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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Verbündeten irgendetwas darüber zu sagen.«
    Jetzt kamen sie allmählich zur Sache. »Und ihr habt es nicht für nötig gehalten, uns zu sagen, warum ihr diesen Mann, und mit ihm zusammen auch meinen Agenten, in die Luft sprengen wolltet.«
    »Davon weiß ich nicht das Geringste. Das scheint mir doch sehr weit hergeholt. Allerdings weiß ich, dass Haddad wieder aufgetaucht ist und dass wir ihn haben wollen.«
    »Wir auch.«
    »Warum ist er euch denn so wichtig?«
    Sie wusste nicht recht, ob Dixon versuchte, sie auszuhorchen, oder ob sie sie einfach hinhalten wollte.
    »Sagen Sie es mir, Heather. Warum haben die Saudis vor fünf Jahren in West-Arabien ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht? Warum ist der Mossad hinter Haddad her?«
    Sie fixierte die Freundin mit einem durchdringenden Blick:
    »Warum sollte er sterben?«

    Eine Art fatalistischer Ruhe überkam Malone. Es gab eine Regel, die jeder, der in einem Geheimdienst tätig war, beachtete – versuche nie, die Israelis zu verarschen. Diese weise Regel hatte Malone verletzt, als er Israel in dem Glauben beließ, Haddad sei bei dem Sprengstoffanschlag auf das Café ums Leben gekommen. Jetzt wusste er, dass die Israelis Bescheid wussten. Lee Durant hatte ihm gesagt, die Israelis seien hypernervös, doch dass Haddad aufgeflogen war, hatte er nicht erwähnt. Sonst hätte Malone niemals zugelassen, dass Pam ihn begleitete.
    »Sie sollten wirklich Ihre Haustür abschließen«, bemerkte der Eindringling. »Da könnte ja jeder reinkommen.«
    »Wie wär’s, wenn Sie sich vorstellen?«, fragte Malone leichthin.
    »Nennen Sie mich Adam. Und das hier ist Eva.«
    »Interessante Namen für ein israelisches Killerkommando.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Pam. »Killerkommando?«
    Malone sah sie an. »Sie wollen zu Ende bringen, was sie vor fünf Jahren begonnen haben.« Er wandte sich Haddad zu, der nicht einmal eine Andeutung von Furcht zeigte. »Was wollen die Israelis mit aller Gewalt unter Verschluss halten?«
    »Die Wahrheit«, antwortete Haddad.
    »Davon weiß ich nicht das Geringste«, erklärte Adam. »Politik interessiert mich nicht. Ich bin nur ein bezahlter Helfer, und mein Befehl lautet: Eliminierung. Das verstehen Sie gewiss, Malone. Sie waren ja selber mal im Geschäft.«
    Ja, Malone konnte das nachvollziehen. Für Pam traf das aber überhaupt nicht zu.
    »Ihr seid doch alle verrückt«, sagte sie. »Ihr redet über einen Mord, als wäre das ein Job wie jeder andere.«
    Zu Beginn seiner Tätigkeit beim Magellan-Billet hatte Malone gelernt, dass das Überleben oft einfach davon abhing, richtig einzuschätzen, wann man die Stellung halten konnte und wann man sich beugen musste. Als er seinen alten Freund ansah, diesen altgedienten Kämpen, begriff er, dass für Haddad die Zeit der Entscheidung gekommen war.
    »Es tut mir leid«, flüsterte Malone.
    »Mir auch, Cotton. Aber als ich dort anrief, wusste ich schon, was kommen würde.«
    Hatte Malone richtig gehört? »Du hast angerufen?«
    »Vor einer Weile. Und dann noch einmal kürzlich. In der West Bank.«
    »Das war unklug, George.«
    »Vielleicht. Aber ich wusste, dass du kommen würdest.«
    »Schön für dich. Ich wusste es nämlich nicht.«
    Haddads Blick wurde noch durchdringender. »Du hast mir eine Menge beigebracht. Ich habe jede Lektion in Erinnerung, und bis vor einigen wenigen Tagen habe ich mich strikt daran gehalten. Ich habe sogar deine Lektion beherzigt, dass man das, was wirklich wichtig ist, sicher aufbewahren muss.« Seine Stimme war fast tonlos geworden.
    »Du hättest mich zuerst anrufen sollen.«
    Haddad schüttelt den Kopf. »Das bin ich dem Hüter, den ich erschossen habe, schuldig. Um meine Schuld zu begleichen.«
    »Ein Widerspruch in sich«, bemerkte Adam. »Ein palästinensischer Ehrenmann.«
    »Und ein israelischer Mörder«, erwiderte Haddad. »Aber jeder ist nun einmal der, der er ist.«
    Malone suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Er musste etwas tun, doch Haddad, der zu spüren schien, dass er Pläne schmiedete, sagte: »Du hast alles getan, was in deiner Macht steht. Zumindest vorläufig.« Haddad zeigte auf Pam. »Pass auf sie auf.«
    »Cotton, du kannst doch nicht zulassen, dass sie ihn einfach ermorden«, flüsterte Pam verzweifelt.
    »Natürlich kann er das«, entgegnete Haddad mit einem Hauch von Bitterkeit in der Stimme. Dann sah der Palästinenser Adam an: »Darf ich ein letztes Gebet sprechen?«
    Adam machte eine wegwerfende Bewegung mit seiner Pistole. »Wer bin ich,

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