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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Stattdessen begrüßte ihn die angespannte Stimme seines Auftraggebers.
    »Wie hat Mr. Malone Ihre Begrüßung gefallen?«, fragte der Blaue Stuhl.
    »Hat sich gut aus der Affäre gezogen. Er und seine Exfrau sind durchs Fenster nach draußen geklettert.«
    »Wie Sie es vorhergesehen hatten. Aber ich frage mich, ob wir auf diese Weise die Aufmerksamkeit nicht unnötig auf uns lenken.«
    »Mehr als mir lieb ist, aber es war unvermeidbar. Er hat versucht, uns in die Karten zu schauen, und so mussten wir ihm zeigen, dass er uns hilflos ausgeliefert ist. Aber von jetzt an werde ich diskreter vorgehen.«
    »Das ist gut. Wir sollten die Gesetzeshüter nicht allzu sehr in diese Sache involvieren.« Er stockte. »Zumindest nicht mehr, als sie es ohnehin schon sind.«

    Sabre hatte sich in eine Mietwohnung auf der Nordseite Kopenhagens zurückgezogen, einige Straßenzüge landeinwärts von Amalienborg, dem königlichen Palais am Meer. Unter dem Vorwand, dass sein Vater sich in Gefahr befinde, hatte er Gary Malone von Georgia hierhergelockt, und da er dem Jungen gefälschte Ausweispapiere des Magellan-Billets gezeigt hatte, hatte dieser ihm geglaubt.
    »Wie geht es dem Jungen?«, fragte der Blaue Stuhl.
    »Er war nervös, hält das Ganze aber für eine Operation der US-Regierung. Darum verhält er sich ruhig.«
    Sie hatten Pam Malone mit einem Foto ihres Sohnes in helle Aufregung versetzt. Der junge Mann hatte sich bereitwillig fotografieren lassen, da er glaubte, es ginge darum zu zeigen, dass er sich in Sicherheit befand.
    »Ist es nicht ungünstig, dass der Junge jetzt in Malones Nähe ist?«
    »Freiwillig wäre er sonst nirgendwo hingegangen. Er weiß, dass sein Vater sich in der Nähe befindet.«
    »Ich sehe, dass Sie die Sache im Griff haben. Aber gehen Sie bitte vorsichtig vor. Malone könnte Sie überraschen.«
    »Deswegen haben wir ja seinen Sohn. Den wird er nicht in Gefahr bringen wollen.«
    »Wir müssen unbedingt die Alexandria-Connection finden.«
    »Malone wird uns auf direktem Wege dorthin führen.«
    Aber noch hatte er den Anruf von seinem Mann in Kronborg nicht erhalten. Damit die Sache wie geplant lief, war es unabdingbar, dass dieser seine Aufgabe genau nach Anweisung ausführte.
    »Wir brauchen die Lösung dieses Problems innerhalb der nächsten Tage.«
    »Das kann ich zusagen.«
    »Nach dem, was Sie mir gesagt haben, ist dieser Malone ein sehr unabhängig denkender Mensch. Sind Sie sich sicher, dass er tun wird, was wir erwarten?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Im Moment tun wir mehr als genug, um ihn zu motivieren.«

    Malone verließ das Gelände des Kronborg Slot und sah, wie der Mann, den er suchte, gelassen in Richtung Helsingör schlenderte. Malone liebte den Marktplatz der Stadt, die idyllischen Alleen und die Fachwerkhäuser mit Backsteinfüllung. Doch heute ließ ihn die Altstadt mit ihrem Renaissance-Flair vollkommen kalt.
    In der Ferne heulten noch mehr Sirenen von Rettungsfahrzeugen auf.
    Malone wusste, dass Morde in Dänemark selten waren. Da sich dieser Mord auch noch in einem öffentlichen Museum ereignet hatte, würden die Medien mit Sicherheit ausführlich darüber berichten. Er musste Stephanie Bescheid geben, dass einer ihrer Agenten tot war, doch er hatte keine Zeit dafür. Vermutlich war Durant unter seinem eigenen Namen gereist – so hielt man es üblicherweise beim Billet –, und wenn die zuständigen dänischen Behörden erst einmal festgestellt hatten, dass das Mordopfer für die amerikanische Regierung gearbeitet hatte, würden schon die richtigen Leute kontaktiert werden. Malone bedauerte den Mord an Durant. Es war eine Schande. Doch er hatte vor langer Zeit gelernt, keine Gefühle an Ereignisse zu verschwenden, die sich nicht ändern ließen.
    Er ging langsamer und zog Pam neben sich her. »Wir müssen Abstand halten. Zwar passt er nicht auf, könnte uns aber trotzdem entdecken.«
    Sie überquerten die Straße und kamen zu einer Reihe ansprechender Häuser, die hinter einer schmalen Seepromenade lagen und freien Ausblick aufs Meer hatten. Der Mörder hatte hundert Schritte Vorsprung. Dann bog er vor Malones Augen in eine Seitenstraße ein.
    Sie erreichten die Straßenecke und spähten die Straße hinab. Der Mann schob sich zwischen den Geschäften und Restaurants, die die Straße säumten, durch die Fußgängerzone. Hier herrschte ein richtiges Menschengewühl, und so beschloss Malone, das Risiko einzugehen.
    Sie folgten ihm.
    »Was machen wir?«, fragte Pam.
    »Das

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