Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
auf die frei zugänglichen Sybakten des Netzes zuzugreifen. Diese boten ihm bereitwillig die Namen mehrerer Organisationen und Unternehmen an, deren Vorsitzende bereits ihr ganzes Leben auf Gestalt verbrachten. Sie stellten eine breite Mischung unterschiedlichster Siedler dar. Er reduzierte die Liste schnell auf jene Personen, die mit der Einwanderung oder mit undurchsichtigen Aktivitäten zu tun hatten sowie mit allem, was Bürgern, die ihre persönliche Privatsphäre unbedingt geschützt wissen wollten, nützlich sein konnte. Er suchte nach jeder Person und jeder Firma, die in Kontakt zu anderen Individuen standen, welche mehr als die üblichen Gründe dafür hatten, die Details ihrer Identität geheim zu halten. Insbesondere hielt er Ausschau nach einem ganz besonderen Individuum, das mehr als ein Vierteljahrhundert zuvor Spermien an die Meliorare-Society verkauft oder gespendet hatte und danach auf die abgelegene Koloniewelt Gestalt geflohen war.
    Die Liste war letztendlich zwar immer noch lang, stellte aber nun den besten Ansatzpunkt für seine weitere Suche dar. Er musste schließlich irgendwo anfangen. Einfach jeden männlichen Bewohner im entsprechenden Alter zu überprüfen, wäre eine ebenso langwierige wie undankbare Aufgabe. Überdies hatten die Meliorare seine DNS manipuliert, um ein Ergebnis ihren Wünschen entsprechend zu erhalten, ein spezifisches Design. Sein väterlicher Spender konnte ebenso gut klein und dunkelhaarig als auch groß und rothaarig sein, und über sein Alter war ihm nur bekannt, dass er mindestens vierzig sein musste. Flinx hatte das Gefühl, dass er mehr Glück damit haben würde, wenn er nach charakteristischen, aufschlussreichen sozialen Merkmalen suchte als nach spezifischen körperlichen Eigenschaften, die letzten Endes doch nur Zufall sein konnten.
    Trotzdem war er versucht, jedes Mal eine oberflächliche Überprüfung der Vergangenheit eines Individuums durchzuführen, wenn er auf einen Mann stieß, dessen Altersparameter seinen Suchkriterien entsprachen. Männer, die allein lebten, kamen ebenfalls für eine genaue Untersuchung infrage wie jene Unternehmen, die auch nur entfernt mit Genetik oder anderen Formen biologischer Forschung in Berührung gekommen waren. Er hielt es zwar für eher unwahrscheinlich, dass sein Vater so töricht gewesen war oder seine Vergangenheit derart verabscheut hatte und weiterhin Kontakt zu solchen Unternehmen pflegte, doch seine Vernunft sagte ihm, dass er diese Möglichkeit nicht ausschließen durfte.
    Seine Fähigkeit, die Informationssysteme zu untergraben, half ihm ungemein weiter. Vor hunderten von Jahren hätten derartige Suchvorgänge ewig gedauert oder nichts als ungenaue Antworten hervorgebracht. Viele der von ihm vorgenommenen Informationsanfragen waren legal, aber bei Weitem nicht alle. Die Datenschutzschilde, auf die er traf, stieß er einfach beiseite. Die Systeme und relevanten Technologien auf Gestalt waren nicht primitiv, aber auch nicht besonders fortschrittlich. Während die Tage vergingen und er sich durch eine Sybakte nach der anderen arbeitete, dachte er darüber nach, wie sehr sich sein Leben verändert hatte und wie wenig er davon bemerkte.
    Sieh dir all die Fortschritte an, die ich gemacht habe, seit mich Mutter Mastiff unter ihre Fittiche genommen hat, dachte er, als er so dasaß und am öffentlichen Terminal im Verwaltungszentrum arbeitete. Ich habe mich vom Stehlen von Dingen zum Stehlen von Informationen hochgearbeitet. Und bislang sind das nicht einmal ermutigende Informationen.
    Einmal, am dritten Tag der Suche, hatte er das Gefühl, wirklich auf etwas gestoßen zu sein. Ein ansässiger Ermittler – sogar auf einer derart unbedeutenden Welt wie Gestalt wurden seine Dienste offenbar benötigt –, den er im Voraus bezahlt hatte, übermittelte ihm eine Liste von Künstlern, die die formellen planetaren Ästhetik-Vereinigungen verlassen hatten und nun kein Mitglied einer solchen mehr waren. Einige dieser dokumentierten Ikonoklasten waren zweifellos Gegner der in diesen Verbindungen vorherrschenden Politik, anderen widerstrebte es einfach, irgendwo dazugehören zu müssen, und wiederum weitere hatten die Organisationen aus reinem Jähzorn verlassen.
    Als er das Register aus kreativen Unzufriedenen untersuchte, fand Flinx einige, deren persönliche Informationen geschützt waren. Nachdem er diesen Schutz beseitigt hatte, stieß er auf einen Komponisten, der nicht nur im entsprechenden Alter war, sondern ihm auch

Weitere Kostenlose Bücher