Patricia - Der Kuss des Vampirs
»Was ist das?«, fragte sie erschöpft. »Fliegenpilzsuppe?« Aus irgendeinem Grund fand sie es in ihrem Zustand völlig normal, dass er sie jetzt auch noch im Bett auffand. Er hatte sie getröstet, als sie ihre ganze Angst und den Schrecken ausgespuckt hatte, da konnte nichts mehr peinlicher sein.
»So etwas Ähnliches.« Über Churthams Gesicht glitt jenes seltene Lächeln, das ihr bereits angenehm an ihm aufgefallen war. Es machte sein Gesicht weicher, weniger unnahbar und unglaublich … anziehend.
Ein anziehender Vampir. Das hatte ihr noch gefehlt.
Sie schnupperte, dann kostete sie. »Milch mit Alkohol?«
»Guter schottischer Whisky.« Er wandte sich Mrs. Simmons zu, die daneben stand und ihn aufmerksam beobachtete. »Würden Sie uns jetzt bitte alleine lassen, Mrs. Simmons? Ich habe etwas mit Miss Smith zu besprechen.«
Mrs. Simmons warf Pat einen zweifelnden Blick zu, aber da diese bei der Aussicht, mit seiner Lordschaft alleine zu bleiben, keine Anzeichen eines hysterischen Anfalls zeigte, nickte sie widerwillig, ging zögernd hinaus und schloss dann ganz langsam die Tür.
Churtham lächelte spöttisch. »Ich bin sicher, sie wird jetzt vor der Tür stehen bleiben und Wache halten.« Er zog sich einen Sessel neben das Bett und setzte sich hin, etwas vorgebeugt, die Ellbogen auf die Knie gestützt und betrachtete sie, während sie die Milch schlürfte. Pat war ein wenig verlegen unter seinem Blick, aber sie sah nicht den geringsten Grund, Angst zu haben. Es war überhaupt seltsam, wie wenig gefährlich er wirkte, mit dem leichten Lächeln und dem Blick, der so weich auf ihr ruhte. Fast hätte sie den Becher weggestellt und die Hand ausgestreckt, um ihn zu berühren und mit den Fingern durch sein offenes Haar zu fahren.
»Fühlen Sie sich schon besser?«, fragte er, als sie ein wenig später die Milch ausgetrunken hatte.
Sie nickte nur und zwang sich, auf sein Halstuch zu sehen, um nicht in Versuchung zu kommen, zu tief in seinen Blick einzutauchen. Er hatte seinen von ihr völlig verdreckten Anzug bereits gegen einen anderen getauscht und sah wie immer sehr elegant aus.
»Ich weiß, dass Sie fortwollten, aber ich kann Sie nicht gehen lassen, Patricia«, sagte er ruhig. »Es ist zu Ihrem eigenen Besten, wenn ich es nicht tue.« Er nahm ihre Hand und Pat überließ ihm sie so willig, dass es sie selbst erstaunte. »Es passieren gefährliche Dinge, Patricia, aber solange Sie im Schloss bleiben, sind Sie in Sicherheit. Niemand wird es wagen, Ihnen etwas zu tun, solange ich hier bin.« Er lächelte leicht, sein Blick glitt warm über ihr Gesicht und blieb an ihren Augen hängen. »Bitte vertrauen Sie mir, Pat.«
»Ja… aber… ich …« Ihr versagte die Stimme, als er ihre Hand an seine Lippen führte.
»Das können Sie, Pat.« Seine Lippen lagen für Sekunden weich und warm auf ihrer Haut, dann drehte er ihre Hand um, betrachtete die Handinnenfläche und strich leicht mit den Fingerspitzen darüber. Seine Berührung schickte einen feurigen Strahl in ihren ganzen Körper.
»Sie haben ganz kalte Finger«, murmelte er.
»Die habe ich immer, wenn ich aufgeregt bin«, flüsterte sie. Sie zuckte zurück, als er begann, ihre Finger zu küssen, aber er hielt sie fest. Ihr wurde warm, sehr warm und an dieser gewissen Stelle zwischen ihren Beinen sogar heiß. Churthams Blick glitt geradezu ungehörig intensiv über sie, wanderte ihren Hals entlang und weiter hinunter. Die Decke war ein wenig verrutscht und als sie seinem Blick, der sich an ihrer Brust festsaugte, folgte, bemerkte sie zu ihrem Entsetzten, dass sich ihre Brustspitzen deutlich unter dem dünnen Baumwollnachthemd abzeichneten. Sie versuchte flacher zu atmen, die Brust einzuziehen, erreichte damit jedoch nur, dass sich die Spitzen noch ein wenig mehr unter seinem Blick erhoben. Endlich sah er weg, aber anstatt dezent zur Seite zu blicken, glitt sein Blick an ihrem Körper weiter hinunter über ihren Bauch und ihre Schenkel, die unter der Decke unverkennbar waren.
Es war genau die Situation, die sie sich in den einsamen Nächten ausgemalt hatte. Maximilian Churtham, der sie ansah wie ein Mann, der eine Frau begehrte, bevor er sie ganz langsam und zärtlich entkleidete, sie mit Küssen bedeckte und dann seine Hand über ihren Körper wandern ließ. Wunderbare Fantasien waren das gewesen, die sie sehr unschicklich erregt hatten, so sehr, dass sie sogar eine irritierende Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen verspürt hatte und das dringende Bedürfnis,
Weitere Kostenlose Bücher