Patricia - Der Kuss des Vampirs
bewegte. »Hab keine Angst«, sagte sie. »Es wird jetzt alles gut.«
»Wer sind Sie?«, flüsterte Pat. »Bitte….«
Pentwell lachte. »Sie werden dir ganz gewiss nicht helfen. Du wirst bald eine von ihnen sein.« Seine Lippen glitten über ihren Hals. Sein Atem stank nach Verwesung und Pat fühlte, wie Übelkeit in ihr hochstieg. Seine krallenartigen, kalten Finger fuhren die Linie ihres Halses entlang, schoben den Stoff ihres Mieders zur Seite und erreichten ihre Brüste. »Du wirst für immer leben. Der Tod, der größte Schrecken der Menschen, wird für dich auf ewig gebannt sein. Du wirst mein Geschöpf werden, an dem ich meinen Durst stille, bevor es sich mir wollüstig hingibt!«
Zu Pats Entsetzen glitt er auf den Altar und legte sich über sie. Sein Glied war hart zwischen ihren Beinen und es schüttelte sie vor Ekel, wenn sie daran dachte, dass er vielleicht in sie eindringen könnte. Sie wand sich, versuchte ihn abzuwerfen, aber selbst wenn sie nicht gefesselt gewesen wäre, so war er zu schwer und zu stark für sie. »Nein, hab keine Sorge«, lächelte er böse, »nicht vor all den Leuten. Das tue ich später, wenn wir alleine sind und du mich anflehst, dich in Entzücken zu versetzen.«
Er beugte sich näher, immer näher, Pat schrie auf, aber seine Finger legten sich über ihren Mund, während er mit der anderen Hand ihren Kopf weiter zurückbog, bis ihre weiße Kehle ihm hilflos dargeboten war. Zuerst fühlte sie seine kalten Lippen auf ihrer Haut, die darüber wanderten, dann seine Zunge die über ihren Puls leckte und am Ende einen scharfen, fast unerträglichen Schmerz, als er seine Zähne in ihr weiches Fleisch grub.
Pat würgte und spürte ein unsägliches Grauen. Sie dachte daran, was Maximilian ihr gesagt hatte über den Kuss des Vampirs, der unangenehm sein sollte, wenn sich die Frau dagegen wehrte. Aber jetzt fand sie, dass er maßlos untertrieben hatte. Es war nicht nur unangenehm, es war grauenvoll, schmerzhaft und ganz entsetzlich. Ebenso entsetzlich wie die Vorstellung, diesem Unwesen zu verfallen.
Der Schmerz ließ nicht nach, wurde heftiger, als er an ihr zu saugen begann. Zuerst verschwamm alles vor ihren Augen und sie glaubte, in Ohnmacht zu fallen, aber dann wurden die Konturen wieder schärfer. Sie lag völlig regungslos da, ihr Kopf hing hinunter und sie bemerkte mit erschreckender Klarheit, dass sich hinter ihr dasselbe Abbild dieser furchtbaren Göttin befand. Sie starrte auf das Bild, der Urmutter aller Dämonen und Vampire, das von ihrem Blickwinkel aus auf dem Kopf stand. Es schien vor ihren Augen zu tanzen, die Gestalt bewegte sich. Pentwell saugte immer noch an ihrem Hals. Sie spürte den Druck und den Schmerz seiner Zähne, fühlte, wie sich etwas in ihr veränderte, als er ihr Blut und ihr Leben aussaugte, bis die Kälte des Todes durch ihre Glieder kroch. Die Welt herum schien anders zu werden. Langsam verschwand ihre Angst und ein Durst stieg in ihr auf… Ein grauenvoller Durst.
Pentwell ließ von ihr ab, betrachtete sie zufrieden und strich mit seinen klauenartigen Fingern über ihren Hals. »Es ist vorbei… War es so schlimm?« Ein kleines Rinnsal aus Blut, ihrem Blut, floss aus seinem Mundwinkel über sein Kinn und tropfte auf ihre weiße Brust.
Pat merkte, wie ihre Fesseln gelöst wurden. Sie war zu schwach, um sich aufzusetzen oder gar zu fliehen, aber mehrere der dunklen Gestalten näherten sich, hoben sie von dem Altar herab. Jetzt erst begriff sie, dass dieses monotone Geräusch, das den Raum erfüllt hatte, das Flüstern der Leute war, die ständig ein und denselben Satz wiederholten, in einer Sprache, die sie nicht verstand.
Jemand zerrte ein halb bewusstloses junges Mädchen in ihr Blickfeld. »Hier, meine Liebe, hier kommt deine erste Nahrung...«
Sie schüttelte den Kopf, kroch rückwärts, bis sie mit dem Rücken an der Wand lehnte. »Nein, das… würde ich niemals tun… Niemals… Das ist grauenhaft.«
»Wirklich?« Pentwell legte das Mädchen auf den Steintisch, bog seinen Kopf zurück, bis Pat den leisen Puls an ihrem Hals sehen konnte. Er strich langsam und genießerisch darüber, beugte sich über sie und Pat sah mit Ekel, wie er mit seiner Zunge über die weiße Haut leckte. »Siehst du, hier… hier ist die Stelle. Hier ist der Puls ihres Lebens, das dir gehören könnte. Du musst es gleich tun. Es wird dich stärken, dich schnell zu einer von uns machen.«
»Nein!« Sie presste sich an die bröckelige Wand. Das Murmeln der Leute
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