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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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hatten.
    Thomas Bainbridge war ein Eingeladener gewesen, genau wie Haddads Vater. Doch der Bote war zwei Wochen zu spät in Palästina eingetroffen, um die Einladung an den richtigen Mann zu überbringen, und eine Kugel aus Haddads Gewehr hatte den Wissenshüter zum Schweigen gebracht.
    Die Erinnerung ließ Haddad zusammenzucken.
    Das Ungestüm der Jugend.
    Seit damals waren sechzig Jahre vergangen, und inzwischen betrachtete er die Welt mit mehr Gelassenheit. Hätte er damals, im April 1948, die Dinge schon genauso gesehen, wäre er vielleicht viel früher fündig geworden.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Denn anscheinend musste man sich die Einladung verdienen.
    Aber wie?
    Er sah sich aufmerksam im Salon um.
    Und war sicher, dass die Antwort hier zu finden war.

13
Washington DC
05.45 Uhr

    Stephanie sah zu, wie Larry Daley sich in einen der Klubsessel in Brent Greens Arbeitszimmer warf. Wie versprochen war der Stellvertretende Nationale Sicherheitsberater vor Ablauf der halben Stunde eingetroffen.
    »Hübsch hier«, sagte Daley zu Green.
    »Es ist mein Zuhause.«
    »Sie sind kein Freund vieler Worte, nicht wahr?«
    »Seine Worte sollte man wie seine Freunde sorgfältig wählen.«
    Daleys liebenswürdiges Lächeln verschwand. »Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir einander nicht gleich an die Gurgel gehen.«
    Stephanie war unruhig. »Sie hatten versprochen, dass Ihr Besuch den Aufwand wert sein wird.«
    Daley umklammerte die prall gepolsterten Armlehnen des Sessels. »Ich hoffe, dass Sie beide vernünftig sein werden.«
    »Das kommt darauf an«, erwiderte Stephanie.
    Daley fuhr sich mit der Hand durch das kurz geschnittene, graue Haar. Sein gutes Aussehen gab ihm eine Ausstrahlung jungenhafter Aufrichtigkeit, die entwaffnend wirkte, doch Stephanie nahm sich vor, auf der Hut zu sein.
    »Vermutlich wollen Sie uns immer noch nicht darüber aufklären, was es mit der Connection eigentlich auf sich hat?«, fragte sie.
    »Ich bin nicht scharf darauf, wegen der Verletzung nationaler Sicherheitsbelange angeklagt zu werden.«
    »Seit wann scheren Sie sich denn darum, ob Sie das Gesetz brechen?«
    »Seit gerade eben.«
    »Und was wollen Sie dann hier?«
    »Wie viel wissen Sie?«, fragte Daley. »Und jetzt sagen Sie mir nicht, dass Sie gar nichts wissen, denn dann wäre ich von Ihnen beiden wirklich enttäuscht.«
    Green wiederholte die paar Informationen über George Haddad, die er Stephanie zuvor bereits gegeben hatte.
    Daley nickte. »Die Israelis sind wegen Haddad Amok gelaufen. Und dann erschienen die Saudis auf der Bildfläche. Da sind wir erst richtig wach geworden. Denn normalerweise scheren die sich nicht um historische oder biblische Fragen.«
    »Und in diesen Sumpf habe ich Malone also vor fünf Jahren blindlings hineingeschickt?«, fragte Stephanie.
    »Meines Wissens gehört das zu Ihren Aufgaben.«
    Sie dachte daran, wie die Situation damals eskaliert war. »Was war mit der Bombe?«
    »Da ging es dann richtig los.«
    Ein Café in Jerusalem war von einer Autobombe zerstört worden, als Haddad und Malone darin saßen.
    »Die Bombe war für Haddad bestimmt«, erklärte Daley. »Da Malone keine Hintergrundinformationen besaß, wusste er das natürlich nicht. Aber er hat es geschafft, den Mann lebend da rauszubekommen.«
    »Da waren Sie aber froh«, bemerkte Green sarkastisch.
    »Lassen Sie die blöden Anspielungen sein. Wir waren nicht dafür verantwortlich, dass Menschen umgebracht wurden, und Haddads Tod war wirklich das Letzte, was wir gewollt hätten.«
    Stephanies Zorn wuchs. »Sie haben Malone in Lebensgefahr gebracht.«
    »Er ist ein Profi. Das gehört nun mal zu seinem Job.«
    »Ich schicke meine Agenten nicht auf Selbstmordmissionen.«
    »Sehen Sie das Ganze doch mal realistisch, Stephanie. Das Problem im Nahen Osten ist, dass die linke Hand niemals weiß, was die rechte Hand tut. Der Vorfall war doch absolut typisch. Ein paar palästinensische Kämpfer haben einfach das falsche Café hochgejagt.«
    »Vielleicht war es auch anders«, entgegnete Green. »Vielleicht haben die Israelis oder die Saudis das richtige Café erwischt?«
    Daley lächelte. »Sie machen Fortschritte in diesem Spiel. Genau deswegen haben wir auch Haddads Bedingungen zugestimmt.«
    »Dann sagen Sie uns, warum die amerikanische Regierung unbedingt die verschollene Bibliothek von Alexandria wiederfinden will.«
    Daley applaudierte verhalten. »Bravo. Gut gemacht, Brent. Ich hatte mir schon gedacht, dass Ihre Informanten Sie auch über

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