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Patricia - Der Kuss des Vampirs

Patricia - Der Kuss des Vampirs

Titel: Patricia - Der Kuss des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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Freude am Spiel mit Lust und Schmerz hatte mit Antoinettes Tod geendet. Seitdem hatte er sich verändert, zurückgezogen gelebt und es vermieden, an den verworfenen Unterhaltungen seiner Freunde teilzunehmen. Nun, Freunde konnte man sie wohl kaum nennen, eher Gleichgesinnte, die sich ebenso der Leidenschaft am Bösen hingegeben hatten wie er selbst.
    Antoinette… Noch jetzt, nach fast sechzig Jahren, verfolgte ihn ihr bleiches Gesicht, ihr Wimmern, ihr Flehen und der unmenschliche Schrei, als er sie getötet hatte. Die Erinnerung daran war er niemals wieder losgeworden, sie war zwar etwas verblasst, gewann jedoch gerade dann wieder an Deutlichkeit, wenn er am wenigsten damit rechnete.
    Pat bewegte sich ein bisschen neben ihm. Er wandte sich ihr zu und strich hauchzart mit der Fingerspitze über ihre Wange, hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch sie im Schlaf zu betrachten und dem Verlangen, sie wach neben sich zu haben. Wenn sie lächelte, hatte sie Grübchen in den Wangen. Nicht immer, nur wenn sie es auf eine ganz bestimmte, schelmische Art tat. Sie regte sich ein bisschen mehr, streckte sich, ihre Hand tastete über seine Brust. Er betrachtete sie. Oft schon hatte er diese Sterblichen um ihre Fähigkeit beneidet, einfach zu schlafen und sich selbst und die Welt herum vergessen zu können. Die Decke war ein wenig verrutscht und gab den Blick auf eine weiße runde Brust frei, deren rosige Spitze noch die Spuren seiner heftigen Liebkosungen trug. Sie bewegte sich ein bisschen und der Duft ihres Körpers stieg ihm so unwiderstehlich in die Nase, dass er sich vorbeugte, seinen Mund auf ihre Brust legte und seine Zunge zwischen seine Lippen schob, um sie besser auskosten zu können. Endlich öffnete sie die Augen.
    »Weißt du, wie reizend du aussiehst, wenn du schläfst und dann erwachst?« Er küsste sie auf die Augen, als sie blinzelte. Zuerst erschrocken, aber dann, als sie ihn erkannte, lächelte sie so zärtlich, dass er fühlte, wie eine Wärme in ihm hochstieg, die er bisher nie gekannt hatte. Sie immer so halten können, sie für immer besitzen und jeden Tag ihr Erwachen zu erleben. Diesen erstaunlichen Wunsch hatte er bisher noch bei keiner Frau verspürt.
    »Ich sollte auf mein Zimmer gehen«, murmelte sie, sich ein bisschen enger an ihn schmiegend. Die vergangenen Stunden waren unfassbar gewesen. Viel besser als alles, was sie sich bisher vorgestellt hatte. Maximilians überwältigende Kunstfertigkeit in diesen Dingen war nur noch durch seine Zärtlichkeit überboten worden und sie hatte sich selbstvergessen und hemmungslos seinen Liebkosungen hingegeben, bis sie vor Erschöpfung eingeschlafen war.
    »Bleib noch bei mir.«
    »Es wird schon hell. Und was ... was soll Simmons von mir denken, wenn er kommt und mich hier vorfindet.«
    »Dann warte wenigstens solange, bis die Sonne aufgeht.« Er lächelte, zog sie etwas enger und begann ihre Schläfe zu küssen. »Außerdem wird er dich hier nicht finden, ich werde dich einfach verstecken.«
    »Musst du nicht...«
    »In meinen Sarg?«, beendete er mit einem amüsierten Lächeln ihren Satz. »Nein, heute ausnahmsweise nicht. Heute bleibe ich hier. Und du bekommst heute einen Tag frei, den du mit mir in meinem Zimmer verbringen wirst.« Er wickelte sich eine Strähne ihres braunen Haares um den Finger und versank in ihren blauen Augen. »Hast du Hunger? Soll ich Simmons läuten, damit er dein Frühstück bringt?«
    »Ist es nicht noch ein bisschen früh dafür?«
    »Das macht nichts, Simmons ist daran gewöhnt.«
    Pat sah ihm zu, wie er sich einen Schlafrock umlegte, bevor er die Bettvorhänge schloss. Sie erwartete, dass er an der Klingel zog und Simmons kam, aber nichts geschah. Als er ausblieb, schob sie den Vorhang ein wenig zur Seite und lugte hinaus.
    Maximilian stand am Fenster. Noch war es draußen dunkel, auch wenn man den Tag schon ahnen konnte. Pat hüllte sich in die Decke, kroch aus dem Bett und tapste auf nackten Füßen zu Maximilian hinüber. Er wandte sich nicht um, als sie von hinten die Arme um ihn legte, sich an seinen Rücken schmiegte, der sich so gut auf ihrem Körper anfühlte, und über seine Schulter hinausblickte. Er ergriff ihre Hände und zog sie an seine Lippen.
    »Die Dämmerung«, murmelte er. »Wie oft bin ich schon so gestanden und habe sie erwartet. Wenn es am Horizont heller wird und das Licht den Tag und das Leben ankündigt, bis die Dunkelheit der Sonne weicht. So wie ich ihr weichen muss.«
    Pat, die seinen Schmerz

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