Patria
berichten, dass sie gestern von einem ihrer palästinensischen Agenten in der West Bank wichtige Informationen erhalten haben.«
»Was hat das mit uns zu tun?«
»Die Worte Alexandria-Connection sind in diesem Zusammenhang gefallen.«
»Wie viel wissen Sie?«
»Ich habe die Information gerade vor einer Stunde von einem meiner Kontaktleute erhalten. Ich habe noch nicht einmal Stephanie alles vollständig weitergegeben.«
»Was hat das alles mit uns zu tun?«, fragte Pam.
»Ich muss mehr wissen«, sagte er zu Durant.
»Ich habe dir eine Frage gestellt.« Pams Stimme war lauter geworden.
Da platzte ihm der Kragen. »Ich hab dir doch gesagt, dass du das hier mir überlassen sollst.«
»Du hast gar nicht vor, irgendwas preiszugeben, oder?« Ihre Augen blitzten, und sie schien kurz davor, sich auf ihn zu stürzen.
»Ich habe vor, Gary zurückzubekommen.«
»Willst du wirklich sein Leben aufs Spiel setzen? Nur, um eine verdammte Akte zu schützen?«
Eine Gruppe von Touristen kam mit ihren Kameras in den Raum. Zum Glück war Pam klug genug, den Mund zu halten, und er war dankbar für die kurze Unterbrechung. Es war eindeutig ein Fehler gewesen, sie mitzunehmen. Er musste sie loswerden, sobald sie aus Kronborg heraus waren, selbst wenn er sie irgendwo in Thorvaldsens Haus einsperren musste.
Die Touristen zogen weiter.
Malone sah Durant an und sagte: »Erzählen Sie mir mehr über …«
Ein lauter Knall ließ ihn zusammenfahren, und gleich darauf explodierte die Überwachungskamera in der Ecke in einem Funkenregen. Unmittelbar darauf knallte es noch zweimal. Durant taumelte, und aus den Löchern in seinem olivgrünen Hemd quoll etwas, das im ersten Augenblick wie zwei blutrote Rosen aussah.
Als der dritte Schuss fiel, brach Durant zusammen.
Malone fuhr herum.
In sechs Meter Entfernung stand ein Mann mit einer Glock in der Hand. Auf der Suche nach seiner eigenen Waffe schob Malone die rechte Hand unter die Jacke.
»Die brauchen Sie nicht«, sagte der Mann gelassen und warf ihm die Glock zu.
Malone schnappte sie, legte die Hand um den Kolben und den Finger auf den Abzug, zielte und drückte ab.
Nur ein Klicken war zu hören.
Er drückte noch einmal ab.
Wieder klickte es nur.
Der Mann lächelte. »Sie haben doch nicht wirklich erwartet, dass ich Ihnen eine geladene Waffe gebe?«
Und damit floh der Mörder aus dem Raum.
10
Washington DC
04.40 Uhr
Stephanie wägte Brent Greens Frage – Warum vertrauen Sie mir nicht? – ab und beschloss, offen mit ihrem Chef zu reden.
»In der jetzigen Regierung will eigentlich jeder mich aus dem Weg haben. Mir ist vollkommen schleierhaft, warum ich noch nicht gefeuert wurde. Das reicht mir als Grund für mein Misstrauen.«
Green schüttelte den Kopf über ihr mangelndes Vertrauen.
»Die fraglichen Dateien wurden von jemandem ausgespäht, der das Passwort kannte«, fügte sie hinzu. »Natürlich wurde etwa ein Dutzend Dateien geöffnet, aber uns beiden ist klar, hinter was die Typen her waren. Nur einige wenige Leute wissen überhaupt von der Alexandria-Connection. Ich weiß nicht, worum es genau geht, ich weiß nur, dass wir uns für etwas, das vollkommen bedeutungslos zu sein schien, eine Menge Ärger aufgehalst haben. Massenhaft Fragen und keine Antworten. Kommen Sie, Brent. Wir beide waren niemals Busenfreunde, warum also sollte ich Ihnen jetzt vertrauen?«
»Lassen Sie mich eins klarstellen«, erwiderte Green. »Ich bin nicht Ihr Feind. Wenn ich das wäre, würden wir jetzt nicht miteinander reden.«
»Das haben Freunde von mir, die auch in diesem Geschäft sind, mir schon Dutzende Male gesagt, ohne es jemals ernst zu meinen.«
»So sind Verräter eben.«
Sie beschloss, ihm noch weiter auf den Zahn zu fühlen. »Meinen Sie nicht, dass wir noch ein paar Leute mit einbeziehen sollten?«
»Das FBI ermittelt schon.«
»Brent, wir tappen im Dunkeln. Wir müssen herausbekommen, was George Haddad eigentlich weiß.«
»Dann wird es Zeit, dass wir uns mit Larry Daley im Weißen Haus befassen. Alle Wege führen letztlich zu Larry Daley. Da können wir auch gleich mit ihm anfangen.«
Sie gab ihm recht.
Und Green griff nach dem Hörer.
Malone hörte, dass Lee Durants Mörder schrie, jemand habe gerade einen Menschen erschossen.
Und Malone hielt noch die Glock in der Hand.
»Ist er tot?«, flüsterte Pam.
Dämliche Frage. Aber mit der Mordwaffe in der Hand herumzustehen war noch dämlicher. »Los, komm.«
»Wir können ihn doch nicht einfach so liegen
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