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Patricia - Der Kuss des Vampirs

Patricia - Der Kuss des Vampirs

Titel: Patricia - Der Kuss des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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Anstalten machte auf sie zuzukommen. »Bleiben Sie stehen oder ich schieße!«
    »Was Sie hier machen, habe ich Sie gefragt!«, herrschte er sie an. »Haben Sie den Verstand verloren, alleine und im Dunklen hier herumzulaufen?! Wissen Sie nicht, wie gefährlich das ist?!«
    »Das sehe ich jetzt ja auch ein«, erwiderte Pat mit möglichst fester Stimme, dabei mit dem Kopf auf die tote Frau weisend.
    »Eben«, sagte Churtham grimmig, »und genauso könnte es Ihnen ebenfalls gehen.«
    »Ach ja?«, fragte Pat heiser. Die Enttäuschung, ihren Verdacht bestätigt zu sehen, brach ihr fast das Herz. Bis zuletzt hatte sie im Innersten gehofft, es könnte sich alles nur um einen Irrtum handeln.
    Er blickte mit einem grimmigen Ausdruck auf die Leiche der jungen Frau. Sie hatte zarte Glieder, ihre Haut war weiß und ihr langes blondes Haar breitete sich auf dem grasigen Boden aus wie ein Fächer. Eine wunderschöne Frau. Pat vermeinte ein Lächeln auf ihren Lippen zu sehen. Und wären da nicht die blutigen Male auf ihrem makellosen Hals gewesen, hätte man schwören können, sie schliefe.
    Das war aber noch nicht alles, weitaus grausiger steckte direkt in ihrem Herzen ein Pfahl.
    Pat fühlte ein Würgen im Hals.
    »Das war ich nicht«, sagte Churtham. »Zumindest stammen diese Bisswunden nicht von mir.«
    »Ich werde trotzdem nicht riskieren, Sie näher als fünf Schritte an mich herankommen zu lassen!« Pat wedelte mit der Waffe herum, um Churtham, der offenbar so wenig Angst davor hatte, einzuschüchtern. »Da sind silberne Kugeln drinnen«, ließ sie ihn vorsichtshalber wissen.
    »Silberne Kugeln? Halten Sie mich etwa für einen Werwolf?«
    »Nein, für einen Vampir.«
    »Sie müssen verrückt sein!«
    »Alle halten Sie für einen. Auch die Leute im Dorf.« Sie wollte ihm schon sagen, dass auch William Pentwell sie gewarnt hatte, aber dann schwieg sie. Pentwell hatte einen guten Grund gehabt, seinen Aufenthalt hier geheim zu halten, und jetzt wo sie wusste, dass sein Verdacht nur allzu wahr war, würde sie ihn nicht verraten. »Und ich weiß es jetzt genau, dass Sie einer sind.« Pats Stimme war von unerschütterlicher Überzeugung und zugleich tiefster Verzweiflung durchdrungen.
    »Hirngespinste. Absoluter Unsinn!«
    »Als ich mir gestern in den Finger schnitt«, hielt sie ihm entgegen, »da waren Sie drauf und dran, an meinem Finger zu lutschen.«
    »Ich hätte lieber an etwas ganz anderem…!« Churtham unterbrach sich und schloss sekundenlang gequält die Augen. »Und jetzt hören Sie gefälligst auf mit diesem Unsinn!«
    »Sie werfen keinen Schatten…«, fuhr Pat ungerührt fort.
    »Wäre auch schwierig im Dunkeln.«
    »Und Ihre Augen leuchten. Hellblau.«
    »Hellblau?!«
    »Wie bei einem Wolf…« Nur viel schöner , hätte sie fast hinzugefügt, aber sie unterbrach sich hastig. »…und Sie spiegeln sich nicht im Fenster!«, triumphierte sie.
    »Im Fenster?« Jetzt war Churtham sichtlich erschüttert.
    »Sie haben's gehört«, sagte Pat abschließend. »Ich werde Ihnen sagen, was ich jetzt mache: Ich werde hier an Ihnen vorbeigehen, Richtung Dorfm und Sie werden mich nicht aufhalten. Ich werde abreisen und Sie werden sich in Ihre Gruft oder was immer zurückziehen.«
    »Den Teufel werde ich tun!«, brauste Churtham auf und machte einige schnelle Schritte auf Pat zu, um ihr die Pistole aus der Hand zu schlagen.
    »Ich werde schießen!« Ihre Stimme klang hoch und ängstlich. Vor allem deshalb, weil sie genau wusste, dass sie niemals den Mut haben würde, tatsächlich auf ihn zu schießen. Vampir hin, Vampir her, sie mochte diesen Mann eben.
    Er blieb stehen, als er sah, dass sie auf eine sensible Stelle an seinem Körper zielte. »Keine wohlerzogene junge Dame würde ausgerechnet hierher zielen«, sagte er mit leichtem Tadel in der Stimme. »Es wird mich bestimmt nicht töten, Patricia, gleichgültig, wohin Sie mir diese verdammte Kugel schießen, aber es wird unangenehm sein. Also geben Sie mir diesen Revolver, bevor etwas passiert, das Sie bereuen. Außerdem werde ich Sie ganz bestimmt nicht alleine durch den Wald laufen lassen.« Er deutete auf die Tote. »Wer das getan hat, wird auch nicht davor zurückschrecken, Sie ebenfalls umzubringen.«
    »Jemand anderer als Sie ist aber nicht hier.« Hatte er sie tatsächlich soeben Patricia genannt?
    Churtham warf ihr einen wütenden Blick zu, der seine Augen hellrot durch die Dunkelheit glühen ließ, drehte sich auf dem Absatz um und ging zu der Ermordeten zurück.
    Pat

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