermutung wurde zur Gewissheit, als er Alfred Hermann erblickte, der mit seinem Hauptmann auf ihn zumarschiert kam.
    »Brent Green lässt Sie grüßen«, sagte der Vizepräsident.
    An dem kalten Blick seines Gegenübers erkannte Thorvaldsen, dass Green ihn verraten hatte.
    »Ich fürchte, Sie werden nirgendwo mehr hingehen«, sagte der Vizepräsident leise.
    Hermann kam und schloss die Hintertür des Wagens wieder. »Herr Thorvaldsen muss nun doch nicht aufbrechen. Sie können gehen.«
    Thorvaldsen wollte protestieren und eine Szene machen, doch da sah er, dass der Hauptmann der Wache sich neben Gary gestellt hatte. Unter dem Jackett des Mannes zeichnete sich eine Pistolenmündung ab, die unmittelbar auf den Jungen zielte.
    Die Botschaft war eindeutig.
    Thorvaldsen sah den Fahrer an. »Das ist richtig. Vielen Dank, aber Sie können wieder fahren.«
    Hermann nahm ihm den Atlas ab. »Allzu viele Optionen bleiben Ihnen jetzt nicht mehr, Henrik.«
    »Das scheint mir auch so«, steuerte der Vizepräsident bei.
    Hermann fragte erstaunt. »Warum sind Sie hier? Was ist los?«
    »Bringen Sie die beiden rein, dann erkläre ich es Ihnen.«

83
Sinai-Halbinsel

    Malone wartete, bis George Haddad sich hinter der steinernen Magazinreihe in Sicherheit gebracht hatte, hinter der er und Pam knieten.
    »Von den Toten auferstanden?«, sagte er zu Haddad.
    »Eine Auferstehung kann etwas Großartiges sein.«
    »George, dieser Mann will euch alle umbringen.«
    »Das habe ich schon vermutet. Was für ein Glück, dass du hier bist.«
    »Und wenn ich ihn nicht aufhalten kann?«
    »Dann wären alle meine Bemühungen umsonst gewesen.«
    »Was liegt da hinten?«, fragte Malone. Das musste er wissen.
    »Drei weitere Säle und der Leseraum. Sie alle sind so eingerichtet wie dieser Saal hier. Viele Verstecke gibt es also nicht.«
    Malone rief sich die Steinplatte mit dem eingravierten Lageplan in Erinnerung. »Ich soll die Lage durch eine Schießerei mit ihm klären?«
    »Ich habe dich hierhergelotst. Jetzt enttäusche mich nicht.«
    Zorn stieg in ihm auf. »Da hätte es bessere Möglichkeiten gegeben. Vielleicht hat er noch Verstärkung angefordert.«
    »Das bezweifle ich. Aber ich habe draußen Leute aufgestellt, die beobachten, ob noch jemand das farsh betritt. Ich wette, er ist allein hier und wird es auch bleiben.«
    »Woher willst du das wissen? Die Israelis waren uns dicht auf den Fersen.«
    »Die sind weg.« Haddad zeigte zur anderen Seite des Saals. »Jetzt ist nur noch er übrig.«
    Malone erhaschte einen Blick auf McCollum, der durch den Durchgang verschwand. Drei Magazinsäle und ein Lesesaal. Er würde nun gleich ein ganzes Dutzend der

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