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Patricia - Der Kuss des Vampirs

Patricia - Der Kuss des Vampirs

Titel: Patricia - Der Kuss des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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hinausbringe?«
    »Deshalb bin ich ja wohl da«, entgegnete Hagazussa pikiert. »Und bestimmt nicht wegen dieser geheimnisvollen Einladung zur schwarzen Messe, die an uns alle ergangen ist.« Sie nahm mit spitzen Fingern ein Kreuz entgegen, das Simmons ihr schweigend hinhielt und richtete es auf Pentwell, der ängstlich zurückwich. »Geh nur, ich kann dir versichern, dass ich viel zu wütend auf dieses Geschöpf hier bin, als dass ich es entkommen lassen würde.«
    »Deine kleine Freundin war übrigens auch hier«, sagte Maximilian beim Hinausgehen über die Schulter.
    »Eben«, sagte sie mit einem wütenden Aufblitzen in den schönen grünen Augen. »Und das obwohl ich es ihr streng verboten hatte! Aber sie darf sich schon auf die Strafe freuen«, setzte sie mit einem genussvollen Lächeln hinzu.
    Maximilian spürte Pats Erleichterung, als er sie aus der dumpfen Gruft hinaustrug, weg von Strigon und diesem grauenvollen Ort. Die Luft hatte sich bereits verändert, sie war feuchter geworden. Bald schon würde der Tau des Morgens auf Blättern und Gräsern liegen und kurz darauf die Sonne aufgehen. Er musste sich beeilen und die letzten Minuten der Nacht nützen, um Pat mit seiner Kraft retten zu können. In seinen Gedanken hatte nichts anderes Platz als die Angst um sie. Er erinnerte sich nur zu gut an den Tag vor etwa sechzig Jahren, als der Vampir Antoinette, Maximilians bezaubernde Geliebte, entführt und mit seiner Seuche infiziert hatte. Sie war eine schöne Frau gewesen, so voller Leben, aber als er sie endlich wiedergefunden hatte, in Strigons Schloss, nur mehr ein Schatten ihrer selbst. Ein Wesen, das des Nachts Menschen das Blut aussaugte und am Tag mit dem abstoßenden Vampir in einem Sarg schlief. Sie hatte sich, völlig diesem Geschöpf der Nacht verfallen, geweigert, mit ihm zu kommen. Und am Ende war sie durch seine eigene Hand gestorben. Er hatte es nicht ertragen, dass seine ehemalige Geliebte für alle Zeiten als Vampir umherging, sondern sie getötet, ihr einen geweihten Pfahl durch das Herz gerammt.
    Jetzt noch konnte er ihr Flehen hören, die Angst in ihren Augen sehen, als er mit dem Pfahl in der Hand vor ihr gestanden war. Und dann hatte er mit einem einzigen kräftigen Stoß ihr Herz durchbohrt. Antoinette hatte sich gewunden, sich aufgebäumt, geschrien, roter Schaum war aus ihrem Mund gequollen, bis sie endlich still gelegen war. Und im Sterben hatte sie sich verändert. Aus dem Vampir war wieder eine Frau geworden, eine Sterbliche, deren erloschene Augen er geküsst hatte. Danach hatte er sich auf das leerstehende Barlem Castle zurückgezogen. Weder im Guten noch im Bösen gelebt, nur ein Scheinwesen, das manchmal des Nachts alte Freunde besuchte.
    Bis Patricia Smith in sein dunkles Leben getreten war.
    Strigon, der sich jetzt Pentwell nannte, war ihm damals entkommen. Er hatte ihn gesucht, der Vampir hatte sich jedoch irgendwo verkrochen. Aber nun war er wieder aufgetaucht und hatte es sogar gewagt, Pat zu entführen.
    Pat würde er niemals töten können, dessen war er sich gewiss, auch wenn Strigon sie gebissen und zu einem blutsaugenden Unwesen wie er selbst eines war, gemacht hatte. Wenn er Strigon jetzt vernichtete, würde sie das nicht mehr davor retten, selbst ein Vampir zu werden, auch wenn damit zumindest seinem Einfluss auf sie ein Ende gesetzt war.
    »Bitte, ich möchte kein Vampir werden… Nicht von dem da drinnen. Wenn schon, dann nur von dir«, schluchzte Pat.
    »Schon gut, mein Liebstes. Hab keine Angst, es wird alles gut.«
    Er setzte sie vorsichtig auf dem weichen Gras ab, breitete seine Jacke aus und legte sie dann darauf.
    Pat schmiegte sich schutzsuchend an ihn. »War es so?«, fragte sie zitternd, »war es so bei Antoinette? Hast du sie deshalb getötet?«
    »Ja.«
    Pat fröstelte. »Wirst du es auch mit mir machen? Mir einen Pfahl ins Herz stechen und mir den Kopf abschneiden?«
    »Mach dir darüber keine Gedanken, Pat«, murmelte er an ihrem Haar. »Das werde ich niemals tun. Nichts dergleichen.« Wenn es ihm nicht gelang, ihr zu helfen, dann würde er sie bei sich auf dem Schloss einschließen, damit sie nicht diesem unheilvollen Drang nachgeben konnte. Er würde sie lieben, umhegen und sie eher mit seinem eigenen Blut versorgen, als ihr einen Pfahl durch ihr Herz stoßen. Oder mit ihr gemeinsam sterben…
    Pat nickte, aber plötzlich dachte sie an das junge Mädchen, das Strigon ihr angeboten hatte, und erschauderte. Alleine schon die Vorstellung diese Frau in den

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